2024-05-23T12:47:39.813Z

Ligabericht
– Foto: Alex Kölmel

Neuthard zum dritten Mal Meister

Karlsdorf kommt als Zweiter ins Ziel +++ Odenheim steigt nach 20 ununterbrochenen Jahren in der Kreisliga ab +++ Fünfter Abstieg für Weiher

Die Saison ist in der Kreisliga beendet, die Entscheidungen sind gefallen. Der FV Neuthard steigt zum dritten Mal als Meister in die Landesliga auf, Ortsnachbar Karlsdorf spielt in der Relegation. Vom Karlsdorfer Abschneiden hängt auch der Ligaverbleib des TSV Stettfeld ab. Sicher abgestiegen sind der FC Odenheim, der FC Weiher und der TSV Rheinhausen.

Mit einer 2:4-Niederlage gegen den FV Wiesental verabschiedete sich der FC Weiher aus der Kreisliga. Bereits vor der letzten Partie stand der Abstieg des Vorjahresaufsteigers fest, zum bereits fünften Mal nach 1988, 1996, 2002 und 2018 muss die Elf von Metin Telle Bruchsals höchste Liga nach unten verlassen. „Wir hatten ja eine sehr, sehr geringe, eigentlich fast gar keine Möglichkeit mehr, die Klasse zu halten. Aber diese minimale Chance wollten wir auch nutzen. Die Mannschaft hat alles nochmal reingehauen und sich taktisch gut verhalten. Doch wie so oft bekommen wir Gegentore, die du so nicht bekommen darfst. Das 0:1 fiel nach einem eigentlich abgewehrten Eckball, als bei der zweiten Flanke die Zuordnung verloren ging. Das war die erste FVW-Chance. Wir lassen uns nicht hängen, spielen weiter gut und verlieren dann Ball in der Vorwärtsbewegung nach einem gewonnen Zweikampf zum 0:2. Nach einer sehr guten Kombination von hinten heraus machen wir das 1:2 und bekommen nach einer wunderschönen Angriff einen Elfmeter, den wir leider nicht verwandeln. Wir sind dann am 2:2 dran, doch wir verlieren erneut den Ball in der Vorwärtsbewegung – Elfmeter, 1:3. Trotz dieser Nackenschläge zeigt die Mannschaft Charakter. Wir haben mehrere Möglichkeiten und kommen auf 2:3 ran. Wir machen sogar das 3:3, doch der Linienrichter sieht ein Abseits. Und dann machen wir ein Eigentor, obwohl wir dem 3:3 näher waren. Bitter, aber der Charakter dieser Mannschaft ist auch der Grund, warum ich nächstes Jahr als Coach beim FC Weiher bin“, blickt Telle auf die letzte Partie zurück.
Auch sein Saisonfazit diktiert Telle noch in unseren Schreibblock: „Ich bin nach meiner Zeit als Co-Trainer in Nöttingen erst am zehnten Spieltag dazu gestoßen. Wir haben gepunktet und hatten eine gute ungeschlagen Serie. In die Rückrunde haben wir auch gegen die Top Drei gepunktet. Doch dann kam ein Knackpunkt, den ich wir nicht kompensieren können: Krankheiten, Verletzungen und mancher konnte leider nicht mehr an seine Leistung anknüpfen. Wenn wir innerhalb weniger Tage drei Punktspiele haben und mir fünf oder sechs Leistungsträger fehlen, ist es sehr schwer. Doch wir haben das Beste daraus gemacht und uns auch nie beschwert, sondern nach Lösungen gesucht. Ich glaube die Mannschaft, hat auch in dieser Phase sehr viel lernen können. Man darf nicht vergessen, dass wir sehr viele junge Spieler haben, die sich noch weiterhin entwickeln werden.“ So heißt es für den FCW nach der Sommerpause zum 31. Mal A-Liga. Man darf gespannt sein, wie sich Weiher eine Klasse tiefer einsortieren wird. „Jetzt sollen sich alle erholen, denn die nächste Vorbereitung kommt bald. Und da werden die Jungs richtig schwitzen“, so Telle.

Keine großen Worte verlor Dominik Feuerstein zum abschließenden Sieg in Weiher: „Zum letzten Spiel in Weiher gibt es nicht viel zu sagen. Unsere Platzierung stand schon vorher fest, daher muss man das Spiel von meiner Seite auch nicht mehr bewerten.“
Wie ein Jahr zuvor kommt der FVW wieder als Dritter ins Ziel, insgesamt bereits zum sechsten Mal im 29. Jahr in Bruchsals höchster Liga. „„Am Ende einer Rückrunde mit tollen, aber auch enttäuschenden Momenten hat es für uns leider nur zu Platz drei gereicht. Wir haben es in den letzten Spielen nicht geschafft, die Big Points einzufahren. Jetzt gilt es daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen und nächstes Jahr wieder anzugreifen“, zieht Feuerstein ein durchaus gemischtes Fazit. Einen Gruß für den Meister hat er noch: „Abschließend möchte ich natürlich noch Glückwünsche zum Meister nach Neuthard senden!“

Mit einer fürwahr denkwürdigen Elf, bei der Elvis Karam mit seinem Bruder nochmal selbst auf dem Platz stand, gewann der TSV Stettfeld in Odenheim und verbesserte sich so noch auf Rang elf. „Mit mir und meinem Bruder in der Startelf, Backi und Max Sattler als Ersatzspieler sind die Jungs nochmal über sich hinausgewachsen und haben sich den Sieg sowas von verdient“, so Karam, der nun dem FC Karlsdorf die Daumen drücken muss, damit der TSV nicht zum dritten Mal nach 2011 und 2014 absteigen muss: „Der elfte Platz ist natürlich enttäuschend, aber wir setzen große Hoffnung auf den FC Germania Karlsdorf, damit der TSV weiterhin Kreisliga spielen darf.“
Unabhängig von der Stettfelder Ligazugehörigkeit in der neuen Saison endet nun Karams Zeit als TSV-Coach. Angesichts des Endes einer Ära fällt auch seine Rückschau besonders aus: „Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um Danke zu sagen. Danke an den TSV Stettfeld für das Vertrauen in den letzten neun Jahren. Der Verein hat mir damals als unerfahrenem Trainer die Chance gegeben und hat mir immer den Rücken gestärkt. Wir haben einiges gemeinsam erlebt mit dem Pokalsieg als Krönung. Danke an alle meine Spieler und das Trainerteam. Ich habe jeden einzelnen Trainings- und Spieltag mit euch genossen. Danke an alle Betreuer und ehrenamtliche Helfer, ohne euch wäre vieles nicht möglich gewesen. Danke an alle Gegner für die schönen und oftmals emotionalen Battles. Danke an die Schiedsrichter, die einiges von mir ertragen mussten. Ich hatte aber zu 95 Prozent Recht (schmunzelt). Vor allem danke an meine Frau und meine Kids, die meine Fußballverrücktheit immer unterstützt haben. Grüße an alle. Wir werden uns auf den Sportplätzen sicherlich öfter sehen.“

Die 2:3-Niederlage gegen Stettfeld schuf für den FC Odenheim traurige Gewissheit. Durch die verlorene Partie fiel das Team von Luca Hodecker in der Endabrechnung noch hinter Stettfeld zurück und belegt damit einen sicheren Abstiegsplatz. Es ist auch für den FC Odenheim das Ende einer Ära, denn im 20. Jahr Bezirks-/Kreisliga muss der einstige Landesligist nun zum zweiten Mal nach 1982 aus Bruchsals höchster Liga absteigen.
Erstmals seit der Saison 1985/86 werden die Odenheimer in der kommenden Saison also in der A-Liga an den Start gehen. Da wahrscheinlich sogar kein Spieler im nächstjährigen FCO-Kader damals überhaupt geboren war, werden wir mit großem Interesse verfolgen, wie sich die Odenheimer im für sie ungewohnten Terrain bewegen.

Zum Schluss holte die FVgg Neudorf ein 2:2 gegen Vizemeister Karlsdorf. Für Arif Saglam, der selbst das Neudorfer hütete, ging die Punkteteilung in Ordnung: „Das war ein sehr spannendes Spiel. Wir lagen zur Halbzeit 0:1 hinten und haben dann in der zweiten Halbzeit mit zwei überragenden Tore das 2:1 gemacht. Zum Schluss haben wir noch den Ausgleich bekommen, aber wenn man das so sieht, hatten beide die Chance, das Spiel zu gewinnen. Ich denke, die Punkteteilung war gerechtfertigt. Ich hatte leider keinen Torhüter da – einer war verletzt und einer war im Urlaub – und so musste ich ins Tor. Aber im Ergebnis drückt sich das ja nicht aus, dass kein gelernter Torhüter zwischen den Pfosten stand.“
Nach drei Jahren, in denen die FVgg teilweise tief im Abstiegskeller war, kommt Neudorf nun auf Rang sieben ins Ziel. „Ich glücklich, dass wir noch einen gutes Abschluss gemacht haben und als Siebter die Saison zu Ende gespielt haben. Mit der Leistung meiner Mannschaft war ich insgesamt sehr zufrieden, nur waren wir ein paar Mal zu wenige Leute im Training“, lautet Saglams Fazit. Eine kleine Vorschau auf die bereits 16. Kreisligasaison in Serie (Neudorf ist durch den Odenheimer Abstieg nun der Kreisliga-Dauerbrenner) wagt der Spielertrainer auch bereits: „Ich hoffe, dass sich das in der nächsten Saison ändert. Hoffentlich können wir mit einer guten Vorbereitung starten und in der neuen Saison von Anfang an wieder loslegen.“

Die Chancen, noch auf Rang eins zu springen, waren vor dem letzten Spiel eher theoretischer Natur. Auch deshalb konnte Maximilian Löchner mit dem Remis gut leben: „Zum vergangenen Spiel gibt es aus meiner Sicht nicht viel zu sagen. Das Unentschieden gegen Neudorf geht aus meiner Sicht absolut in Ordnung.“
Zum fünften Mal seit dem Wiederaufstieg 2017 belegt der FCK einen einstelligen Tabellenplatz – doch mehr noch: Der zweite Rang bedeutet das beste Ergebnis seit der Saison 1998/99 (als man kurioserweise wie heute auch hinter Gemeinderivale Neuthard ins Ziel kam), zudem kam der FCK zum zweiten Mal nach 1996 ins Pokalfinale. Dementsprechend sprudelt der Löchner’sche Saisonrückblick nur vor Begeisterung: „Wenn ich auf die Saison zurückblicke, fällt mir eigentlich nur eins ein - Wahnsinn. Absoluter Wahnsinn, was wir dieses Jahr gespielt haben. Vor der Saison schenkte der Verein Michael und mir das Vertrauen. Durchaus aus ein Risiko, weil wir beide nahezu keine Erfahrung als Trainer hatten. Doch der Verein und insbesondere die Spieler machten es uns sehr leicht, in die neue Rolle reinzuwachsen. Bewusst riefen wir nach außen keine Ziele aus. Intern wollten wir die Topmannschaften der Liga ärgern und Anschluss an diese halten. Wer dann dachte, dass wir mit dem Erreichten zur Winterpause zufrieden waren, war falsch gewickelt. Mit Platz fünf und dem erreichten Halbfinale im Pokal wollten wir mehr. Wir zogen ins Finale ein und legten eine überragende Rückrunde hin. Gerade nach dem verlorenen Pokalfinale zeigte die Mannschaft Moral und blieb im Anschluss bis zum letzten Spieltag ungeschlagen. Der Lohn: die beste Rückrundenmannschaft.“
Nun darf die Germania in der Relegation um einen Startplatz in der Landesliga kämpfen. Löchner freut sich sehr auf diesen Bonus: „Und nun folgt das nächste Highlight in dieser wahnsinnigen Saison. Wir nehmen an der Relegation zur Landesliga teil. Ich bezweifle, dass einer der anderen Teilnehmer uns auf dem Schirm hatte. Wir sind daher wahrscheinlich eher die Außenseiter, haben aber deshalb auch am wenigsten zu verlieren. Mal sehen, wo dieser Wahnsinn endet. Jetzt schon ein riesiges Kompliment an meine Mannschaft, was wir dieses Jahr geschafft haben.“

Mit einem 3:2-Erfolg gegen Philippsburg verabschiedete sich Ligaschlusslicht TSV Rheinhausen mehr als ordentlich aus der Kreisliga. „Ein schwieriges Jahr liegt hinter uns. Ich kann aber nur die Rückrunde beurteilen, da ich vorher noch Trainer der Zweiten war. Wir hatten zum Start der Rückrunde gleich das große Highlight mit dem Halbfinale in Karlsdorf. Mit diesem Spiel waren wir auch sehr zufrieden und gingen von einer positiven Rückrunde aus. Leider hatten wir ab diesem Spiel Woche für Woche diverse Ausfälle, die wir nicht kompensieren konnten. Ab dem Spiel gegen den TSV Wiesental hat man plötzlich gemerkt, dass sich die Mannschaft weiterentwickelt hat und wir jede Woche bis auf das Spiel in Menzingen gut gegen die Top-Teams der Liga mitgehalten haben, leider kam das zu spät. Am letzten Spieltag haben wir dann nochmal ein richtig gutes Spiel gemacht und somit eine schlechte Saison beendet“, blickte Keven Becker auf das Abstiegsjahr zurück, sparte beim Blick auf seine Spieler aber nicht mit Lob: „Ich muss meiner Mannschaft trotzdem ein Riesenlob aussprechen, Woche für Woche haben die Ergebnisse nicht gepasst und trotzdem hatten wir in den letzten Wochen immer mindestens 15 Leute im Training. Es war eine sehr gute Stimmung im Team, die wir auch in die neue Saison mitnehmen wollen.“ Weiteren Dank schickt er auch an alle, die den TSV in dieser Saison unterstützt haben: „Ich möchte mich noch bei unseren Fans bedanken die Woche für Woche hinter uns standen trotz den Ergebnissen. In diesem Sinne wünsche ich allen Spieler und Trainern eine erholsame Sommerpause und eine verletzungsfreie Saison. Auf Wiedersehen.“
Nach der Sommerpause startet der TSV also wieder in der Kreisklasse A – und das bereits zum 33. Mal. „Leider verlassen uns einige Spieler, was uns nicht nur spielerisch, sondern auch menschlich sehr schmerzt. Das sind tolle Charaktere, die wir schmerzlich vermissen werden. Wir schauen trotzdem positiv in die Zukunft. Der Kern der Mannschaft bleibt zusammen und soll durch junge Spieler aus unserer Zweiten und der A-Jugend ergänzt werden. Wir wollen unseren jungen Spielern Einsatzzeiten geben, damit sie sich weiterentwickeln können“, blickt Becker längerfristig voraus, hat zum Schluss aber auch noch eine kurzfristige Vorschau im Gepäck: „Noch ein kleiner Tipp: Nächste Woche ist unser Sportfest direkt am Rhein von Donnerstag bis Samstag. Das kann ich jedem nur empfehlen, wir freuen uns über jeden Gast, der hier mit uns feiern möchte.“

In seinem letzten Spiel für den SV Philippsburg musste Taylan Kurt mit seinen Schützlingen eine Niederlage hinnehmen. „Das letzte Spiel der Saison haben wir leider in Rheinhausen verloren. Wir haben nicht gut gespielt und man merkte, dass die Luft im Team schon raus war. Dann verlierst du natürlich auch so ein Spiel“, resümierte Kurt das 2:3.
So hat der SVP zwar Rang sieben verpasst, doch auch der achte Platz bedeutet einen neuen Philippsburger Bestwert in Bruchsals höchster Liga (zuvor Position neun 2001/02). „Rückblickend zur Saison fällt es mir natürlich schwer, den Verein zu verlassen. Ich habe in drei Jahren eine überragende Mannschaft trainieren können und habe den Aufstieg und den Klassenerhalt gemeistert. Ich wünsche dem Verein das Beste für die weitere Zukunft“, äußert sich Kurt ausschließlich positiv über seinen nun ehemaligen Verein. Zur eigenen Zukunft sagt er Folgendes: „Ich freue mich persönlich auf die Zukunft in Stettfeld.“

Theoretisch brauchte der FV Neuthard noch einen Zähler, um die Meisterschaft in der Kreisliga zu fixieren. Diesen holte die Elf von Christian Viola gegen Menzingen auch. „Das letzte Spiel der Saison war auch ein ganz besonderes für mich, nicht nur dass es gegen meinen alten Verein ging, sondern wir konnten dadurch auch die Meisterschaft klar machen. Eigentlich wollten wir uns mit einem Knall nochmal von der Liga und unseren Fans verabschieden, doch der SV Menzingen hat es uns schwer gemacht und man muss es auch so sagen, dass man den Jungs anmerkte, dass es eine harte Saison für sie war. Das Spiel war wirklich kein gutes, geprägt von Fehlpässe und wenig Torchancen – aber wie sagt man so schön: Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss“, blickte er auf die Partie zurück.
Damit hat der FVN zum dritten Mal nach 1999 (als man auch vor Ortsnachbar Karlsdorf ins Ziel kam) und 2017 den ersten Platz in Bruchsals höchster Liga erreicht und darf nun zum insgesamt elften Mal in der Landesliga starten. Dementsprechend überschwänglich fällt auch Violas Saisonfazit aus: „Doch umso schöner war es nach Abpfiff der Partie und wir konnten uns belohnen für das geile Jahr und ausgiebig feiern. Wir als Trainerteam möchten uns bei allen Menschen bedanken, die das ganze Jahr für uns da waren und uns unterstützt habe. Auch an die Spieler geht ein ganz großes Lob. Es ist unglaublich, was die geleistet haben und Woche für Woche abrufen mussten. Das war einfach der Wahnsinn, wir sind unheimlich stolz auf euch. Der FVN wünscht allen eine erholsame Pause.“

Bevor Daniel Kaiser über das eigene Remis in Neuthard sprach, verteilte er zunächst einma Grüße an die Ligabesten: „Glückwunsch an Neuthard zur verdienten Meisterschaft und dem FC Karlsdorf zum starken zweiten Platz.“ Dann blickte Menzingens Spielertrainer kurz auf das 1:1 beim Meister zurück: „Zum Abschluss konnten wir nochmals ein achtbares Ergebnis erzielen. In der ersten Halbzeit waren wir überlegen und hätten sogar noch höher in Führung gehen können, dafür gehörte die zweite Halbzeit Neuthard, sodass am Ende das Unentschieden absolut gerecht war.“
Auch im fünften Jahr nach dem Wiederaufstieg 2018 belegt der SVM einen zweistelligen Tabellenplatz – doch dieser reicht erneut, um auch im nächsten Jahr in der Kreisliga spielen zu dürfen. Nicht nur für Kaiser ist das ein riesiger Erfolg: „Wir wussten von Anfang an, dass die Runde schwierig werden würde. Ein neuer Trainer, viele Stammspieler haben im Sommer den Verein verlassen und dann braucht ein solcher Umbruch einfach eine gewisse Zeit. Im Laufe der Vorrunde kamen dann zusätzlich noch Verletzungen zum sowieso dünnen Kader dazu, sodass wir manchmal mit zwei oder drei Spielern von der zweiten Mannschaft in der Startelf beginnen mussten. Trotz aller Umstände konnten wir die Vorrunde auf einem Nicht-Abstiegsplatz beenden und haben uns in der Winterpause mit den richtigen Jungs verstärkt, die ein absoluter Gewinn für den Verein und auch für die Mannschaft sind. In der Rückrunde hatten wir gerade zum Schluss absolut wichtige Spiele gegen den Abstieg und genau in diesen Spielen waren alle immer hundertprozentig auf dem Platz und haben die Vorgaben total umgesetzt. Ich bin froh und stolz, dass wir in schwierigen Momenten immer als Verein zusammengehalten und mit der nötigen Ruhe und Fokussierung den Klassenerhalt am Ende souverän gemeistert haben.“ Damit verabschiedet er sich in die Sommerpause: „Zum Abschluss allen Mannschaften eine erholsame Sommerpause und viel Erfolg für die nächste Runde.“

Mit einem 3:1 gegen Ubstadt gelang dem TuS Mingolsheim ein ordentlicher Saisonausstand. Trainer Moritz Neuburger zeigte sich damit zufrieden: „Im letzten Spiel ging es für beide Mannschaften um nichts mehr, weshalb es ein lockerer Kick ohne große Aufreger war. Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen. Das letzte Spiel auf heimischem Rasen zu gewinnen war ein guter Rundenabschluss.“
Zum fünften Mal seit dem Landesligaabstieg 2017 kam der TuS auf einem einstelligen Rang ins Ziel, doch das gesteckte Ziel Aufstieg konnten die Mingolsheimer nicht erreichen. Die Gründe dafür legt Neuburger in seinem Saisonfazit dar: „Auf die Saison blicke ich mit gemischten Gefühlen zurück, da wir unser Saisonziel, den Aufstieg, nicht erreicht haben. Es ist fast schon fester Bestandteil bei uns, dass wir mit Verletzungssorgen während der Runde zu kämpfen haben und so mussten wir speziell zum Schluss der Hinrunde auf viele Stammspieler verzichten, was uns unterm Strich sicherlich Punkte gekostet hat. Die Wintervorbereitung lief mehr als bescheiden, weshalb ich gar nicht abschätzen konnte, wie wir uns zur Rückrunde präsentieren würden. Personell sind wir in der Rückrunde ziemlich auf dem Zahnfleisch gegangen, weshalb wir oftmals gerade elf Mann aus unserem Kader stellen konnten. Bezeichnet für die Rückrunde ist sicherlich, dass ich als Trainer bei vielen Spielen auf der Bank Platz nehmen musste, sodass zumindest ein Wechsel im Worst-Case möglich wäre. Trotzdem haben wir in der Rückrunde nur das Spiel gegen Neuthard verloren und das war sicherlich unglücklich, wenn man bedankt, dass wir im regulären Spiel 2:0 führten, ehe das Spiel abgebrochen wurde. Schlussendlich schließen wir die Saison auf dem vierten Platz ab und konnten bis zum Schluss hoffen, da die Konkurrenz ebenfalls häufig gepatzt hat. Speziell gegen die unteren Teams haben wir zu viele Punkte liegen lassen, weshalb der Aufstieg dann auch nicht verdient war.“ Dennoch schaut er keineswegs negativ in Richtung neuer Spielzeit: „Unsere Mannschaft bleibt fast komplett zusammen, sodass wir im nächsten Jahr erneut angreifen wollen!“

Ohne Punkte blieb der FV Ubstadt beim Saisonabschluss in Mingolsheim. „Kein gutes Spiel von uns und die Luft war bei den meisten, ehrlich gesagt, raus…. Verdienter Sieg für Mingolsheim, da die Gastgeber mehr ins Spiel investiert haben. Mehr ist zu diesem Auftritt nicht zu sagen“, kommentierte Hendrik Gutekunst das 1:3 nur knapp.
Ausführlicher blickt er dagegen auf die gesamte Saison, in der der FV Ubstadt lange um den Ligaverbleib bangen musste, sich dann aber doch noch rechtzeitig absetzen und so das Ticket für die 14. Kreisligasaison in Folge buchen konnte: „In der abgelaufenen Saison hat der FV Ubstadt einiges erlebt! Zunächst einmal der Trainerwechsel von Andreas Bronner, der die Mannschaft in einem tadellosen Zustand hinterlassen hat, zu Hartmut Kaufmann, der uns anfänglich sehr viel Auftrieb brachte, vor allem die Ergebnisse haben sich sofort eingestellt. Die Mannschaft war und ist völlig intakt und jung genug, nicht an ihre Grenzen gestoßen zu sein. In der ganzen Saison hat sich aber bei uns die Verletztenmisere wie ein roter Faden durchgezogen und es waren richtig harte Dinger dabei, was nicht auf fehlende Fitness zurückzuführen ist! Kreuzbandriss, Syndesmosebandabriss, Schienbeinbruch, Bänderriss und dann kamen noch unnötige rote Karten, ob berechtig oder nicht, für unseren kleinen Kader erschwerend hinzu! Insgesamt mussten wir, um die Runde zu bestreiten, sage und schreibe 30 Spieler aufbieten, alleine das ist schon Wahnsinn. Gleich fünf verschiedene Torhüter standen in unserem Tor! Da muss ich auch den Hut besonders vor den Spielern der zweiten Mannschaft und unserer AH ziehen, die das überragend aufgefangen haben. Kein einziges Mal konnten wir mit der gleichen Startelf am nächsten Spieltag auflaufen. Was das für uns Verantwortliche heißt, muss ich niemandem, der ein Ehrenamt innehat, näher erläutern! Und doch haben wir bei all den Umständen bei vielleicht vier Absteigern frühzeitig den Klassenerhalt geschafft. Mein Dank gilt vor allem unserem Team, allen voran unserem Trainer Kaufmann und meinem Kollegen Birkenmeyer sowie allen, die unsere Truppe so tatkräftig unterstützen!“ Angesichts der schwierigen Saison freut sich der FVU-Verantwortliche verständlicherweise auf die Pause: „Jetzt heißt es erstmal durchschnaufen und Kräfte sammeln für die neue Saison.“

Ein Tor genügte dem TSV Wiesental, um noch die Marke von 40 Punkten zu überspringen und erreichte auch im vierten Jahr nach der Rückkehr in die Kreisliga einen einstelligen Tabellenrang. „Zum Abschluss haben wir uns drei Punkte erkämpft. Es war sicherlich kein Zuckerschlecken für die Zuschauer, aber die Punkte nehmen wir gerne mit“, freute sich Tim Ronecker, der besonders auch die Spieler, die Wiesental verlassen, erwähnte: „Für unsere Abgänger war es sicherlich nochmal ein Highlight, die Verabschiedung vor dem Spiel, das Spiel und dann die Feier nach dem Spiel. Somit möchte ich mich auch bei den Spielern, die uns verlassen werden, bedanken. Insbesondere bei den langjährigen Spielern und Freunden Köhler und Kolb. Ihr habt einen Riesenjob über die Jahre gemacht, danke dafür. Aber auch Sahin und Federolf werden mir und unserem Team fehlen. Nicht so lange haben es Bulut und Aksu ausgehalten, aber euch auch alles Gute für die Zukunft.“
Zum fünften Mal in Folge wird der TSV in der kommenden Saison in Bruchsals höchster Spielklasse antreten – das gab es zuletzt von 1979/80 bis 1983/84. Damals stieg der TSV im fünften Jahr ab, doch Spielertrainer Ronecker will dies mit einer runderneuerten Mannschaft natürlich nicht kopieren: „Für die kommende Runde gibt es beim TSV ein kleiner Umbruch. Wir werden einige Neuzugänge integrieren müssen. Um weiterhin erfolgreich zu bleiben, müssen wir in der Vorbereitung auf dem Platz sowie auch außerhalb des Platzes hart arbeiten. Ich freue mich sehr auf diese Herausforderung. Aber jetzt heißt es erstmal Sommerpause. Genießt die fußballfreie Zeit.“

Eine knappe und in den Augen von Patrick Stucke vermeidbare Niederlage kassierte der FC Forst in Wiesental: „Im letzten Spiel der Saison konnten wir leider unsere Überlegenheit nicht in Tore ummünzen und haben das Spiel unnötigerweise verloren. Dies hat jedoch nichts geändert an unserem Fazit zu der Saison.“
Auch im dritten Jahr nach der Rückkehr in die Kreisliga hat der FC Forst einen einstelligen Platz erreicht. Spielertrainer Stucke blickt indes auf eine durchaus wechselhafte Runde zurück: „Wir hatten einen schweren Start in die Runde, dies war insbesondere auf die sehr schlechte Sommervorbereitung mit vielen Abwesenheiten zurückzuführen. Hier hat man die ersten Wochen gemerkt, dass wir noch Zeit benötigen. Im Laufe der Hinrunde haben wir uns jedoch gefunden und dies durch die Rückrunde fortgesetzt. Wir haben eine sehr junge Mannschaft, welche in dieser Runde auch noch einigen Formschwankungen unterlegen ist, zudem einen neuen Trainer mit neuen Ideen und Ansätzen. Nichtsdestotrotz haben wir gezeigt, dass wir gegen jede Mannschaft in der Liga mithalten können.“ An den positiven Aspekten will Stucke nächste Spielzeit anknüpfen: „Für die kommende Runde gilt es nun mehr Konstanz reinzubringen und unseren Weg weiter voranzutreiben.“

Aufrufe: 03.6.2023, 21:50 Uhr
Florian WittmannAutor