2024-04-29T14:34:45.518Z

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Archivbild – Foto: Achim Keller

Polizeischutz notwendig: FC Denzlingen erlebt "erschreckende Szenen"

„Wir hatten Sorge, dass wir da nicht mehr gesund herauskommen“, so Trainer Marco Dufner +++ Denzlinger Stuhlwurf heizt Lage an

Warum Fußballspiele des SSV Reutlingen seit Jahren unter besonderer polizeilicher Beobachtung stehen, wurde den Akteuren des FC Denzlingen im Auswärtsspiel am vergangenen Samstag deutlich vor Augen geführt.

Als den Gastgebern vor 670 Zuschauern an der Kreuzeiche in der Nachspielzeit durch Furkan Özüdogru der 2:1-Siegtreffer gelang, eskalierte die Situation vor dem Denzlinger Tor. Nach einem Kontakt zwischen Özüdogru und dem Denzlinger Torhüter David Bergmann stieß Abwehrspieler Yannick Lawson den Reutlinger um, was eine Handvoll Reutlinger Ultra-Fans dazu veranlasste, den Platz zu stürmen und handgreiflich zu werden. „Wir sind dann schnell Richtung Kabine gelaufen“, sagt FCD-Trainer Marco Dufner. Im Stadion hätten sich wilde Szenen abgespielt.

Sorge um die eigene Gesundheit

Das Sicherheitsprotokoll der Gastgeber sah für die Denzlinger vor, eine Dreiviertelstunde in der Kabine auszuharren und dann unter dem Schutz der Ordnungskräfte den Weg zu den Kleinbussen einzuschlagen. „Es war erschreckend“, so Dufner. „Wir hatten Sorge, dass wir da nicht mehr gesund herauskommen.“ Die herbeigerufene Polizei eskortierte die Denzlinger zur Schnellstraße. Schiedsrichter Stefan Fimpel zeigte Özüdogru und Lawson zuvor auf dem Feld jeweils die Rote Karte und pfiff die Partie ab. Laut Dufner war die angezeigte Nachspielzeit bis dahin aber noch nicht zu Ende. Die Denzlinger Vereinsverantwortlichen beraten nun über einen möglichen Protest.

Denzlinger Stuhlwurf auf Reutlinger Reservebank

Andreas Will vom Marketing- und Management-Team des SSV Reutlingen weist darauf hin, dass ein Denzlinger Spieler die Lage im Stadion provoziert und zusätzlich angestachelt habe: „Er hat einen Stuhl mit voller Wucht auf unsere Reservebank geworfen, sodass die dort sitzenden Spieler zur Seite gehen mussten.“ Zudem seien Mitarbeiter und Vorstandskollegen des SSV bei der Abfahrt massiv beschimpft und rassistisch beleidigt worden. „Der FC Denzlingen hat seinen Anteil daran, dass so eine Lage entstanden ist“, sagt Will.

Aufrufe: 015.4.2024, 17:00 Uhr
Matthias Kaufhold (BZ)Autor