2024-06-13T13:28:56.339Z

Interview

„Novi Pazar ist ein schweres Pflaster, umso reizvoller die Aufgabe“

Erdal Celik wird zum zweiten Mal Trainer beim 1.FC Novi Pazar. Einfach war es in diesem Sommer für ihn und der Verein nicht, zudem spielt die Mannschaft in einer schweren Staffel.

Interview von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/- regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Erdal Celik, #504

Erdal, der Saisonstart steht vor der Tür. Wie steht es um eure Kaderplanung, habt ihr einen konkurrenzfähigen Kader für die Landesliga-Saison?

Wir haben einen breiten Kader von 25 Spielern. Natürlich sind viele neu und die Jungs müssen sich einspielen, wichtig ist ist das es den Jungs Spaß macht, sie aber auch Disziplin und Motivation mitbringen. Es ist unsere Aufgabe das den Spielern zu vermitteln. Außerdem ist Novi Pazar nicht irgendein Verein, sondern hat auch seine Philosophie. Wenn man erfolgreich und gute Spiele liefert, dann ist der Fußballplatz am Herzbergplatz schnell begehrt bei den Fans.

Welche Philosophie sprichst du hier an?

Der 1.FC Novi Pazar hat auch einen Migrationshintergrund. Als Beispiel nenne ich hier Türkiyemspor, welcher sich als Kreuzberger Kiez Verein sich im Berliner Fußball integriert hat. Gleiches kann beim 1.FC Novi Pazar passieren, wir können dazu beitragen Anhänger und Jugendliche zum Fußball und weg von der Straße zu bringen.

Sehr gute Vorstellung. Doch vorerst müssen die Anhänger nicht nur die neue Mannschaft und den Umzug nach Neukölln akzeptieren.

Ja, es war keine einfache Aufgabe nach dem Abstieg aus der Berlinliga. Dazu kam die Fusion mit dem NSC Marathon, der von Dir erwähnte Umzug von der Koloniestr nach Neukölln mit dem Spielort Herzbergplatz. Unser Trainingsgelände wird von grundauf neu renoviert, die Kabinen saniert.

Das ganze Konstrukt wird vermutlich etwas benötigen, was es in den letzten Jahren beim 1.FC Novi Pazar selten gab: Geduld?

Ja, der 1.FC Novi Pazar braucht viel Geduld und Vertrauen, auch von den Fans und Sponsoren, damit die mühsame Arbeit von Ismet Bisevac und unserem Trainerteam fruchtet. Mein Team um Anel Konic und Burhan Coskun und natürlich meine Wenigkeit freuen sich jedenfalls sehr auf die neue Saison.

Könnt ihr euch bei dem ganzen drum herum überhaupt auf das wesentliche, das Arbeiten mit der Mannschaft konzentrieren?

Den Fokus auf die Mannschaft zu richten, fiel am Anfang schwer. Neben den oben genannten Gründen gab es auch in diesem Sommer viele Abgänge zu verkraften. Zum Glück sind wegen der akribischen Arbeit von Ismet Bisevac auch einige Säulen geblieben. Trotzdem: Wir mussten für die Landesliga eine komplett neue Mannschaft zaubern. Hier haben wir es als Novi Pazar natürlich schwer, Sponsoren wachsen auch nicht auf Bäumen.

Was musste anders gemacht werden?

Man muss umdenken und eine junge, disziplinierte Mannschaft aufbauen, das braucht seine Zeit. Mit akribischer Trainingarbeit und mit 100% Disziplin werden wir die Spiele in der Landesliga angehen müssen. Immerhin werden die Spieler seit einer Woche bei einer Physio Praxis in Neukölln regelmäßig ärztlich untersucht und beobachtet. Das ist ein guter Schritt für uns.

Wie schätzt du die Liga ein?

Wenn man die beide Landesligen vergleicht, ist unsere Abteilung mit Mannschaften wie dem FC Spandau, Türkiyemspor, FC Liria oder Concordia Wittemau die Schwerere von beiden. Staffeln.

Kurz zu dir, für dich ist es das zweite Engagement beim 1.FC Novi Pazar. Wie kam es dazu?

Ja genau, vor vier Jahren habe ich mit Denis Drnda in der Landesliga die Mannschaft geführt und eine erfolgreiche Hinrunde gespielt. Aber manchmal stimmt die Chemie nicht, damals habe ich die Entscheidung getroffen nicht weiterzumachen. Die Freundschaft zu Ismet Bisevac und SeKa waren die Hauptgründe für die Entscheidung zur Rückkehr. Natürlich ist Novi Pazar ein schweres Pflaster, aber umso reizvoller ist die Aufgabe und der Vorstand gibt mir Zeit und Rückendeckung. Wir werden in zwei bis drei Wochen eine schlagkräftige Mannschaft formen und werden bestimmt einige Vereine ärgern.

Aufrufe: 019.8.2022, 12:40 Uhr
Marcel PetersAutor