2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligabericht
Lars Weingärtner (links), Shosei Kuwano und die anderen Alzeyer haben Abstiegssorgen.
Lars Weingärtner (links), Shosei Kuwano und die anderen Alzeyer haben Abstiegssorgen. – Foto: Michael Wolff (Archiv)

RWO Alzey: Eineinhalb Eigentore bringen die Pleite

1:2-Niederlage gegen Jockgrim +++ Pechvogel Niemann mit Alutreffer, Eigentor und Roter Karte

Es hätte der Tag des Yannik Niemann werden können. Stattdessen war der Abwehrchef von RWO Alzey der Pechvogel des Landesligaspiels gegen die TSG Jockgrim. Alu-Treffer, Fast-Tor nach Niemanns Einwurf, stattdessen Eigentor und kurz vor Schluss die Rote Karte – der 22-Jährige erlebte einen Tag zum Vergessen. Genauso wie seine Kollegen, denn bei den Rot-Weißen mehren sich nach der 1:2 (1:0)-Niederlage die Abstiegssorgen.

„Es war eine dumme Niederlage“, sagt Spielertrainer Max Kimnach, „in der ersten Halbzeit waren wir um Längen besser.“ Niemann scheiterte nach einer Ecke am Querbalken. David Vodi war schon am Keeper vorbei, doch der Ball versprang, sodass der Goalgetter ihn über den Kasten schoss. „Das war Einbahnstraßenfußball. Es muss mit 2:0, 3:0 in die Pause gehen“, sagt Kimnach.

Dass es zumindest 1:0 stand, lag an einer schönen Coproduktion des Sturmduos. Vodi machte den Ball fest und legte ab, Tim Malkmus schob ein (23.). Zwei weitere gute Chancen hatte der 22-Jährige, doch der missglückte erste Kontakt verhinderte den klaren Abschluss. Zudem lag ein Eigentor in der Luft, nachdem Niemann einen seiner weiten Einwürfe eckballartig in den Strafraum geschleudert hatte. „Den hat der Torwart noch gut rausgeholt“, sagt Kimnach.

RWO macht den Gegner stark

Vorne die Chancen nicht zu verwerten, ist das Eine. Dem Gegner welche zu schenken, ist mindestens genauso verheerend. Erst vertändelte Ilias Kuntich den Ball im eigenen Strafraum, was Marvin Eßwein nutzte (66.). Dann bugsierte Niemann die Kugel nach einem Querpass ins eigene Netz (73.). „Da war gar kein Gegenspieler mehr“, muss Kimnach den Kopf schütteln.

Nach dem 1:1 wurde das Spiel immer hektischer. „Wir haben uns anstecken lassen. Da sieht man, was für eine junge Mannschaft wir haben“, resümiert Kimnach, „Jockgrim weiß eigentlich gar nicht, warum sie die drei Punkte mitgenommen haben.“ Aber sie haben es eben, weil Vodi in der letzten Aktion des Spiels, als Max Höflich zur Grundlinie zog und quer spielte, am kurzen Pfosten knapp daneben zielte.

Ausgleich in Unterzahl war drin

Es wäre der Ausgleich in Unterzahl gewesen, nachdem Niemann Rot gesehen hatte (86.). Offene Sohle aufs Schienbein, lautete die Begründung des Unparteiischen. Kann man schon so sehen, aber dann wäre auf der Gegenseite auch ein Feldverweis fällig gewesen, heißt es seitens der Alzeyer. „Der Schiedsrichter war heute nicht Schuld“, hält Kimnach fest.

Es ist länger her, dass ein Rot-Weißer vom Feld flog. In der Fairplay-Tabelle stehen die Rekord-Sünder der Vorsaison im Mittelfeld. „In der richtigen Tabelle wäre mir das lieber“, sagt Kimnach. Da wird, nach vier Spielen ohne Sieg, der Druck immer größer. Weil RWO in Durchgang zwei zwar weniger nach vorne machte, aber auch kaum was zuließ – bis auf die zwei entscheidenden Patzer.

Kimnach: "Die Leistung stimmt"

„Natürlich haben wir uns aus den direkten Duellen zuletzt mehr erhofft“, sagt Kimnach. „Was uns positiv stimmt, ist, dass die Leistung stimmt. Bei so vielen unglücklich verlaufenden Spielen kannst du nicht von fehlendem Spielglück sprechen, dann ist es auch fehlende Erfahrung. Wir müssen abgezockter werden. Aber wir sind nicht spielerisch schlechter als die Gegner und die Mannschaft wollte auch. Es liegt nie nur am Angriff oder nur am Sturm. Wir müssen weiter hart arbeiten“

RWO Alzey: Schneider – Kullolli, Kuntich (75. S. Özemir), Niemann, Kröhler (67. Beckenbach) – Weingärtner (80. Höflich), Szymkow – Kuwano, Malkmus, Hotta (89. Belyayev) – Vodi.

Aufrufe: 021.10.2023, 19:39 Uhr
Torben SchröderAutor