2024-05-28T14:20:16.138Z

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Fabian Frei vom FC Basel freut sich über das Trainingslager am Tegernsee
Fabian Frei vom FC Basel freut sich über das Trainingslager am Tegernsee – Foto: BEAUTIFUL SPORTS/G. Hubbs via www.imago-images.de

FC-Basel-Rekordspieler Fabian Frei über Trainingslager am Tegernsee: „Fühlt sich wie zu Hause“

Interview im Trainingslager

Nach zwei Jahren Corona-Pause ist der FC Basel zurück am Tegernsee. Auch Rekordspieler Fabian Frei freut sich und wirft einen Blick auf die anstehende Spielzeit.

Gmund/Rottach-Egern – Nach zwei Jahren Trainingslager in der Schweiz ist der FC Basel ins Tegernseer Tal zurückkehrt und hat die vergangene Woche bei den SF Gmund-Dürnbach trainiert und bereits zum neunten Mal im Parkhotel Egerner Höfe logiert. Basel Rekordspieler Fabian Frei (33) gehört zu den Stammgästen in der Region, kam aufgrund der Einsätze mit der Schweizer Nationalmannschaft aber etwas später. Im Interview erklärt er, warum das keine Auswirkungen auf die Stellung unter dem neuen Trainer Alex Frei haben sollte, welche Ziele er mit dem FC Basel und der Nationalmannschaft in der kommenden Saison hat und was das Trainingslager in der Region für ihn ausmacht.

Herr Frei, nach zwei Jahren konnten Sie mit dem FC Basel an den Tegernsee zurückkehren. Haben Sie das Ambiente vermisst?

Ja, definitiv. Ich komme sehr gerne her. Es ist noch mal etwas anderes, wenn man im Ausland ist und viele Dinge etwas anders laufen.

Was macht das Trainingslager für Sie aus?

Man ist im Ausland, aber fühlt sie wie zu Hause. Der See ist wunderschön mit den Bergen dazu. Die Leute sind sehr freundlich, sehr zuvorkommend. Deshalb fühlen wir uns hier so wohl.

Das gilt auch für die Egerner Höfe. Haben Sie das Hotel nach dem Umbau wiedererkannt?

Ich wurde „gewarnt“, dass vieles anders ist – die Erwartungen haben sich aber noch übertroffen. Es war vorher schon schön, aber jetzt haben sie noch mal draufgelegt und dabei das Familiäre nicht vergessen. Es ist noch das Hotel, das es war, aber trotzdem ein bisschen stylischer.

Neu ist für Sie heuer der Trainingsort in Gmund. Wie gefällt es Ihnen dort?

Der Platz ist top, die Anlage wunderbar. Nur leider müssen wir jetzt mit dem Bus fahren. Ich war gerne in Rottach, weil wir mit dem Fahrrad hinfahren konnten.

Das könnten Sie ja weiterhin, quasi als Aufwärmprogramm.

Danach bräuchte ich aber nicht mehr trainieren. (lacht)

Mit Alex Frei steht ein neuer Trainer an der Seitenlinie. Ist es ein Nachteil, dass Sie etwas später nach Gmund gekommen sind?

Nein, ich habe ja mit ihm zusammengespielt und kenne ihn gut. Wir haben dazwischen immer wieder Kontakt gehabt und ich weiß ganz genau, was er von mir will.

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Haben Sie durch die gemeinsame Vergangenheit eher einen Vorteil?

Es ist sicher kein Nachteil. Es ist nicht so, dass ich bevorzugt werde, aber wenn man weiß, wie der Trainer tickt, fällt es dir leichter, Entscheidungen richtig einzuschätzen.

Und wie tickt der Trainer?

Wenn er etwas anpackt, dann will er, dass wir das zu 100 Prozent richtig machen, mit vollem Engagement dabei sind. Das war bei ihm als Spieler schon so. Wir hatten ihn 2018 schon einmal als Interimstrainer, ich fand da schon, dass er es echt gut gemacht hat.

Die Saison beginnt am 16. Juli, die letzte Meisterschaft liegt fünf Jahre zurück, 2019 hat Basel letztmals den Pokal gewonnen. Es wäre mal wieder an der Zeit, oder?

Natürlich wollen wir das Beste, wenn es geht, jedes Spiel gewinnen. Aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht schon wieder vom Titel reden. Wir waren in der vergangenen Saison 14 Punkte hinter dem Meister, davor 31. Wenn wir am Schluss oben stehen, nehme ich das sehr gerne. Unser Ziel sollte sein, so lange wie möglich um den Titel mitspielen zu können.

Dazu besteht die Chance in der Europa Conference League, die Quali beginnt ebenfalls im Juli. Wie stehen Sie zu dem Wettbewerb?

Ich finde ihn cool. Es ist ähnlich wie mit der Europa League, über die wurde am Anfang auch gelacht. Wenn man sieht, welche Mannschaften mittlerweile im Halbfinale oder Finale stehen, merkt man, dass der Wettbewerb an Stellenwert gewonnen hat. Die Conference League ist für Mannschaften wie uns eine Chance, sich international zu präsentieren.

Mit 456 Partien sind Sie Rekordspieler des FC Basel. Bei einem Vertrag bis 2024 sollten die 500 drin sein.

Wenn ich den Schnitt halte, definitiv. (lacht) Das wäre eine coole Marke, aber es hängt immer von vielen Variablen ab. Wenn ich gesund bleibe, ist das eine Marke, die ich gerne erreichen würde.

Sie wurden im vergangenen Herbst nach fast vier Jahren wieder für die Nationalmannschaft berufen und dürfen auf die Weltmeisterschaft hoffen. Die erste WM-Teilnahme mit 33 Jahren, wie klingt das?

Wild. (lacht) Weil es irgendwie unerwartet ist. Bis zum Herbst habe ich nicht damit gerechnet, dass das eine Option sein könnte. Jetzt ist es ein Ziel.

Gegner wären Brasilien, Serbien und Kamerun. Eine schwere Gruppe.

Brasilien und Serbien hatten wir schon 2018, das sind sehr gute Gegner. Kamerun könnte eine Wundertüte sein. Wenn du nicht aufpasst, gibst du da Punkte ab, dann wird es sehr schwer. Natürlich muss das Ziel sein, dass wir uns für das Achtelfinale qualifizieren. Sonst brauchen wir nicht hinfahren.

Überlegt man als Spieler, vielleicht nicht nach Katar zu fahren?

Man bekommt die Diskussionen mit. Wir reden mit unserem Verband und teilen unsere Bedenken mit. Aber wir als Spieler haben da nur bedingt Einfluss. Wenn du das Turnier als einzelner Spieler boykottierst, stehen 20 Spieler bereit, die deinen Platz einnehmen würden.

Das Gespräch führte Sebastian Schuch.

Aufrufe: 030.6.2022, 05:17 Uhr
Sebastian SchuchAutor