2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Phil Spillmann (links) und Dennis Raschka haben verlängert.
Phil Spillmann (links) und Dennis Raschka haben verlängert. – Foto: Ant Palmer

Oberliga: Spillmann und Raschka bleiben bei Ratingen 04/19

Oberliga Niederrhein: Vor ihrem Wiederbeginn in der Oberliga am Sonntag zu Hause gegen den VfB 03 Hilden haben die Ratinger mit dem Abwehrchef und dem Torwart verlängert – mit Blick auf einen möglichen Aufstieg unabhängig von der Liga.

Dieser Tage postete Ratingen 04/19 auf seiner Facebook-Seite einen Beitrag, in dem der Oberligist an den 10. August 2014 erinnerte. Damals drehte das Team gegen den VfB 03 Hilden einen 1:2-Rückstand zu Hause in den letzten acht Minuten noch in einen 3:2-Sieg. Das sei „mittlerweile ein fester Klassiker der Oberliga Niederrhein“, man habe „nichts gegen einen Derbysieg am Sonntag“, heißt es dort weiter. Denn dann empfängt der Tabellenzweite den viertplatzierten VfB und beendet damit seine durch den Rückzug des SV Straelen verlängerte Winterpause.

Allerdings: Hilden gewann am vergangenen Sonntag souverän 3:0 gegen Mülheim und zudem die jüngsten sechs direkten Duelle mit den Ratingern.

Der Facebook-Post von 04/19 endet mit einem „P.S.: Erkennt ihr unseren Torwart von damals wieder?“ Die Auflösung: Es ist derselbe wie nun fast zehn Jahre später – Dennis Raschka. Kein anderer Spieler ist länger in Ratingen, und ein Ende ist nicht in Sicht: Der 31-Jährige hat seinen Vertrag ebenso wie Abwehrchef Phil Spillmann gerade bis Juni 2026 verlängert – Liga-unabhängig.

Das Ziel heißt Regionalliga

Das ist wichtig, weil die Ratinger den Aufstieg in die Regionalliga anstreben. Dazu braucht es natürlich sportlichen Erfolg, aus ihrer Sicht am besten schon ein Ende der schwarzen Serie gegen Hilden am Sonntag. Aber auch das Drumherum ist wichtig, und da ist 04/19 recht weit: Vergangene Woche Mittwoch gab es ein Gespräch mit der Stadt, die das Stadion noch etwas umrüsten muss, zudem hat sich die Polizei die Spielstätte angesehen. „Wir warten jetzt auf den Rücklauf“, sagt Präsident Jens Stieghorst. „Der kommt aber auch. Von unserer Seite ist der Antrag auf Zulassung zur Regionalliga fertig, die Bürgschaft in Höhe von 35.000 Euro ist beantragt auf das Ausstellungsdatum 15. März.“ Bis 2. April muss der Antrag eingereicht sein.

Dass er nun die Verträge der beiden dienstältesten Ratinger verlängert hat, freut den Präsidenten. „Dennis ist im besten Torwart-Alter“, sagt Stieghorst über Raschka und hebt zudem hervor: „Er ist seit fast zehn Jahren bei uns und hatte nie irgendwelche Probleme. Er hat eine Riesen-Identifikation mit dem Verein. Als er mal ein halbes Jahr verletzt war, war er trotzdem bei jedem Spiel, egal ob zu Hause oder auswärts – er ist Ratingen 04/19.“

>>> Dennis Raschka bei FuPa

Ähnliches gilt für Spillmann: „Er hat auch eine lange Betriebszugehörigkeit und eine hohe Vereins-Identifikation – bis auf ein Seniorenjahr, als er mit dem VfL Bochum in der Regionalliga gespielt hat, war er immer bei uns. Er ist als Typ astrein und hat auch aufgrund seiner sportlichen Leistungen ein sehr hohes Ansehen in der Mannschaft“, lobt Stieghorst den Innenverteidiger.

>>> Phil Spillmann bei FuPa

Raschka soll auch nach der Karriere bleiben

Zurück zu Raschka, der eine Besonderheit in seinem Vertrag hat: „Er hat bei uns die Möglichkeit, auf unsere Kosten eine Einstiegslizenz als Torwarttrainer zu machen“, berichtet Stieghorst und ergänzt: „Für mich spielt ein Torwart mindestens, bis er 35 ist, von daher ist das für mich eigentlich zweitrangig, aber wir schreiben es seit zwei Jahren in seine Verträge. Das Ziel ist ganz klar, ihn bei uns zu behalten, auch nach seiner Karriere, dann als ausgebildeter Torwarttrainer.“

Das war ein Grund, warum Raschka erneut nicht lange überlegen musste. „Ich weiß, dass ich nicht jünger werde, und wenn ich aufhöre, war es mein Ziel, in den Torwarttrainer-Bereich zu wechseln. Deswegen werde ich das dankend annehmen, wenn es soweit ist“, sagt der Keeper, schiebt aber auch nach: „Ich fühle mich richtig gut, der Körper macht keine Faxen. Ich gehe davon aus, dass ich noch drei, vier Jahre auf diesem Niveau spielen kann.“

Dafür nimmt Raschka seit jeher auch die relativ weite Anfahrt aus Bochum in Kauf. „Das ist nicht um die Ecke, klar, aber ich fahre lieber zehn, 15 Minuten länger zu einem Verein, von dem ich weiß, was ich an ihm habe.“ Dass er in den vergangenen zwei Jahren weniger Spiele gemacht hat, habe keinen Einfluss auf seine Entscheidung gehabt, erklärt Raschka. „Ratingen war meine erste richtige Senioren-Station, ich habe fast meine ganze Karriere hier verbracht und bin hier groß geworden. Da war die Entscheidung jetzt relativ einfach – ich kann einfach nichts Negatives über den Verein sagen, es ist von Jahr zu Jahr besser geworden. Ich fühle mich super wohl hier, und so war es etwas Schönes, für zwei weitere Jahre zu unterschreiben.“

Dass ein Jahrzehnt im selben Verein nicht selbstverständlich ist, weiß Raschka: „Hätte mir vor zehn Jahren jemand gesagt, dass ich so lange in einem Verein bleibe, hätte ich wahrscheinlich komisch geguckt“, sagt der Keeper lachend. Aber deswegen war er am 10. August 2014 gegen Hilden ebenso dabei wie er es am Sonntag sein wird.

Aufrufe: 023.2.2024, 08:15 Uhr
Georg AmendAutor