2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der Blick bei Viktoria Rheydt geht nach vorn.
Der Blick bei Viktoria Rheydt geht nach vorn. – Foto: Theo Titz

Rheydt: Die neuen Qualitäten der Viktoria

Kreisliga A Mönchengladbach-Viersen: Punktgleich mit den Red Stars steht Viktoria Rheydt an der Tabellenspitze.

Fünf Spiele, fünf Siege: Viktoria Rheydt ist das Überraschungsteam der A-Liga. Das hat mit Neuzugängen, einem Sturm-Rückkehrer und einem gewachsenen Kader zu tun. Wo Rheydt einzuordnen ist, zeigen die nächsten drei Wochen.

Beinahe hätten sich zum Auftakt die alten Muster wiederholt. Mit 4:0 führte Viktoria Rheydt bereits zur Halbzeit gegen den SV Schelsen, nach der Pause kippte die Begegnung allerdings, in der 82. Minute fiel der 3:4-Anschlusstreffer. Das Zittern begann. Verspielt die Viktoria einmal mehr sichere Punkte? Als „nicht clever genug, vielleicht auch zu lieb“ beschrieb Trainer Florian Wittkopf seine Mannschaft in der Vorsaison, gerade gegen Spielende. Das kostete einige Punkte. Und nun musste Wittkopf fürchten, dass sich das in der neuen Saison fortsetzt. Dieses Mal rettete sich seine Mannschaft jedoch über die Ziellinie, ein knapper 4:3-Erfolg.

Eine Woche später beim SC Rheindahlen fiel ebenfalls spät ein Gegentreffer, Viktoria gewann trotzdem mit 2:1. Im Anschluss gab es ein verdientes 3:1 gegen Concordia Viersen, ehe die Siegesserie richtig ins Rollen kam und weitere Dreier beim SC Hardt (3:1) und am vergangenen Wochenende gegen den Polizei SV (3:0) folgten. Fünf Spiele, fünf Siege; einen Erfolgslauf nennt man das.

Erfolg kommt nicht ganz unerwartet

Die Viktoria, mit dem Ziel Klassenerhalt gestartet, ist auf Platz zwei das Überraschungsteam der ersten Wochen in der A-Liga. Für den Verein selbst kam diese Entwicklung jedoch nicht ganz unerwartet. „Jain“, sagt Trainer Wittkopf auf die Frage, ob er vom guten Saisonstart überrascht sei. „Wir haben im zweiten Teil der Vorbereitung schon gemerkt, dass es gut läuft. Wir haben die Mannschaft im zweiten Jahr in Folge verbessert, sowohl charakterlich als auch in der Qualität. In den Jahren zuvor war es anders, da mussten wir Abgänge immer kompensieren, was wir nicht immer geschafft haben.“

Dennoch hat auch Wittkopf nicht mit fünf Siegen am Stück gerechnet. Gerade gegen den SC Hardt habe sein Team kein gutes Spiel gezeigt, am Ende trotzdem drei Punkte geholt. „Das ist ein Entwicklungsschritt. Im Vorjahr hätten wir solche Spiele noch verloren“, sagt Wittkopf.

Was die Mannschaft besser macht, als in der Vorsaison, die Viktoria am Ende mit lediglich drei Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz beendete? Zum einen hat der Verein mit Rafioudine Bawa einen neuen Sechser gefunden, der zwei Jahre nicht aktiv war, sich aber sofort als Verstärkung etablierte. Zum anderen kann Kapitän Lukas Schabram dadurch wieder auf seiner Stammposition im Sturm auflaufen. Resultat daraus: Vier Tore in fünf Spielen. Zuletzt musste Schabram überall aushelfen, wo er gerade auf dem Platz gebraucht wurde, auch als Sechser. „Lukas hat uns im Sturm mit seiner Schnelligkeit gefehlt“, sagt Wittkopf. Noch mehr Treffer sammelte bislang Altan Oktay Akkas, Neuzugang aus Odenkirchen, mit sechs Toren in fünf Spielen. Eine offensive Qualität, die Viktoria Rheydt in der Vorsaison nicht besaß. „Wir verfügen über eine sehr gute Achse, das fängt in der Innenverteidigung an. Und so eine Achse braucht man in der A-Liga“, sagt Wittkopf. Zu dieser Achse gehört auch Jan Meuser, der zweite Sechser im Team, der in den beiden vergangenen Partien allerdings wegen eines gebrochenen Zehs ausfiel. Seinen Ausfall kompensierte die Mannschaft, eine Qualität, die laut Wittkopf ebenfalls neu ist. „Wir sind breiter aufgestellt, haben einige junge Spieler dazubekommen“, sagt der Trainer und sieht eine „ausgeglichenere Struktur“ im Kader.

Den guten Start will Wittkopf nicht überbewerten. Das Ziel bleibt für ihn weiter ein sicherer Platz im Mittelfeld. „Wir wollen aber nicht in Träumerei verfallen, wir wissen, dass es nicht so bleiben wird“, sagt er. Wo Rheydt sportlich einzuordnen ist, zeigen die nächsten drei Wochen. Dann geht es gegen Türkiyemspor, die Red Stars und den Rheydter SV, drei potenzielle Spitzenteams der Liga. „Wir können alle Spiele nun ohne Druck angehen. Wir rechnen uns aber schon aus, Punkte mitzunehmen“, sagt Wittkopf optimistisch.

Aufrufe: 02.9.2022, 13:00 Uhr
Daniel BrickweddeAutor