2024-05-02T16:12:49.858Z

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Für Robin Udegbe ist die Saison beendet.
Für Robin Udegbe ist die Saison beendet. – Foto: Ralph Görtz

Saison-Aus für Torhüter Robin Udegbe

Oberliga Niederrhein: Der KFC Uerdingen muss für längere Zeit auf Torhüter Robin Udegbe verzichten.

Ab sofort steht Marvin Gomoluch zwischen den Pfosten. Der Torhüter des KFC Uerdingen wird sich im Viertelfinale des Niederrheinpokals gegen Drittligist Rot-Weiss Essen auszeichnen können. Über 8.000 Fans werden dabei sein.

Es gibt viele Beispiele, auch in der jüngeren Geschichte, die eindrucksvoll zeigen, warum der Pokal der nicht wichtigste, aber so doch reizvollste Wettbewerb im Fußball ist. In dieser Saison führt das der 1. FC Saarbrücken grandios vor. Der Drittligist hat über den großen FC Bayern München triumphiert, auch Eintracht Frankfurt ausgeschaltet und will jetzt durch einen Sieg gegen Borussia Mönchengladbach ins Halbfinale einziehen. Solche Aufstände der Kleinen gab es immer wieder: Die Älteren werden sich an den Sieg des TSV Vestenbergsgreuth gegen Bayern München 1994 (1:0) erinnern oder auch an den Erfolg des VfB Eppingen 1974 gegen den Hamburger SV (2:1). Es sind die sportlichen Fortsetzungsberichte der Jahrtausende alten biblischen Geschichte von David und Goliath, die den Kleinen über den Großen triumphieren lässt. Es ist eine Mut-mach-Geschichte, die den Außenseiter nicht verzweifeln, sondern an seine Chance glauben lässt. Diesem Buch der Revolte möchte der KFC Uerdingen am Mittwoch ein Kapitel hinzufügen, wenn der Oberligist den zwei Klassen höher spielenden Drittligisten Rot-Weiss Essen um 19 Uhr zum Viertelfinale im Niederrheinpokal empfängt.

KFC will die Sensation

Die Sensationslust ist aber nur ein Grund dafür, dass über 8.000 Zuschauer in der Grotenburg dabei sein werden. Neben dem reizvollen Wettbewerb ist es auch das Treffen von zwei Traditionsvereinen, die schwierige Jahre hinter sich haben, wobei es mal dem einen und mal dem anderen besser ging. Derzeit ist der Deutsche Meister von 1955 und Pokalsieger von 1953 in der besseren Situation, kämpfen die Rot-Weissen doch um den Aufstieg in die zweite Liga. Sollten ihnen das jedoch nicht gelingen und sie auch nicht unter die ersten Vier kommen, so würde ihnen der Gewinn des Niederrheinpokals die Teilnahme am DFB-Pokal garantieren. Grund genug, in diesem Wettbewerb erfolgreich zu sein.

Davon können die Gastgeber nur träumen. Der DFB-Pokalsieger von 1985 kämpft in der Oberliga um Aufstieg, wenngleich die Chancen mäßig sind, vor allem aber ums wirtschaftliche Überleben. Da kommt es ihm gerade recht, dass das Stadion Grotenburg nach fast sechs Jahren des Stillstands und der Sanierung nun zumindest wieder 10.000 Zuschauer Platz bietet und gut gefüllt sein wird. Entsprechend groß ist die Vorfreude. „Das wird ein geiles Spiel. Wir freuen uns riesig darauf“, sagt Kapitän Florian Abel. Dass sein Team Außenseiter ist, stört ihn nicht: „Es gibt nur ein Spiel und wir werden alles dafür tun, das zu gewinnen. Es fängt bei 0:0 an und wir haben den MSV Duisburg auch ausgeschaltet. Natürlich ist RWE ganz klarer Favorit, aber ganz so blind sind wir auch nicht.“

Kenia will offensiv spielen

Auch für Interimstrainer Levan Kenia ist es ein besonderes Spiel. Seinen Essener Kollegen Christoph Dabrowski bezeichnet er ehrfürchtig als großen, erfahrenen Trainer. Kenia als Novize auf der Position will „Erfahrung sammeln, Spaß haben und in den Job reinwachsen“. Dass er aber auch gewinnen will, bestreitet er nicht: „Ohne Mut spielt man keinen Fußball. Man muss Mut haben, wenn man den Ball hat und Meter machen, wenn man verteidigt. Wir werden aber nicht nur hinten drin stehen, wir brauchen auch Ballbesitzphasen.“

Was Taktik und Personal betrifft, so gibt sich Kenia zugeknöpft. Dass für Torhüter Robin Udegbe wegen einer Achillessehnenverletzung die Saison beendet ist, muss der Coach einräumen. Doch in Marvin Gomoluch hat er einen zweiten Torhüter, der keinen Deut schlechter ist. „Er wäre im Pokal sowieso dran gewesen“, sagt Kenia, der dem Gegner zwar „große individuelle Qualität“ attestiert, aber auch sagt: „Es ist ein Pokalspiel, elf gegen elf, da kann alles passieren.“ Dieses Wissen macht den Pokalwettbewerb so reizvoll.

Der KFC lädt seine Mitglieder zu einer Informationsveranstaltung ein. Sie findet am 16. März um 17.30 Uhr in der Leichtathletikhalle Löschenhofweg 30 statt.

Aufrufe: 05.3.2024, 21:15 Uhr
Thomas SchulzeAutor