2024-04-30T13:48:59.170Z

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Fehlt verletzt: Sebastian Leurs.
Fehlt verletzt: Sebastian Leurs. – Foto: Jens Kröll

Sebastian Leurs: "Wir haben schon Ausrufezeichen gesetzt"

Oberliga: Der Außenverteidiger des SV Sonsbeck muss am Sonntag im Spiel gegen TuRu Düsseldorf passen. Der 27-Jährige, der kürzlich mit der NRW-Auswahl Deutscher Polizei-Meister wurde, ist verletzt.

Nach zwei Siegen in Folge in der Oberliga hat der SV Sonsbeck die Abstiegsränge verlassen. Am Sonntag, 15 Uhr, empfangen die Rot-Weißen mit TuRU Düsseldorf einen Tabellennachbarn. Beide Mannschaften trennen zwei Zähler. Außenverteidiger Sebastian Leurs, einer der auffälligsten SVS-Spieler seit Saisonbeginn, wird dann allerdings fehlen. Der 27-Jährige, der kürzlich Deutscher Polizei-Meister mit der NRW-Auswahl wurde, hat sich im Spiel in Hilden verletzt.

Herr Leurs, wie fühlt es sich an, Deutscher Meister zu sein?

SEBASTIAN | LEURS | Wenn es schon nicht mit dem FC Bayern München funktioniert, musste es halt über den Weg der Polizei-Mannschaft gehen. So kann ich immerhin sagen, dass ich Deutscher Meister bin. Wer kann das schon von sich behaupten? Die Meisterschaft haben wir natürlich gebührend gefeiert.

Wie qualifiziert man sich denn für diese NRW-Auswahl?

LEURS | Wir haben einige Sichtungslehrgänge mit Übernachtung in Selm durchgeführt. In der Zeit waren wir als Spieler von unseren Polizeidienststellen abgeordnet. Das Trainerteam stellt dann einen leistungsorientierten Kader zusammen. Leider dürfen nicht alle mit zur Endrunde, aber glücklicherweise hatte ich das Ticket fürs DM-Turnier erhalten.

Was war das Erfolgsrezept der Truppe?

LEURS | Ich glaube, dass du den Spielern unserer Mannschaft das Fußballspielen nicht mehr wirklich beibringen musstest. Wenn du einen Kader hast, wo keiner unter der Westfalen- oder Oberliga spielt, musst du sie irgendwie bei Laune halten. Das Mannschaftsgefüge passte, der Wille, Deutscher Meister zu werden, war spürbar da. Und wenn du dann in den fünf Spielen nur ein Gegentor bekommst, kann nicht viel falsch gelaufen sein.

Waren neben Ihnen und dem Klever Niklas Klein-Wiele noch andere Spieler aus der Oberliga Niederrhein dabei?

LEURS | Witzigerweise durfte ich mich bis zu meiner Verletzung am Sonntag mit unserem Kaptän der Auswahl, Fabian zur Linden, der auch Spielführer vom VfB Hilden ist, messen. Meine Siegesserie hat gehalten, seine nicht.

Sie haben die Verletzung angesprochen. Was genau ist passiert?

LEURS | Im Zweikampf bin ich unglücklich zwischen dem Gegner und Kunstrasen hängen geblieben, sodass mein rechtes Innenband überdehnt wurde und ich mir linksseitig einen Kapselriss zugezogen habe. Leider hat es meinen linken Fuß erwischt, der rechte Fuß wäre nicht so schlimm, mit dem kann ich bekanntlich ohnehin nichts anfangen.

Wie lange muss der SV Sonsbeck auf Sie verzichten?

LEURS | Das kann ich nicht genau sagen. Ich stehe in engem Kontakt mit dem Trainerteam und meinem Heilpraktiker und Chiropraktiker Klaus Kriegel, der mich seit Jahren fit hält. Ich konnte Sonntagabend direkt nach meiner Verletzung zu ihm, sodass Montagmorgen von der starken Schwellung nichts mehr zu sehen war. Wie und was er gemacht hat, bleibt sein Geheimnis.

Wie wird die Mannschaft denn den Leurs-Ausfall kompensieren?

LEURS | Wir spielen seit einigen Monaten zusammen, und jeder im Team weiß, worauf‘s ankommt. Daher mache ich mir hinsichtlich meiner Vertretung wenig Sorgen. Auch wenn’s mich schon ärgert, dem Team auf dem Platz nicht helfen zu können. Aber ich habe in jeden meiner Mitspieler vollstes Vertrauen und gönne jedem Einzelnen, sich für die Mannschaft reinhängen zu dürfen.

Wie zufrieden sind Sie eigentlich mit dem Saisonstart?

LEURS | Wir haben schon das ein oder andere Ausrufezeichen gesetzt und Achtungserfolge verbucht. Dennoch darf man sich auf Erfolgen nicht ausruhen, denn diese Liga zeigt, dass jeder kleine Fehler bestraft wird. Gegen Homberg haben wir für ein gutes Spiel sehr viel Lehrgeld zahlen müssen. Gegen den KFC Uerdingen waren wir bei einem Standard nicht wachsam genug, und gegen Meerbusch war‘s ein katastrophaler Fehlstart in die zweite Halbzeit. Dennoch waren wir nie chancenlos. Das zeigt uns, dass wir angekommen sind. Wir sind in der Oberliga eben nicht mehr in der Rolle des Favoriten, der kaum angelaufen und dem der Ball überlassen wird.

Und was ist gegen TuRu möglich?

LEURS | Auch TuRu besteht aus einer Mannschaft mit elf Spielern in der Startformation. Der ein oder andere kennt die Oberliga besser als wir, aber das macht uns sicherlich noch unberechenbarer. Wir kommen aus einem starken Kollektiv, auch gegen TuRu ist wieder alles möglich. Und da spielt es keine Rolle, wer auf dem Platz steht, sondern wie wir das Spiel annehmen.

Aufrufe: 018.9.2022, 08:00 Uhr
Andre EginkAutor