2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Für frischen Wind soll Daniel Schneider als Trainer des TSV Wertingen sorgen.
Für frischen Wind soll Daniel Schneider als Trainer des TSV Wertingen sorgen. – Foto: Szilvia Izsó

Schneider soll Wertingen nach oben führen

Vergangene Saison war beim TSV Bezirksliga-Abstiegskampf angesagt, mit dem neuen Trainer soll es aufwärts gehen

Die Vorbereitung ist weitgehen abgeschlossen, für den TSV Wertingen wird es in der Bezirksliga Nord wieder ernst. Bevor das erste Punktspiel gegen den FC Horgau über die Bühne geht, steht aber noch dre Kick-off-Check der Wertinger Zeitung an.

Coach & Co.: Als Interimstrainer musste in der vergangenen Saison nach der Winterpause Sportleiter Roman Artes in die Bresche springen, nachdem Christoph Kehrle zum BC Schretzheim wechselte. Gemeinsam mit dem spielenden Co-Trainer Andreas Kotter konnte der Abstiegskampf erfolgreich beendet werden. Die Mannschaft landete auf Rang elf. Während Artes sich nun wieder voll und ganz aufs Management der Mannschaft konzentrieren kann, hat Kotter mit Daniel Schneider einen neuen „Chef“ an seine Seite gestellt bekommen. „Mit Daniel haben wir einen absoluten Glücksgriff gemacht“, verteilt Sportleiter Artes große Vorschusslorbeeren an den ehemaligen Coach des damaligen Bayernligisten TSV Rain (jetzt Regionalliga) und zuletzt beim SV Eggelstetten in der Kreisklasse kickenden Spieler. Dort erzielte der 35-Jährige insgesamt 19 Tore. Neu dabei im Betreuerteam ist Amelie Sprenger. „Sie ist unsere Wohlfühlmanagerin“, schmunzelt Roman Artes über die junge Frau.

Hin & weg: Zwei Spieler haben den Verein verlassen. Dennis Brückner wechselte zum Team von Ex-Coach Christoph Kehrle nach Schretzheim, Markus Weigl folgte dem langjährigen Trainer der zweiten Mannschaft, Fabian Knötzinger, zum TSV Unterthürheim. Verpflichten konnte Roman Artes vier neue Akteure, darunter den bayernligaerfahrenen Florian Heiß vom FC Gundelfingen. Begeistert von den Fähigkeiten eines Max Knöpfle ist Sportleiter Artes. Der 23-Jährige, der schon lange in Wertingen wohnt und zuletzt für den TSV Nördlingen spielte, kann in der Abwehrkette sowohl links als auch rechts eingesetzt werden. „Er bringt alles mit, was einen guten Spieler ausmacht“, ist Artes von den Qualitäten Knöpfles überzeugt. Vom Bezirksliga-Absteiger TSV Pöttmes sind die beiden Offensivkräfte Andrei Oneata und Gheorghe Geanta auf den Judenberg gekommen.

Glücks- und Sorgenkinder: Von Max Knöpfle hat Roman Artes ja schon geschwärmt. Natürlich gehört er zu den Glückskindern beim TSV Wertingen, ebenso wie Andreas Kotter und Maximilian Beham. Der spielende Co-Trainer und der Kapitän hätten im Endspurt der vergangenen Saison gezeigt, welches Potenzial sie haben, betont Artes und ist überzeugt, dass sie auch in der neuen Runde auf dem Platz vorangehen werden. Gut entwickelt habe sich zuletzt auch Angreifer Stefan Fackler. Zu den Sorgenkindern gehört Lukas Schwarzfischer, der sich in einem Vorbereitungsspiel erneut verletzt hat und wohl die ersten Partien in der Punktrunde nicht bestreiten kann. Gar eine ganze Saison könnte Ivan Rasic nach einem Kreuzbandriss ausfallen. Keman McIntosh und Neuzugang Gheorghe Geanta konnten bisher aus unterschiedlichen Gründen noch kein Testspiel für den TSV absolvieren.

Plus & Minus: Die Breite im Kader ist es, welche Roman Artes und Daniel Schneider keine unruhigen Nächte bescheren. Viele Positionen sind doppelt besetzt, bei der Aufstellung wird Schneider bisweilen die Qual der Wahl haben. Da der Trainer nach Ansicht Artes’ auch ein „guter Kommunikator“ ist, stimme die Harmonie in der Truppe. Die Mannschaft, das hätten die Testspiele gezeigt, suche verstärkt fußballerische Lösungen auf dem Platz, allerdings fehle manchen Akteuren noch eine gewisse Abgeklärtheit. „Da haben wir noch Luft nach oben“, hofft Artes, dass das Team auch in schwierigen Phasen schnell die Balance wiederfindet.

Test & Taktik: In den Testspielen kassierten die Wertinger 13 Gegentreffer, schossen dafür selbst aber 14 Tore. Beim Testspiel in Bobingen waren es verstärkt individuelle Fehler, die zu Gegentoren führten. „Trotzdem haben wir schon einen Entwicklungsschritt begangen“, glaubt Trainer Daniel Schneider. Der TSV-Coach ließ meist in einem 4-1-4-1-System spielen, kann aber, wenn es die Situation erlaubt, auch eine andere Grundordnung formieren.

Wunsch & Wirklichkeit: Bis zum letzten Spieltag mussten die Wertinger Fans in der vergangenen Saison zittern, bis der Klassenerhalt unter Dach und Fach war. In der neuen Runde wollen sie freilich mehr jubeln, wie Roman Artes auch. „Ich hoffe, dass wir einen einstelligen Tabellenplatz erreichen und endlich mal nach langen Jahren wieder ein Auftaktspiel gewinnen. Da müsste dann am kommenden Sonntag der FC Horgau auf dem Judenberg bezwungen werden. Als Titelanwärter Nummer eins sieht Artes den FC Stätzling, eine Überraschung traut er Aufsteiger VfR Jettingen zu. Von seiner Mannschaft erhofft er sich eine andere Selbstverständlichkeit als in der abgelaufenen Saison. „Da waren wir manchmal zu brav. Wenn wir jetzt zum Beispiel nach Maihingen oder Gundelfingen fahren, dann erwarte ich, dass wir sagen, dort nehmen wir alle drei Punkte mit.“ Will heißen: Brust raus und gewinnen!

Prognose: Neuen Schwung hat der neue Trainer Daniel Schneider schon vor dem ersten Punktspiel auf den Judenberg gebracht. Nachdem die Truppe des TSV Wertingen durch eine intensive Vorbereitung und starke Neuzugänge wie Florian Heiß oder Max Knöpfle noch breiter aufgestellt ist, könnte es sogar zu einem Platz im oberen Drittel reichen.

Aufrufe: 019.7.2022, 18:14 Uhr
Wertinger Zeitung / Günther HerdinAutor