2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die neuen 1860-Geschäftsführer Christian Werner und Oliver Mueller bei der Präsentation: „Der neue Biss des Löwen“.
Die neuen 1860-Geschäftsführer Christian Werner und Oliver Mueller bei der Präsentation: „Der neue Biss des Löwen“. – Foto: Sampics / Stefan Matzke

Neues Löwen-Ziel: Bundesliga bis 2029

TSV 1860: Präsentation des Geschäftsführer-Duos Mueller/Werner

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186 (!) Fans in der Sechzger-Alm erfuhren aus erster Hand, was die neuen Bosse planen. Unter anderem, dass 1860 wieder die Nummer zwei im Freistaat werden soll.

München – Dienstagabend auf dem Sechzger-Gelände: Im Kraftraum junge Fußballer an den Geräten, auf dem Kunstrasen ein U-Team, das eifrig trainiert. Motiviert sehen irgendwie alle aus, doch künftig soll alles noch besser werden, wesentlich kraftvoller. Wie? Das erläuterten die neuen Geschäftsführer vor 186 (!) handverlesenen Fans in der VIP-Alm. Titel der Veranstaltung: „Der neue Biss des Löwen“. Subtitel: „Und die Kraft des Rudels“.

Damit war schon einiges von dem angedeutet, wie sich Oliver Mueller und Christian Werner ihre Challenge beim notorischen Problemclub TSV 1860 vorstellen. Beide sind plus/minus 100 Tage im Amt, konnten sich ein Bild vom teilweise ernüchternden Ist-Zustand machen – und zeigten in einer zweistündigen Präsentation auf, welche Ziele sie mit den Löwen haben. Mueller, der Marketingprofi, wählte dazu ein schonungslos ehrliches Bild: „Wir fahren mit unserem 1er-Golf auf dem Mittelstreifen und jedes Jahr kommt von links und rechts ein GTI und überholt uns. Das müssen wir abstellen!“ Der Giesinger Altmeister als Oldtimer, der nicht mehr mithalten kann? Passend dazu die Vision, die beide Geschäftsführer betonten. Bis in fünf Jahren, erklärten beide, soll 1860 wieder die Nummer zwei im bayerischen Fußball sein, also noch vor Bundesligist Augsburg, den Zweitligisten Nürnberg und Fürth sowie den aktuellen Drittliga-Rivalen Regensburg, Ingolstadt und Unterhaching. Mueller drückte es so aus: „Wir glauben, dass wir das Zeug zur Bundesliga haben.“ Aber, betonte er: „Vorher haben wir ganz schön viel Hausaufgaben zu erledigen.“

Wir fahren mit unserem 1er-Golf auf dem Mittelstreifen und jedes Jahr kommt von links und rechts ein GTI und überholt uns. Das müssen wir abstellen!

Oliver Mueller, neuer kaufmännischer Geschäftsführer des TSV 1860.

Bei Muellers marketinglastigem Referat gab es machen Fan, der ein bisschen vor sich hinträumte – oder sich an die üppigen Brotzeitbrettl auf den Tischen hielt (wahlweise: an den Getränkekühlschrank). Muellers wichtigste Aussagen in Kurzform: Dank intensiver Fürsorge wird 1860 auch in der neuen Saison einen stattlichen Sponsorenpool haben (unverändert ca. 120 Geldgeber). Um die Stadionfrage kümmert er sich, war schon fünfmal unbemerkt im Rathaus. Kurzfristig, nur das ließ er durchblicken, sei eine „Mindestertüchtigung des Grünwalders“ unerlässlich. Spricht: eine Komplettüberdachung der Kurven. Fordert schließlich die DFL. Und in einer ihrer Ligen wollen die Löwen ja schnellstmöglich spielen.

Wie das klappen soll? Das verriet Sportchef Werner, der die Attribute hervorhob, für die sämtliche Löwen-Mannschaften künftig stehen sollen: Hohes Pressing, Charakter, Herz, Zielstrebigkeit, Mut, Laufbereitschaft, Aggressivität. Plakativ ausgedrückt: „Wir brauchen ein neues Mindset!“ Zudem gelte bei 1860 künftig das Motto: Im Zweifel für den Spieler aus dem NLZ. Allgemein gesprochen, ohne den aktuellen Kader zu dissen, sagte er: „Profi, die mit Louis-Vuitton-Tasche zum Training kommen und ein gechilltes Leben haben wollen, passen nicht zu 1860. Das ist jetzt der blaue Faden!“ (Uli Kellner)

Aufrufe: 024.4.2024, 07:00 Uhr
Uli KellnerAutor