2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview

Ohne Schiedsrichter geht es nicht.

Teil 2 der neuen Serie - heute mit Bernd Christmann

Verlinkte Inhalte

In der letzten Woche sind wir mit unserer neuen Serie "Ohne Schiedsrichter geht es nicht" an den Start gegangen. Denn wir möchten unseren "Freunden und Helfern auf und neben dem Spielfeld" eine Plattform bieten. Nicht weil sie sonst nicht im Mittelpunkt stehen. Vielmehr wissen wir alle, dass wir im Bereich der Schiedsrichter:innen ein akutes Nachwuchsproblem haben. Das wollen wir thematisieren.

Bernd. Hat ein Schiedsrichter immer Recht?

Natürlich hat ein Schiedsrichter nicht immer Recht. Aber ohne die Entscheidungen des Schiedsrichters könnte ein Spiel nicht funktionieren.

Was muss man können, um Schiedsrichter zu werden?

Schiedsrichter kann im Grunde genommen jeder werden. Meiner Meinung nach sollte aber ein gewisses Interesse am Fußball da sein. Zusätzlich ist ein allgemeines Interesse an Sport von Vorteil. Ein Schiedsrichter sollte zudem offen für Herausforderungen sein, sich durchsetzen können und kritikfähig sein.

Machst Du als Schiedsrichter nie Fehler?

Kein Mensch ist perfekt, somit passieren auch mir Fehler. Ich versuche natürlich so gut es geht meine Aufgabe als Schiedsrichter zu meistern, jedoch sind Fehler menschlich und können immer vorkommen.

Und was passiert, wenn Du Dich doch einmal irrst?

Wenn ich merke, dass ich einen Fehler gemacht habe, gebe ich diesen offen gegenüber den Spielern und Vereinen zu, um Streitigkeiten zu verhindern. Fehler können immer passieren und sie sind dafür da, um daraus zu lernen. Durch jeden Fehler, der erkannt wird, weiß ich, was ich in Zukunft für meine Entwicklung verbessern kann.

Wie hat alles bei Dir angefangen?

Ich spiele schon seit klein auf selber Fußball, Fußball ist mein Leben. 2010 bei einem Derby stand ich als Torwart auf dem Platz und hatte einmal nicht dieselbe Meinung wie der Schiedsrichter. Nach dem Spiel habe ich mich mit dem ehemaligen Schiedsrichteransetzer unterhalten und er meinte zu mir, ich sollte doch mal die andere Sicht kennenlernen. Nach diesem Gespräch habe ich mich zum nächsten Anwärterlehrgang angemeldet und diese Entscheidung bis heute nicht bereut.

Was war bisher Dein größtes Spiel bzw. was war bislang Dein größtes sportliches Highlight?

Mein größtes Spiel habe ich in der Bezirksliga gemacht. SV Meppen II gegen Eintracht Nordhorn. Als Highlight habe ich 2017 WFC Goalbusters Dörpen (Fanclub) gegen SV Werder Bremen Allstars gepfiffen, wo unter anderem Ailton und Ivan Klasnic mitgespielt haben. Im Jahr 2022 gab es direkt das nächste Highlight: Blau-Weiß Papenburg gegen SV Werder Bremen Allstars, wo mein Vorbild Tim Wiese mitgespielt hat. Da ich selber Werder-Fan bin, waren diese beiden Spiele für mich absolute Highlights.

Wo möchtest Du eines Tages einmal „pfeifen“ bzw. was ist Dein sportliches Ziel?

Für mich steht der Spaß immer an erster Stelle. Somit habe ich mir von Anfang an keine großen Ziele gesetzt und bin mit dem zufrieden, was ich bislang pfeifen durfte und was ich auch noch in Zukunft pfeifen werde. Für mich steht nicht die Spielklasse, sondern der Spaß im Vordergrund.

Was möchtest Du jungen Kolleginnen bzw. Kollegen mit auf den Weg geben?

Nach knapp 12 Jahren Schiedsrichter Erfahrung kann ich sagen, dass es sich lohnt offen und mit Interesse an die Sache ranzugehen. Jeder Schiedsrichter sollte versuchen, sich von seiner besten Seite zu zeigen und ohne Angst auf den Platz zu gehen. Denn ohne Schiedsrichter würde es kein Fußball geben!

Aufrufe: 021.9.2022, 09:45 Uhr
FuPa Weser-EmsAutor