2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Daniel Beine, der auch Trainer des SV Viktoria Goch ist, organiserte das Camp.
Daniel Beine, der auch Trainer des SV Viktoria Goch ist, organiserte das Camp. – Foto: Sascha Köppen

Rheinberg: Der Ball rollt im Klartext-Fußballcamp

Der Verein „Klartext für Kinder“ engagiert sich immer öfter in Rheinberg. An den letzten drei Ferientagen kickten40 Jungen und Mädchen im Underberg-Stadion. Die Leitung hatte das DB Soccer Camp von Daniel Beine.

Der Verein „Klartext für Kinder“ war bisher überwiegend in Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn unterwegs. Erst seit kurzem unterstützt er auch Projekte in Rheinberg und hilft Kindern aus finanziell schlechter gestellten Familien. Der Klartext-Bus lädt seit mehr als einem Jahr jeden Montag Kinder in der Reichelsiedlung zum Mittagessen ein und bald läuft auch wieder eine Weihnachtswunschbaumaktion. In erster Linie sei Klartext aber bemüht, seine Spendengelder – mehr als drei Millionen Euro sind bisher gesammelt worden – für die Einzelfallhilfe einzusetzen, sagt Geschäftsführer Michael Paßon. „Dann statten wir Kinder mit dem Nötigsten aus.“

In den vergangenen drei Tagen hat Klartext nun erstmals ein Ferien-Fußballcamp auf die Beine gestellt. Im wahrsten Sinne auf die „Beine“ gestellt, denn es lief unter der Regie von Ex-Kicker (unter anderem SV Sonsbeck) Daniel Beine, der die Fußballschule DB Soccer Camp betreibt und mit Janine Gödicker, Justin Theelen und Max Fuchs drei Trainer besorgt hatte, die sich um die rund 40 angemeldeten Kinder im Alter von fünf bis 18 Jahren kümmerten und sie anleiteten.

Klartext steht also nicht allein auf dem Fußballplatz. neben der Fußballschule sind auch der Verein Concordia Rheinberg und das städtische Jugendamt als Kooperationspartner mit dabei. „Solche Fußballcamps haben wir bestimmt schon zwölfmal durchgeführt, das ist für uns also nichts Neues“, so Paßon. „Aber jetzt sind wir zum ersten Mal damit in Rheinberg und sind sehr froh, dass wir Concordia Rheinberg und das Jugendamt mit dabei haben.“

Der Allgemeine Soziale Dienst (ASD) habe Familien empfohlen, von denen man wisse, dass deren Kindern eine Teilnahme gut tun würde, erzählte Jugendamtsleiterin Susanne Görke und der Leiter des ASD, Daniel Peetz. Paßon sagte, in Rheinberg treffe man auf optimale Bedingungen, auf eine Mischung aus „Leidenschaft und Verstand“: „Wir werden hier großartig unterstützt.“ Die Jungen und Mädchen bekommen im Camp nicht nur eine sinnvolle Ferienbeschäftigung, sie lernten auch einiges über Solidarität, Respekt und auch, ihre eigene Leistung wertzuschätzen, was gut fürs Selbstvertrauen sei. Dieter Wiekhorst, Vorsitzender von Concordia, findet es klasse, dass den jungen Kickern auch eine materielle Ausstattung zuteil wird: „Sie bekommen nicht nur ein Mittagessen, sondern auch Trikots, kurze Hosen und Stutzen sowie eine Trinkflasche und einen Ball.“

An allen drei Tagen habe es jeweils zwei Trainingseinheiten im Underberg-Stadion an der Xantener Straße gegeben, erzählte Daniel Beine. „Dabei vermitteln wir den Kindern die Basics des Fußballspielens. Aber vor allem steht natürlich der Spaß im Vordergrund.“ Neben Vivian Hegel und Marie Feltmann vom Jugendamt schaute sich auch die frühere Jugendamtsleiterin Monika Giesen, heute Klartext-Ehrenamtliche, das Treiben auf dem Rasen an. Ihr Fazit fasste Peetz zusammen, der begeistert war: „Es herrschte an allen drei Tagen eine wunderbare Atmosphäre, es gab keinerlei Konflikte. Ein tolles Projekt.“

Angemeldet hatten sich auch zwölf Mädchen, die von Janine Gödicker angeleitet wurden und begeistert waren. Angelina (14) und Nele (10) zum Beispiel haben bisher nur sporadisch gekickt und überlegen jetzt, in einen Verein zu gehen. „Das Camp war richtig, richtig toll“, schwärmte Angelina.

Info: „Der Ball ist die richtige Sprache“

Kooperation Die Unterstützung von Profis aus dem Sportverein und dem Jugendamt ist Klartext wichtig. „Wir sind nicht diejenigen, die Expertentum ersetzen können“, so Michael Paßon. „Wir sind diejenigen, die gut Spenden sammeln können und das Geld für die Kinder einsetzen.“ Concordia-Vorsitzender Dieter Wiekhorst freute, dass Kinder sich auch verstehen, wenn sie unterschiedliche Sprachen sprechen: „Der Ball ist die richtige Sprache.“

Aufrufe: 015.10.2023, 08:30 Uhr
RP / Uwe PlienAutor