2024-05-22T11:15:19.621Z

Spielbericht
Timon Becker ärgert sich.
Timon Becker ärgert sich. – Foto: Rossmann

Palzing beendet Baldhams Bezirksliga-Ära: Lämmermeier war zur Halbzeit noch gut Lachen

„Nicht mehr präzise genug“

Mit der Hypothek, einen 0:2-Rückstand aus dem Hinspiel aufholen zu müssen, liefen die Bezirksliga-Fußballer des SC Baldham-Vaterstetten vor rund 350 Zuschauern im heimischen Stadion auf.

Vaterstetten – Das Duell mit dem SV Ampertal Palzing bildete den Schlussakt dieser Spielzeit, der Abstiegs-Relegation und schließlich 90 Minuten später letztlich auch der langen Baldhamer Bezirksliga-Ära.

Aufgrund der Ausgangslage setzte sich die Heimelf von Beginn an erwartungsgemäß in der Palzinger Spielhälfte fest, während sich die Gäste verstärkt aufs Kontern verlegten. Dabei spielte SCBV-Trainer Gedi Sugzda einen Trumpf aus, der den defensivstarken Gästen mehrfach Kopfzerbrechen bereitete: Schon nach fünf Spielminuten erzielte Baldhams Eigengewächs Timon Becker ein Tor, das ihm jedoch die Abseits-Fahne des Schiedsrichter-Assistenten aberkannte. „Der gut 1,95 Meter lange Schlaks hat vorne richtig Betrieb gemacht“, freute sich SCBV-Abteilungsleiter Helmut Lämmermeier.

Lämmermeier analysiert: zu wenig Passspiele und Chancenverwertung

Die rote Tribüne half den SCBV-Fußballern am Ende nicht.
Die rote Tribüne half den SCBV-Fußballern am Ende nicht. – Foto: Rossmann

Vor der Relegation schnupperte der 19-jährige Nachwuchs-Knipser zwar erst 37 Minuten Bezirksliga-Luft, erzielte aber in der Reserve dafür bereits 18 Tore. „Mit dem haben die Palzinger nicht gerechnet!“, feixte der Baldhamer Abteillungsleiter Lämmermeier. Tatsächlich kam Becker zwei weitere Male vielversprechend zum Torabschluss (12./21.), ehe sein vierter Versuch passte und er schließlich doch noch eine Flanke zum 1:0 einköpfen konnte. Becker und die Baldhamer durften sich später bei ihrem Torwart Solomon Arewa und dessen Reflexstärke bedanken (40.), dass sie mit mehr als einer 1:0-Führung in die Halbzeitpause gehen konnten. „Die Hoffnung lebt“, sagte der Abteilungsleiter grinsend.

Lämmermeiers gute Laune sollte sich jedoch schlagartig mit dem 1:1-Ausgleich durch Fabian Radlmaier verfinstern. Damit war schließlich nicht nur eine Verlängerung vom Tisch. Jetzt brauchte es zudem (wieder) ein kleines Baldhamer Wunder und weitere drei Tore für die Sugzda-Elf. „Dafür waren wir aber nicht mehr präzise genug im Passspiel und der Chancenverwertung“, analysierte Lämmermeier am Ende des Spiels die vorerst letzten Bezirksliga-Minuten der Rothosen.

Abstieg des SCBV besiegelt

Als erfolgreicher Strafstoßschütze drehte Marco Höferth den lautstarken Baldhamer Anhang für die letzten 20 Minuten noch einmal voll auf Anschlag. Ausreichend Hochkaräter für zwei weitere Tore erspielte sich der SCBV aber nicht mehr. Der 2:2-Schlusspunkt, ebenfalls vom Elfmeterpunkt, war nurmehr eine Fußnote in Baldhams vorerst letztem Bezirksliga-Kapitel.

So richtig habe er den Abstieg unmittelbar nach dem Abpfiff zwar noch nicht realisiert, sagte Lämmermeier. „Aber ich habe mich ja schon seit einigen Wochen damit beschäftigt. Letztlich sind wir ja nicht heute, sondern im Saisonverlauf abgestiegen.“ Nach dem TSV Ebersberg in der Vorsaison, steigt mit dem SC Baldham-Vaterstetten nach einer Dekade also die nächste Landkreis-Institution aus der Bezirksliga Ost in die Kreisliga ab. Dort ruhen die Hoffnungen auf einen baldigen Wiederaufstieg besonders auf betriebsamen Eigengewächsen wie Timon Becker.

Aufrufe: 029.5.2022, 19:00 Uhr
Julian BetzlAutor