2024-05-24T11:28:31.627Z

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Moritz Freisler (rechts) und die TuS Marienborn wollen den Aufstieg in die Oberliga perfekt machen.
Moritz Freisler (rechts) und die TuS Marienborn wollen den Aufstieg in die Oberliga perfekt machen. – Foto: René Vigneron

Oberliga-Relegation: Showdown vor 1000 Zuschauern

TuS Marienborn braucht Sieg gegen Koblenz für Oberliga-Aufstieg +++„Haben tierisch Bock“

Mainz. Es ist schon die beste Saison der Vereinsgeschichte, und es wird wohl das größte Publikum geben, das die TuS Marienborn jemals begrüßt hat. Einen Sieg egal in welcher Höhe braucht es am Mittwoch (19 Uhr) gegen den FC Cosmos Koblenz, dann ist die TuS erstmals Oberligist. 1.000 Zuschauer sind denkbar.

Am besten ohne Pkw anreisen oder weit weg parken, lautet der Appell des Vereins. Das kulinarische Angebot wird erhöht, der Zuschauerraum auf das maximal Mögliche erweitert. „Es kommen unfassbar viele Freunde und Zuschauer, da brennt man von ganz alleine“, sagt Kapitän Dennis Ritz. „Mit Marienborn in die Oberliga aufzusteigen, wäre etwas ganz Besonderes“, betont Trainer Ali Cakici, der schon viele Erfolge feierte und doch besonders aufgeregt ist, so viel bedeuten ihm sein Team und sein Verein.

Nervosität nimmt Ritz bei sich und seinen Kollegen weniger wahr, eher „reine Vorfreude. Wir haben tierisch Bock.“ Locker ein Dutzend Marienborner schaute das zweite Spiel der Aufstiegsrunde, das Koblenz gegen Hasborn weit in der Nachspielzeit 1:0 gewann. Zuvor hatte die TuS im Saarland 1:1 gespielt. „Dass wir einen Sieg brauchen und dann sicher aufsteigen, finde ich ideal“, sagt Ritz, „da hat man keine Ausreden.“

Der Gegner strebt den Durchmarsch an. Eine Schlüsselfigur ist Sportvorstand Thomas Wunderlich, früher Trainer in Kreuznach und Karbach. Man denkt groß, was auch die Verpflichtung von Ex-Profi Björn Joppe als Sportdirektor belegt. Mittelfristig soll es in den bezahlten Fußball gehen. „Ich hatte keine Lust auf eine Eintagsfliege“, sagt Wunderlich. Das auskömmlich vorhandene Geld wird in Kader, Infrastruktur und Jugend gesteckt. Viele Spieler haben, oft bei Rot-Weiß und TuS Koblenz, Regional- und Oberligaerfahrung gesammelt, manche, wie Trainer Zoran Levnaic (Inter Leipzig), kommen von weiter weg. Die Oberliga war das klare Saisonziel. „Am Schluss ist uns die Puste ausgegangen“, sagt der 52-Jährige, „wir wissen, dass es in Marienborn sehr sehr schwer wird.“

„Sie sind eine nicht fassbare Mannschaft, viel Routine und Abgezocktheit“, sagt Cakici, „aber sie treten fast nur individuell in Erscheinung. An einem guten Tag können wir die Oberhand bekommen.“ Ritz sah am Sonntag „keinen Gegner, vor dem wir Angst haben müssen. Sie sind brandgefährlich, aber wir sind ein eingeschworener Haufen, haben die eigene Kulisse, werden 90 Minuten beißen und wissen, dass wir immer bis zur letzten Minute unsere Qualitäten zeigen können.“ Das bewies der späte Ausgleich in Unterzahl in Hasborn.

Lirion Aliu (Rot-Sperre), Matti Rieß (Urlaub) und Philipp Quint (Beruf) fehlen. Hastie Abdulrahman und Yannik Wex kehren als Offensiv-Joker zurück. Vorne drin dürften Moritz Freisler und Tarek Schwiderski starten, „unsere Marathonläufer“, so Cakici. Zwei TuS-Urgesteine, die gemeinsam mit dem Trainer den Weg aus der Bezirksliga mitgegangen sind. Ritz war sogar von der C-Klasse an in jeder Liga für die TuS am Ball. Früher ein Viererpack gegen Barbaros II, bald Punktspiele gegen Worms und Trier?

„Die Oberliga wäre unsere Bundesliga, das Höchste, was wir erreichen können. Unsere Erfolgsgeschichte wäre unvergleichlich“, betont der 29-Jährige, „für die Mannschaft wäre das pure Ekstase. Dafür spielt man Fußball.“ Am nächsten Tag ist Feiertag. „Ich feiere dann sowieso zwei Jahre“, grinst Cakici. Und weiß: „Wir müssen unser bestes Spiel machen. ‘TuS TuS TuS gewinnen muss’, was die Jungs im Kreis immer rufen – nie war dieser Spruch so wahr.“



Aufrufe: 06.6.2023, 18:30 Uhr
Torben SchröderAutor