2024-06-04T08:56:08.599Z

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Engagiert, aber sieglos: Marcus Balbach ist nicht mehr Trainer des SC Moosen.
Engagiert, aber sieglos: Marcus Balbach ist nicht mehr Trainer des SC Moosen. – Foto: Christian RiedeL

SC Moosen entlässt Trainerduo: „Erhoffen uns, dass das einen Motivationsschub gibt“

Balbach und Brandwirth hätten sich mehr Geduld gewünscht

Nur vier Punkte aus zehn Spielen und noch kein Sieg in der Kreisliga: Der SC Moosen zieht die Notbremse und entlässt die Trainer Balbach und Brandwirth.

Moosen – „Ja mei, Fußball ist ein Ergebnissport, und wir haben nun mal erst vier Punkte.“ Sehr gefasst kommentiert Marcus Balbach die Nachricht, dass sich der SC Moosen mit sofortiger Wirkung von ihm und seinem Co-Trainer Daniel Brandwirth getrennt hat. „Der Zeitpunkt war aber schon überraschend.“

Moosen wartet noch auf die ersten drei Punkte

Nach zehn Spielen in der Kreisliga wartet der SC Moosen als Tabellenvorletzter noch immer auf den ersten Sieg. Vergangenen Sonntag war der Aufsteiger nah dran, als er dem Tabellendritten FC Moosinning 2 ein 1:1 abtrotzte. „Das war bisher unser bestes Saisonspiel“, meint Balbach und wundert sich, warum der SC ausgerechnet danach reagiert hat, „zumal wir erst vergangene Woche noch mit der sportlichen Leitung zusammensaßen“.

„Wir haben an vielen Stellschrauben gedreht, aber möglicherweise noch nicht an allen.“

SC-Trainer Balbach nach seiner Entlassung.

Er und Brandwirth hätten sich gewünscht, dass ihnen der Verein noch die Zeit bis zum Winter gegeben hätte. Zum einen stünden nach den vielen schwierigen Aufgaben zum Saisonbeginn im Oktober mit dem FC Moosburg und dem SV Kranzberg die Spiele gegen die direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt an. Zum anderen erinnert Balbach an den Aderlass, den der Aufsteiger im Sommer zu verkraften hatte. Johannes Körbl, Felix Daumoser und Kapitän Maxi „Hegga“ Bauer hatten den Verein lassen. Der bisherige Spielertrainer Maxi Bauer kann beruflich bedingt nur noch punktuell helfen, war erst in fünf von zehn Spielen dabei. Es galt zudem, Neuzugänge wie Marko Kaltner und Niklas Doubrwa zu integrieren, Routiniers wie Tobias Müller zu reaktivieren sowie taktisch etwas zu verändern. „Wir spielen im Mittelfeld mit einem Mann mehr und nur noch mit einem Stürmer, also defensiver“, erklärt Balbach. „Wir haben an vielen Stellschrauben gedreht“, fügt er hinzu, „aber möglicherweise noch nicht an allen“.

Das Verhältnis zur Mannschaft sei immer gut gewesen, auch wenn die Trainingsbeteiligung zeitweise einstellig war, „aber das war wie bei vielen anderen Vereinen auch Urlaub und Verletzungen geschuldet“.

„Ausschlaggebend war einzig die Tabellen- und Punktsituation.“

Moosens Sportlicher Leiter Liebl über den Grund der Freistellung.

Auch Matthias Liebl bescheinigt den beiden Trainern „einen guten Draht zur Mannschaft“ und „ein enormes Engagement“. Der Sportlicher Leiter betont noch mal: „Ausschlaggebend war einzig die Tabellen- und Punktsituation. Wir haben noch sechs Spiele bis zur Winterpause und wollen uns nicht hinterher vorwerfen lassen, dass wir nicht alles versucht hätten.“

Ob von der Bundesliga bis zur C-Klasse – die Situation sei überall gleich. „Du kannst nicht die ganze Mannschaft austauschen. Also musst du andere Impulse setzen. Wir erhoffen uns, dass das bei so manchem Spieler einen Motivationsschub gibt.“ Deshalb habe nun Abteilungs- und sportliche Leitung gemeinsam die schwere Entscheidung getroffen. „Bei der Sitzung eine Woche vorher ging es ja nur um Organisatorisches“, stellt er klar.

Galler und Mabey übernehmen den Trainerposten interimsmäßig

Liebl nimmt nun die Spieler in die Pflicht. Einige hätten es zuletzt an der nötigen Einstellung mangeln lassen, „aber das ist ja auch kein alleiniges Moosener Problem, davon hört man ja überall“.

Interimsmäßig übernehmen nun Stürmerlegende Andi Galler und Torwarttrainer Lukas Mabey die Mannschaft, die diese Woche spielfrei ist. Der SC sei ab sofort auf Trainersuche. Ob Mann am Spielfeldrand oder Spielertrainer – „da sind wir völlig offen, aber einen Spielertrainer wirst du während der Saison kaum kriegen, da bin ich realistisch“, meint Liebl, der noch mal das gute Verhältnis zu den beiden Ex-Trainern betont. „Wir wünschen ihnen für die Zukunft das Allerbeste.“

„Wie heißt es so schön: Wo eine Tür zugeht, geht eine andere auf.“

Balbach blickt positiv in die Zukunft.

Marcus Balbach, der 38-Jährige, der zuletzt immer wieder selbst 90 Minuten auf den Platz stand, hat mit dem Fußball noch lange nicht abgeschlossen. „Ich habe definitiv weiter Bock, ja!“ Es gebe da durchaus eine Idee fürs nächste Jahr. Balbach: „Wie heißt es so schön: Wo eine Tür zugeht, geht eine andere auf.“ (Dieter Priglmeir)

Aufrufe: 027.9.2023, 07:58 Uhr
Dieter PriglmeirAutor