Es gibt nur ganz weniger Vereine, in denen noch immer der gleiche Trainer an der Seitenlinie steht, seit FuPa Niederrhein 2011/2012 an den Start gegangen ist. Beim RSV Praest ist das der Fall, mehr noch: Coach Roland Kock geht bereits in seine 20. Saison als Chefcoach beim Bezirksligisten, mit dem er auch in der Landesliga bereits unterwegs war: In der Saison 2012/13 und nochmal von 2020 bis 2022.
Die abgelaufene Bezirksliga-Saison diente nach dem sang- und klanglosen Landesliga-Abstieg der Konsolidierung, das gelang mit Platz neun letztlich auch, obgleich die schwache Rückrunde am Ende doch noch Sorgenfalten produzierte. Auch nach den vielen Jahren kann er sich noch immer über kleine Dinge aufregen, wie er im Interview mit der NRZ verrät: "Wenn eine Trainingseinheit nicht läuft, nervt mich das."
Das Problem in der zweiten Saisonhälfte lag vor allem in der Offensive, und dort soll nun Marko Cvetkovikj für neuen Schwung sorgen. Der ist mit 36 Jahren zwar kein Jungspund mehr, hat aber in verschiedenen Vereinen immer wieder nachgewiesen, für Tore sorgen zu können. In seinem FuPa-Profil stehen immerhin 189 Tore vermerkt, 41 erzielte er allein in der Saison 2017/18 in der Kreisliga A für den SV Rees, 37 waren es dort ein Jahr zuvor. Was da nun auch in Praest kommen könnte, deutete der Angreifer schon in den Testspielen an.
Auch Raven Olschewski, der in der Winterpause von der SGE Bedburg-Hau kam und erst im Saisonfinale erste Einsätze hatte, wird vorne helfen können, wenn er wieder bei 100 Prozent ist. Im Gegenzug hat der Bezirksligist mit Maximilian Janssen und Zacchaeus Justin aber auch Offensivspieler verloren, der Wechsel von Ferhat Güngör von SuS Isselburg hatte sich trotz gegebener Zusage zerschlagen.
Auf defensiv hat der RSV sich verstärkt, etwa mit Tobias Hesseling, der von Westfalia Anholt kommt. "Er agiert sehr ruhig und abgeklärt, ist auf allen Defensivpositionen einsetzbar", sagt Kock über seinen Zugang. Auch Finn Tiemer könnte als Innenverteidiger eine Alternative werden, kommt aus der A-Jugend des 1. FC Kleve. Für das Mittelfeld sind zudem Finn Verweyen und Slavisa Vukallovic aus Hönnepel-Niedermörmter gekommen, zudem ist als Torhüter Jason Olschewski seinem Bruder Raven nach Praest gefolgt, hier sollte Kock also auch keine Probleme bekommen.