2024-05-10T08:19:16.237Z

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Geschenkt wird sich nichts: Am Ende bleibt Verlautenheide (in Blau) gegen die konzentriert verteidigenden Weidener torlos.
Geschenkt wird sich nichts: Am Ende bleibt Verlautenheide (in Blau) gegen die konzentriert verteidigenden Weidener torlos. – Foto: Dagmar Meyer-Roeger
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Philipp Simon ist der Dosenöffner

Fußball-Landesliga

Der Mittelfeldmotor führt Weiden im intensiven Spitzenspiel der Fußball-Landesliga zum 3:0-Sieg in Verlautenheide.

Im Spielerkreis ertönte die „Humba“, Stefan Kniat herzte jeden seiner Spieler, den er zu fassen bekam: Allen bei Teutonia Weiden war die Bedeutung dieses Siegs bewusst: Mit 3:0 (0:0) gewann der Tabellenführer der Fußball-Landesliga beim bis dato zu Hause unbesiegten direkten Verfolger Eintracht Verlautenheide und machte mit dem Sieg in dem intensiven Spitzenspiel einen großen Schritt in Richtung Meistertitel und Aufstieg.

Vier Spieltage vor Schluss liegt das Team von Stefan Kniat damit drei Punkte und mit deutlich besserem Torverhältnis vor der Eintracht. „Wir haben uns einen kleinen Vorteil verschafft. Mehr aber auch nicht“, betonte Weidens Trainer. Sein Gegenüber Dennis Buchholz meinte: „Es ist noch nichts entschieden. Wir haben uns jetzt für die restlichen Partien eingeschworen, wollen das Maximum an Punkten holen und dann mal schauen, wozu es reichen wird.“ Da der SV Helpenstein bei Borussia Lindenthal-Hohenlind mit 3:1 gewann, hat Verlautenheide auf Platz drei weiterhin vier Punkte Vorsprung.

Neben dem Platz war so gut wie kein Platz mehr frei, auf dem Platz war es von Beginn an sehr laut, die Teams lieferten sich ein sehr intensives Duell. „Das war eines Spitzenspiels würdig. Keiner hat sich etwas geschenkt“, fand Kniat richtigerweise. Fehlervermeidung war oberste Prämisse auf beiden Seiten. Dementsprechend wenig Torchancen gab es: Die beste auf Seiten der Gäste hatte früh Niklas Valerius, der ziemlich freistehend einen Kopfball vergab (3.). Auf der Gegenseite war es ebenfalls nach einer Standardsituation ein Kopfball des freistehenden Jonas Ruegenberg, der nicht das Ziel fand (17.).

Verlautenheide kam in den ersten 45 Minuten häufiger in die gefährlichen Räume, verteidigte konsequent; bei den Gästen gab es das ein oder andere Kopfschütteln und Anmeckern. „Wir hatten nicht viele Räume, haben – wie die Eintracht – viel mit langen Bällen agiert. Das hat anfangs nicht gut geklappt“, meinte Kniat. Was bei Unkonzentriertheiten gegen Weiden aber sofort passieren kann, demonstrierte Lucas Marso unfreiwillig: Nach seinem unnötigen Ballverlust schickte Sulayman Dawodu Mittelstürmer Valerius, dessen Treffer wegen Abseitsposition zurückgepfiffen wurde (40.).

In Durchgang zwei schlug der Tabellenführer eiskalt zu: Nach einem einstudierten Einwurf schickte Valerius über rechts Philipp Simon, Teutonias Mittelfeldmotor behielt die Nerven und schob flach ein (56.). „Da waren wir nicht gut gestaffelt. Aber das passiert in 90 Minuten nun mal. Philipp Simon haben wir heute als einzigen nicht gepackt bekommen“, lobte Buchholz den Spieler des Spiels.

Bei seinem Team vergab Marso zweimal gute bis sehr gute Chancen (65., 71.) zum Ausgleich, der eingewechselte Nico Dautzenberg setzte einen Kopfball neben das Tor (88.). Ansonsten stand Teutonias Abwehr um die regionalligaerprobte Innenverteidigung Jerome Propheter/Jannis Becker so gut wie vermutlich die gesamte Saison noch nicht. „Wir haben 90 Minuten gearbeitet. Das war überragend“, lobte Kniat.

Und in der Offensive war der Tabellenführer sehr effizient: Der eingewechselte Folajomi Orolade setzte sich stark über links durch, bediente den zweiten Joker Burhan Gülez, der auf Simon zurücklegte. Der zeigte, warum er auch schon Regionalliga gespielt hat, setzte den Ball überlegt zum 2:0 ins Netz (85.) und sorgte dafür, dass Weidens Ersatzbank das Spielfeld stürmte.

„Philipp ist gut drauf, will einfach zocken und war der entscheidende Mann heute“, sagte sein Trainer. In der Nachspielzeit bediente der Matchwinner noch Yassine Ali Gnondi, der das Ergebnis für die Weidener noch weiter in die Höhe schraubte (90. + 4) – wenn man den Spielverlauf betrachtet, aber mindestens ein Tor zu hoch. „Ich wäre auch mit einem 1:0 zufrieden gewesen“, gestand auch Kniat. „Die paar Möglichkeiten, die wir bekommen haben, müssen wir dann nutzen. Aber ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, wir haben alles reingehauen. Weidens individuelle Klasse hat das Spiel entschieden“, fasste Buchholz treffend zusammen.

Aufrufe: 021.4.2024, 20:09 Uhr
Lars VoßenAutor