2024-06-03T07:54:05.519Z

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„Ich predige immer, dass ein Spiel über 90 Minuten geht“, sagt Michael Ahn, Spielertrainer bei Raisting II. Doch wieder fing sich sein Team ein Tor in der Nachspielzeit. am
„Ich predige immer, dass ein Spiel über 90 Minuten geht“, sagt Michael Ahn, Spielertrainer bei Raisting II. Doch wieder fing sich sein Team ein Tor in der Nachspielzeit. am – Foto: Andreas Mayr

Raistings Reserve-Trainer Marcus Ahn: „Ich wäre auch lieber nur Spieler“

Es droht ein Abstiegs-Endspiel

Der Frust bei der Raistinger Reserve ist groß. In der letzten Minute fängt man sich das entscheidenede Gegentor, Trainer Ahn weiß nicht weiter.

Raisting – Jetzt haben sie beim SV Raisting II ein Abstiegsfinale, das keiner wollte. Falls nicht noch ein paar verrückte Dinge passieren, fällt am letzten Spieltag gegen Rott die Entscheidung: Der Sieger dürfte in der Relegation landen, der Verlierer aus der Kreisklasse absteigen. So sieht die Realität nach diesem Sonntag aus.

„Das war heute die letzte Chance“, sagt Spielertrainer Michael Ahn nach der 1:2-Heimniederlage gegen Igling. Während die Gäste mit dem Erfolg schon einmal guten Gewissens den Klassenerhalt feiern können, wird es für Raisting mal wieder ernst.

Aber das ist die zweite Mannschaft ja schon gewohnt. Sie ist Stammgast in der Relegation – und genau deshalb verliert beim SVR auch niemand die Nerven. „Das Gute ist, dass sich viele daran erinnern und diese Spiele unter Druck gemacht haben“, sagt der Coach.

Ahn: „Ich kann mir das selbst nicht erklären“

Vom Alter weg betrachtet, betreut er nach wie vor eine recht junge Mannschaft, doch selbst die Anfang 20-Jährigen haben bereits einige Jahre und entsprechend viele Duelle um Auf- und Abstieg im Männerfußball hinter sich. Sie zeigen stets gefälligen Fußball, so auch am Sonntag gegen Igling. Sie führen auch regelmäßig. Diesmal durch ein Tor des Trainers, ein Fernschuss nach einer halben Stunde.

Doch warum sie immer wieder einbrechen, hinter dieses Mysterium ist auch der Coach noch nicht gekommen. „Ich kann mir das selbst nicht erklären“, sagt Michael Ahn. Ihm fällt nur auf, dass gerne mal am Ende die Konzentration abnimmt. „Ich predige immer: Das Spiel geht über 90 Minuten.“

Mit dem Ausgleich konnte der SVR noch leben. Das war schlicht Pech, dass der Abpraller bei Julius Juchem landete. Doch der Sekundenschlaf seiner Defensive beim 1:2 in der Nachspielzeit war für den Coach nicht zu entschuldigen.

Raisting Trainer zeigt sich erschöpft

Seit dem Winter ist Ahn der Mann, der das Team zum Klassenerhalt managen soll. Sein Vorgänger Roland Perchtold und der Verein wählten zur Pause unterschiedliche Routen, weil sie unterschiedliche Vorstellungen hatten. So erzählt es Ahn, der den „Roli“ schon davor als Spieler stets unterstützt hatte. Für den Klub lag’s also nahe, ihn zu fragen, wo er doch ein wenig Erfahrung als Trainer der C-Jugend vorzuzeigen hatte.

„Für mich wäre es schöner gewesen, wenn wir jemand anderes hätten. Ich wäre auch lieber nur Spieler“, sagt Michael Ahn ehrlich. Immerhin bekommt er Unterstützung von Christopher July. Sie sollen jetzt die Saison rumreißen, die schon wieder vogelwild verläuft.

Während sie die Standardschwächen behoben haben und hinten recht sicher stehen, schießen sie nun im Vergleich zu früher keine Tore mehr. „Uns fehlt der Knipser, wenn da mal ein Kaltblütiger vorne drin wäre“, klagt der Spielertrainer. Im Training machen sie beinahe nichts anderes mehr als Schuss und den letzten Pass. In Hälfte eins gegen Igling fiel die Schwäche stark auf: Bis an den Sechzehner kamen die Raistinger häufig, gefährlich wurde es selten. Zwei Spiele bleiben noch, um sich einzuspielen. Für das Abstiegsfinale gegen Rott - und (im besten Fall) die folgende Relegation. (Andreas Mayr)

Aufrufe: 06.5.2024, 11:58 Uhr
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