2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielvorbericht
Hannes Schreck & Niklas Kraus sind beide Kapitäne ihrer Teams.
Hannes Schreck & Niklas Kraus sind beide Kapitäne ihrer Teams. – Foto: David Roth

Parallelen und Erinnerungen

Wenn am Wochenende der 1. FC Sonneberg 2004 auf den SV Borsch 1925 trifft, stehen sich zwei ambitionierte Teams der Landesklasse 3 gegenüber.

Vor der Saison hätten wohl Experten die zwei Vereine zu den Aufstiegsmitfavoriten gezählt. Doch bisher rennen die Beiden den Top3 noch etwas hinterher. Im Gespräch mit den Kapitänen Hannes Schreck (Sonneberg) und Niklas Kraus (Borsch) betreiben wir Ursachenforschung und blicken auf das Spiel am Samstagnachmittag in Sonneberg.

Dabei verlief der Saisonstart für beide Vereine, die auch schon in Thüringens höchster Spielklasse kickten, nicht zu 100 Prozent zufriedenstellend. Beim 1. FC Sonneberg 2004 ist dabei die Heimschwäche auffällig. Drei der vier Partien auf heimischen Grün wurden verloren, allesamt gegen Aufsteiger (Erlau, Gospenroda, Walldorf). „Unterschätzt hatten wir die Gegner nicht. Oftmals hatten wir deutlich mehr Ballbesitz als die Gegner und die Spielkontrolle. Entscheidend war, dass wir unserer Chancen vorne nie genutzt und die Gegner so am Leben gehalten haben. Es war immer unser eigenes Unvermögen“, analysiert Sonnebergs Hannes Schreck.

Was beim 1. FC die Heimbilanz ist, scheint beim Gegner aus der Rhön hingegen die Statistik auf fremden Plätzen. Zwei der drei Auswärtspartien verlor die Elf um Niklas Kraus. „Auch wenn wir traditionell recht heimstark sind, glaube ich nicht, dass man uns pauschal eine Auswärtsschwäche attestieren kann. Zumal auch erst drei Spiele in der Fremde absolviert wurden. Wenn man sich die drei Auswärtsspiele im Detail anschaut, lässt sich das besser einordnen: In Gospenroda haben wir aufgrund eines frühen Platzverweises fast die gesamte Partie in Unterzahl absolvieren müssen, in Steinach fehlte uns krankheitsbedingt nahezu eine gesamte Mannschaft. Nun liegt es an uns, dass wir die ausbaufähige Auswärtsbilanz am Samstag aufpolieren. Wir sind motiviert und wissen um die Schwere der Aufgabe“, geht der Borscher Spielführer in die Analyse und den Ausblick.

Umbruch hier – Umbruch dort

Mit dem Saisonstart an sich scheint Niklas Kraus zufrieden. Denn trotz der Ausfälle von zahlreichen Leistungsträgern wie Marius Bittorf, Rene Melzer, Adrian Glotzbach oder Lorenz Wiegand, sind die Jungs von Andreas Mannel noch in Schlagdistanz zur Ligaspitze. „Bereits seit der Rückrunde der letzten Saison fehlen uns wichtige Spieler, die qualitativ nur schwer zu ersetzen sind. Wir versuchen gemeinsam, aus diesen Gegebenheiten das Beste zu machen und haben beispielsweise konsequent junge Spieler in unser Team eingebaut. Ich glaube, dass die Jungs das Potenzial haben, perspektivisch das Gesicht der Mannschaft zu bilden. Insofern sind wir mit Platz fünf noch nicht am Optimum, wissen, die Umstände aber durchaus einzuordnen.“

Junge Spieler baut auch der Gegner aus Sonneberg vermehrt ein. „Gegen Herpf stand bei uns die jüngste Mannschaft der kompletten Landesklasse auf dem Spielfeld. Von daher kann es nur Ziel sein, unser Spiel zu stabilisieren, den Umbruch voranzutreiben und den Nachwuchs weiter im Männerbereich zu integrieren“, sagt Hannes Schreck zu einer ähnlichen Ausrichtung. Die schwankenden Leistungen der Spielzeugstädter sind wohl auch auf diesen personellen Umbruch zurückzuführen.

Das letzte Spiel noch im Kopf

Das anstehende Duell beider Vereine kann durchaus als ein Klassiker eingestuft werden. 13 Partien stehen in der FuPa-Statistik, wobei Borsch mit acht Siegen gegenüber drei Sonneberger Erfolgen klar die Nase vorne hat. An das letzte Spiel (3:0 im März in Sonneberg) erinnert sich dabei Hannes Schreck besonders gerne. „Gegen Borsch habe ich in meiner Laufbahn schon viele Partien gespielt. Die Spiele waren immer von großem Kampf und viel Härte geprägt. Letzte Saison haben wir schon einmal gezeigt, wie man gegen die robusten und mit guten Individualisten bestückten Borscher gewinnen kann. Die Kunst besteht immer darin, diese Leistung erneut aufs Parkett zu bringen. Wenn wir die Einstellung aus dem Steinach-Spiel mitnehmen, dann gehen wir sicher auch diesmal nicht leer aus“, so der Sonneberger Capitano, der den dritten Sieg in Serie eintüten will.

Bei seinem Gegenüber Niklas Kraus sind die Erinnerungen an März auch noch frisch. Der Borscher Kapitän zeigt sich aber ebenso optimistisch, dass diesmal Punkte mit in die Rhön wandern. "Sonneberg ist für uns ja kein Unbekannter. Über Jahre haben sie in der Landesklasse um die Meisterschaft gekämpft und später auch in der Thüringenliga eine gute Rolle gespielt. Wir wissen, was uns dort erwarten wird. Hier reicht übrigens schon ein Blick in die vergangene Saison, als wir in Sonneberg 0:3 verloren haben. Das wollen wir am Samstag natürlich besser machen. Um in Sonneberg etwas Zählbares mitzunehmen, sollten wir in jedem Fall geschlossen als Team auftreten und kämpferisch dagegenhalten."

Aufrufe: 06.10.2023, 09:00 Uhr
André HofmannAutor