2024-05-28T14:20:16.138Z

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Der PSV Grün-Weiß Wiesbaden hat seine erste Mannschaft zurückgezogen.
Der PSV Grün-Weiß Wiesbaden hat seine erste Mannschaft zurückgezogen. – Foto: Meiki Graff

PSV Grün-Weiß zieht erste Mannschaft zurück

Entscheidung für Präsident Manfred Tecl unumgänglich+++Mangelnde Trainingsbeteiligung und Motivation Faktoren+++Clubchef sieht aber auch Liga-Struktur kritisch

Wiesbaden. Im Hinblick auf das 100-jährige Bestehen des Gesamtvereins im Jahr 2025 sollte es beim PSV Grün-Weiß im Aktivenbereich mit den Fußballern aufwärtsgehen. Doch das Gegenteil ist zum Bedauern von Grün-Weiß-Präsident Manfred Tecl eingetroffen. Nachdem bereits die zweite Mannschaft zurückgezogen worden war, sah sich Tecl nun auch gezwungen, die PSV-Erste aus dem Spielbetrieb der C-Liga abzumelden.

Am Engagement von Sascha Lagerin lag es definitiv nicht

Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, sie sei aber nach vielen hohen Niederlagen, „mangelnder Trainingsbeteiligung und dem unmotivierten Auftreten einiger Spieler“ unumgänglich gewesen, lässt Manfred Tecl in einer Mitteilung anklingen. Seine Entscheidung habe er vorher mit Sascha Lagerin abgesprochen. Der Grün-Weiß-Chef, der den Kleinfeldchen-Club seit 35 Jahren führt, erläutert: „Sascha hat die 1. Mannschaft über eine lange Zeit beim PSV sehr engagiert und mit viel Herzblut geführt und trainiert. Er konnte einen Großteil der Spieler aber weder bei den Spielersitzungen, den Trainingseinheiten und letztlich bei den Spielen durch Ansprachen noch erreichen. Mir tut es insbesondere für Sascha sehr leid. Wer sich Tag für Tag, Stunde für Stunde mit hohem persönlichen Aufwand, einer anerkennenswerten sozialen Einstellung und einer vollkommenen Identifizierung mit unserem Verein bemüht, eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz zu bringen, den trifft die Enttäuschung sehr tief.“

Schwerpunkt auf Jugendarbeit legen

Die Abteilungsleitung, Trainer und Jugendleiter würden sich noch diese Woche mit dem Präsidenten zusammensetzen und die Zukunft besprechen. Es zeichne schon jetzt ab, mehr in die eigene Jugend zu investieren, um auch auf diesem Weg zukunftsorientiert wieder den Spielbetrieb der Aktiven aufnehmen zu können. Manfred Tecl hofft sehr, dass Sascha Lagerin dabei eine sehr wichtige Rolle neben dem neuen Jugendleiter spielen wird.

Kritik an Liga-Strukturen

Manfred Tecl sieht aber auch Probleme in Verbindung mit der Spielklassen-Struktur. In seiner Mitteilung führt er an: „Unsere Verbandsverantwortlichen haben gerade den kleinen Vereinen keinen Gefallen getan, die Spielklassen immer weiter nach unten zu senken (C- und D-Klasse). Kein kontinuierlicher Spielbetrieb an den Wochenenden, zu wenig Spiele, zu viele Absteiger aus den B- und C-Ligen. Darunter leiden der Trainingsbetrieb und das Gefühl der Gemeinschaft. Auf Wettbewerbsverzerrungen durch einen anzahlmäßig begrenzten Einsatz von höherklassigen Spielern in den B- bis D-Ligen will ich nicht weiter eingehen, aber viele Vereine werden dies nachvollziehen können. Zudem sind C- und D-Ligen kein Anreiz für die Jugend in diesen Vereinen.“

Aufrufe: 03.10.2023, 12:07 Uhr
Stephan NeumannAutor