2024-06-06T14:35:26.441Z

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Drei intensive Duelle mit teils hohen Siegen lieferten sich der SV Miesbach (rot) und der FC Real Kreuth in dieser Saison bereits. Im vierten Aufeinandertreffen kann der Meister die Kreuther Aufstiegshoffnungen begraben.
Drei intensive Duelle mit teils hohen Siegen lieferten sich der SV Miesbach (rot) und der FC Real Kreuth in dieser Saison bereits. Im vierten Aufeinandertreffen kann der Meister die Kreuther Aufstiegshoffnungen begraben. – Foto: Christian Scholle

Ohne sechs Stammspieler – Kreuth will Aufstiegstraum am Leben erhalten

Kreisliga

Der FC Real Kreuth begrüßt Meister SV Miesbach in der Meisterrunde der Kreisliga und steht im Rennen um den Relegationsplatz unter Druck.

Kreuth/Miesbach – Der Blick in die Vergangenheit weist auf heiße Schlachten, wenn sich der FC Real Kreuth und der SV Miesbach gegenüberstehen. Doch auf der Zielgeraden der Meisterrunde der Kreisliga scheint den Königlichen der Sprit auszugehen. Oder die Kehrseite der Medaille betrachtet, gehen die Kreisstädter die Aufgabe am Tegernsee am Samstag um 15 Uhr mit breiter Brust an.

Wenn sich die Kreuther Fußball-Sachverständigen über die Chancen im Derby unterhalten, verweisen sie gerne auf den vergangenen Herbst. Ein 5:1-Sieg vor heimischem Publikum. Ein tiefer Stachel in die Fußball-Seele der Miesbacher. Im laufenden Jahr allerdings verdienten sich die Kreisstädter den uneingeschränkten Respekt der Konkurrenz mit einer hervorragenden Serie. Mit den Siebenmeilenstiefeln konnte kein Gegner auch nur annähernd mithalten. Und somit auch nicht die Kreuther. Der Wundschmerz des SV aus dem Herbst des Vorjahres wurde mit einem 4:0-Sieg im Frühjahr getilgt. Zumindest großteils. Drei Treffer bis zur Pause innerhalb von sieben Minuten waren eine deutliche Ansage.

„Zweifelsfrei ist Miesbach ein verdienter Meister. Die konstanteste Mannschaft der Aufstiegsrunde hat sich durch eine homogene Leistung und dank echt sehr guter Einzelspieler an die Spitze gesetzt“, zollt Tobias Schnitzenbaumer dem Titelgewinn des Derbygegners seinen Respekt. Allerdings plagen den Kreuther Trainer personelle Probleme. Sechs Spieler, die er bei optimaler Besetzung in der Startelf sehen würde, sind verletzt. In einer Phase der Saison, wo die Kreuther den anvisierten zweiten Platz nur noch erreichen können, wenn der TSV Peiting Federn lässt und die Königlichen den Abstand ihrerseits durch eine Punktemehrung verringern können.

Miesbach will trotz Meisterschaft Gas geben

Wobei selbst ein Unentschieden gegen den SV Miesbach die Ausgangslage nicht entscheidend verändern würde. Zwei Punkte Rückstand auf Peiting können nur mit einem Sieg ausgeglichen werden. Und hier scheint den Kreuthern gegen den bereits gekürten Meister der Glaube zu fehlen. „Ein Schafkopf-Experte wird mir recht geben. Ein Solo ohne Sechs zu gewinnen, ist eine absolute Rarität“, erklärt Schnitzenbaumer die Personalsituation. Dass zu den sechs fehlenden Spielern auch der Top-Torjäger der Vorsaison gehört, will der Kreuther Trainer nicht negieren. „Eine weitere Krone für die Trainingsbeteiligung wird er wohl nicht erhalten“, meint Schnitzenbaumer zu Christopher Schröter augenzwinkernd. Und ergänzt auf Nachfrage: „Mehr kann und will ich dazu nicht sagen.“

Dass die Miesbacher nicht nur Meister im Sammeln von Punkten, sondern in der Ausgestaltung einer dritten Halbzeit sind, haben sie nach dem entscheidenden 3:1-Erfolg gegen den Tabellenzweiten Peiting eindeutig unter Beweis gestellt. Wer aber nun rechnet, dass die Kreisstädter zum Saisonausklang den Fuß vom Gaspedal nehmen oder den Kreuthern Schützenhilfe leisten, kennt Hans-Werner Grünwald schlecht. „Es gibt eine Zeit zum Feiern und es gibt eine Zeit für den Sport. Wir können das sehr gut auseinanderhalten und nun mit der entsprechenden Einstellung das Restprogramm angehen“, erörtert der Miesbacher Verantwortliche mit Blick auf die ausstehenden beiden Begegnungen. „Wir haben achtmal in Serie nicht verloren und wollen uns diese Serie nicht auf der Schlussgeraden vermiesen.“

Dazu passt, dass die Miesbacher auch nach der Titelfeier das Trainingsprogramm wie gewohnt absolviert haben. In seinem großen Kader hat Grünwald nur einen einzigen Ausfall zu beklagen. Kapitän Christian Altenburg ist verletzt. Ob Marinus Veit oder einer seiner Mitspieler die Binde tragen wird, sollte auf das Derby-Ergebnis keinen Einfluss haben. (ko)

Aufrufe: 017.5.2024, 13:42 Uhr
Hans-Peter KollerAutor