2024-05-08T14:46:11.570Z

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Tor des Nachmittags: Peter Kurzweg (Nummer 16) köpft ein zum 0:1.
Tor des Nachmittags: Peter Kurzweg (Nummer 16) köpft ein zum 0:1. – Foto: Bruno Haelke

"Sehr gut verkauft": Pipinsried scheitert im Halbfinale des Totopokals

Totopokal

Der Fußball-Bayernligist FC Pipinsried hat eine neuerliche Sensation verpasst. Im Halbfinale des Totopokal-Wettbewerbs gab es ein 0:1 gegen Regionalliga-Spitzenreiter Würzburg.

Pipinsried – Es war knapp, aber es hat nicht gereicht. Nach einer 0:1-Niederlage gegen den FC Würzburger Kickers ist der Traum des FC Pipinsried, ins Finale des Totopokal-Wettbewerbs einzuziehen, ausgeträumt. Vor 1020 Zuschauern in der Pipinsrieder Küchenstadel-Arena erzielte Peter Kurzweg am Samstag in der 70. Minute nach einer Ecke den goldenen Treffer für die Würzburger.

Bei Fritz-Walter-Wetter sahen die Zuschauer überraschenderweise ein typisches 0:0-Spiel. Weder der ungeschlagene Tabellenführer der Regionalliga Bayern Würzburg, noch der Tabellenneunte der Bayernliga Süd hatten während der Partie einen Treffer verdient. Doch ein Standard brachte die Entscheidung. Einen weiten Eckball auf den zweiten Pfosten köpfte der gebürtige Dachauer und Kickers-Kapitän Peter Kurzweg in Richtung Tor. Der Ball sprang wie eine Flipperkugel von Freund zu Feind und zum Entsetzen der Pipinsrieder über die Linie.

Klassisches 0:0-Spiel zwischen Pipinsried und Würzburg

Pipinsried zeigte sich taktisch gut eingestellt, hatte zu Beginn der Partie sogar ein paar Halbchancen. Doch Giulio Conti und Daniel Gerstmayer zögerten jeweils zu lange beim Abschluss. Im Tor der Kickers stand mit Johann Hipper der Keeper, der schon für den FC Pipinsried den Kasten sauber gehalten hatte.

Der Gast aus Unterfranken hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz, war aber mit seinem Latein vor dem Strafraum regelmäßig am Ende. Es zeigte sich einmal mehr, warum der FC Pipinsried eine der besten Defensiven der Bayernliga hat. Die Dreier-Kette mit Tim Greifenegger, Fabian Willibald und Benedikt Lobenhofer gewann fast jeden Zweikampf gegen die hochgelobten Saliou Sané & Co. Zudem hatten die Pipinsrieder im Spiel gegen den Ball mit Sebastian Keßler und Angelo Mayer auf den Außenpositionen zwei weitere „Terrier“, die ihre Gegenspieler nicht zum Zuge kommen ließen. Da sich die Würzburger Defensive ebenfalls schadlos hielt, sahen die Fans nur sehr wenige Torchancen.

Würzburger Kickers lassen kaum etwas zu

In der Offensive konnte FCP-Mittelstürmer Daniel Gerstmayer kaum Akzente setzen. Kurz vor Schluss vertändelte er den Ball in aussichtsreicher Position. Anstatt mit dem linken Fuß abzuschließen, legte er sich den Ball noch mal auf den rechten – und da waren dann die Gegenspieler zur Stelle. Die Abwehr der Würzburger ließ kaum etwas anbrennen, die Bälle wurden in der Schlussphase teils in Richtung ehemaliger Naturtribüne gedroschen. Nachdem einem Schuss von FCP-Verteidiger Benedikt Lobenhofer in der Nachspielzeit noch abgefälscht wurde und am Tor vorbeiflog, war die Messe für Würzburg gelesen.

„Es war ein sehr umkämpftes Spiel bei nicht einfachen Bedingungen“, bilanzierte Kickers-Coach Marco Wildersinn in der Pressekonferenz. „Aber das war uns im Vorhinein klar, dass es sehr umkämpft wird, dass es viele langen Bälle geben wird. Uns war auch klar, dass uns ein Gegner gegenüber steht, der daran glaubt, die nächste Überraschung zuhause zu schaffen.“

Weng ärgert sich "extrem" über Gegentor

Pipinsrieds Trainer Martin Weng gratulierte Wildersinn und wünschte „viel Erfolg auf dem Weg zum Tripple mit Pokalsieg, Meisterschaft und Aufstieg. Am Ende so knapp auszuscheiden ist natürlich sehr, sehr bitter, ich glaube, wir haben uns sehr gut verkauft. Gegen die mit Abstand beste Mannschaft der Regionalliga haben wir im Rahmen unserer Möglichkeiten alles auf dem Platz gelassen.“

Weng ärgerte sich „extrem“ über das Gegentor: „Ich weiß nicht, wie oft ich es im Video-Studium gesehen – und der Mannschaft gesagt habe: Ecke auf den zweiten Pfosten, Kopfball Kurzweg. Immer die gleiche Masche.“

Capos sorgen für Spielverzögerung

Im Moment überwiegt der Frust, so Weng weiter, „aber wenn wir mal ein oder zwei Nächte drüber geschlafen haben, dann sollte bei jedem der Stolz überwiegen über die Pokalrunde, die wir gespielt haben.“

Eine Randnotiz: Das Spiel begann mit einer mehrminütigen Verspätung, denn Angehörige der privaten Sicherheitsfirma wollten, dass sich die beiden Capos der Würzburger Fans hinter den Zaun des Gästekäfigs begeben. Es folgten hitzige Diskussionen. Nach Intervention eines Offiziellen des Bayerischen Fußball-Verbandes zog sich das Sicherheitspersonal inklusive der schnell angerückten Polizei zurück, die Capos konnten mit den Kickers-Fans ihre Mannschaft wie gewohnt anfeuern. Also viel Lärm um nichts.

Aufrufe: 024.3.2024, 10:56 Uhr
Bruno HaelkeAutor