2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Der 1. FC Schlicht (in Grün) konnte als einziges Team der Liga den amtierenden Ligaprimus aus Luhe-Wildenau (in Schwarz-Weiß) bezwingen.
Der 1. FC Schlicht (in Grün) konnte als einziges Team der Liga den amtierenden Ligaprimus aus Luhe-Wildenau (in Schwarz-Weiß) bezwingen. – Foto: Josef Trummer

Schlicht will bis zum Schluss oben dabeibleiben

Auf Rang 2 positioniert, möchte die Hegenbarth-Truppe auch in der Restrückrunde die bislang gezeigte überzeugende Leistung auf den Platz bringen

Jahrelang fristete der 1. FC Schlicht das Dasein in der Kreisklasse, „wir haben damals ums Überleben gekämpft“, beschrieb Vorsitzender Stefan Weiß die nicht einfache Situation. Die Nachbarn aus Sorghof und Vilseck dagegen setzten gar zum Höhenflug bis in die Landesliga an. 2016 dann die Wende. Es geschah ein Umdenkprozess, man installierte Stephan Braun, den jetzigen Sportlichen Leiter, als Coach und setzte fortan auf junge und einheimische Spieler. „Schaun mer mal“, sagten sich die Verantwortlichen, erkannten aber erfreut, dass dieser Neuanfang die richtige Entscheidung war, den sportlichen Erfolg nach Schlicht zu holen. 2018 holte der 1. FC die Meisterschaft und stieg in die Kreisliga auf – und aktivierte damit auch Gönner, die sich durch die positive Entwicklung hatten überzeugen lassen, den erfolgreichen Weg zu unterstützen.

So konnten fortan Verstärkungen an Land gezogen werden, die ihren Beitrag dazu lieferten, um zum Ende der Coronasaison 2019/21 – es entschied die Quotientenregel – den größten Erfolg der Vereinsgeschichte zu erringen, den Aufstieg in die Bezirksliga. Um sich dort zu etablieren, holte man mit Christoph Hegenbart auch einen neuen Trainer, der in Kempten, Memmingen, Regensburg, Weiden und Mitterteich als Aktiver schon kräftig Landesliga- und Bayernligaerfahrung sammelte. Im Stiftland noch als „Co“ eingesetzt, sollte das Engagement im Vilsecker Ortsteil die erste Cheftrainerstelle für den am Kepler-Gymnasium in Weiden beruflich tätigen Lehrer werden.

Und der Aufsteiger zeigte bereits am ersten Spieltag, dass er auch in seiner neuen Umgebung gewillt ist, Akzente zu setzen und eine scharfe Klinge zu schlagen. Am 25. Juli 2021 feierte der 1. FCS ausgerechnet beim Nachbarn und hoch eingeschätzten SV Hahnbach mit 2:0 den ersten Bezirksligasieg der Vereinsgeschichte. Am Ende der Saison stand schließlich ein beachtlicher 6. Tabellenplatz zu Buche, man hatte sich also wie erhofft sofort etablieren können.

Der Start in die aktuell laufende Spielzeit verlief allerdings nicht so, wie man es sich in Schlicht vorgestellt hatte. Einem 1:0-Sieg zum Auftakt beim FC Wernberg folgten mit 0:4 gegen die SpVgg SV Weiden II und einem 1:6 beim SV Etzenricht zwei „Packungen“, die man erst einmal wegstecken musste. Der 4:1-Heimsieg gegen den SV 08 Auerbach läutete dann die Wende ein, die Hegenbart-Elf zeigte nun sofort, was in ihr steckt. Spätestens nach dem 1:0 zuhause gegen den SC Luhe-Wildenau – man brachte dem aktuellen Tabellenführer damit die bislang einzige Niederlage bei – waren die Jungs um ihren 37 Jahre alten Goalgetter Stefan Meisel im „Aufzug nach oben“. Der brachte sie nach zum Teil bärenstarken Auftritten sogar bis auf den „Platz an der Sonne“, den man erst am 26. November, also mit Beginn der Winterpause, noch an den SC Luhe-Wildenau abtreten musste.

Natürlich sind die Verantwortlichen über das bislang Gezeigte erfreut, wie auch das mit Coach Christoph Hegenbart von FuPa geführte Interview bestätigt:

Christoph, kurze Einschätzung des bisherigen Saisonverlaufs, seid ihr zufrieden?

Christoph Hegenbart (36): Wir sind mit der bisherigen Saison sehr zufrieden. Wir haben uns nach einem holprigen Start stabilisiert und uns bis zur Winterpause weit nach oben gearbeitet. Als Zweiter in die Winterpause zu gehen, ist eine schöne Momentaufnahme.

Was habt ihr euch für die Restrückrunde vorgenommen?

Wir wollen oben dabeibleiben, weiterhin jedes Spiel gewinnen und unser Punktekonto ausbauen. Mal schauen, was dann am Ende rausspringt.

Wird es im Winter personelle Veränderungen geben?

Mit Jonas Schmutzer vom TSV Püchersreuth schließt sich uns ein Perspektivspieler an, der schon im Sommer mittrainiert und einen guten Eindruck hinterlassen hat. Abgänge gibt es keine.

Wann beginnt die Vorbereitung und wie wird sie in groben Zügen aussehen?

Die Spieler beginnen am 16. Januar mit individuellen Einheiten. Das Mannschaftstraining startet am 6. Februar. Vorbereitungsspiele sind mit der SpVgg SV Weiden II, dem SV Etzenricht, dem SV Mitterteich, der SpVgg Bayreuth II und dem FSV Prüfening vereinbart. Das erste Pflichtspiel steht am 11. März gegen den SV Raigering an.

Wo gibt's noch Verbesserungsbedarf im Spiel euerer Mannschaft?

Verbessern kann man sich immer, wobei ich zufrieden wäre, wenn wir die sehr guten Leistungen aus der gesamten Vorrunde auch nach dem Winter auf den Platz bringen.

Welches Team in der Liga hat bislang positiv, welches negativ überrascht?

Positiv haben sich die Aufsteiger aus Auerbach und Weiden-Ost präsentiert. Etwas mehr habe ich mir von den drei 'Neuzugängen' der Bezirksliga Nord aus dem Landkreis Cham erwartet.

Wer sind wohl die Mannschaften in der Liga, die bis zum Schluss um Aufstieg und Abstieg kämpfen werden und wo soll sich euere Truppe in der Abschlusstabelle wiederfinden?

Überraschungen kann es immer geben, da noch genügend Spiele zu absolvieren sind und die Liga insgesamt recht ausgeglichen ist. Aber ich gehe davon aus, dass die Mannschaften, die aktuell vorne bzw. hinten sind, die Auf-/ und Abstiegsplätze unter sich ausmachen. Wir sind hoffentlich bis zum Schluss vorne mit dabei, wobei mein klarer Favorit auf Platz 1 der SC Luhe-Wildenau ist.

Werdet ihr euer vor der Saison formuliertes Saisonziel erreichen?

Ich hoffe, dass wir unser Ziel, besser als in der Vorsaison abzuschließen, erreichen. Dann werden wir hoffentlich auch bis zum Schluss um die vorderen Plätze mitspielen.

Zur persönlichen Perspektive: Nach Stand jetzt, steht Christoph Hegenbart auch in der kommenden Saison auf der Kommandobrücke des 1. FCS?

Wir sind in guten Gesprächen und werden wohl zeitnah eine Entscheidung präsentieren.

Aufrufe: 017.1.2023, 09:30 Uhr
Werner SchaupertAutor