2024-05-24T11:28:31.627Z

Allgemeines
Spielszene.
Spielszene. – Foto: Nicky Bude

Nach 5:1-Führung: HT 16 muss sich bei Sasel II noch zum Sieg zittern

Am Ende belohnt sich der Sieger mit drei Punkten für seine Leistung, aber HT 16-Trainer Markus Puder zollt dem Gegner „Respekt“.

In der Landesliga Hansa hat die HT 16 einen Lauf. Vor dem Duell beim TSV Sasel II, der schon jetzt um das Überleben in dieser Staffel kämpft, war die Truppe von Trainer Markus Puder fünf Punktspiele hintereinander ungeschlagen. Die Saseler Zweitvertretung konnte hingegen in elf Partien erst einen Sieg einfahren. Die Rollenverteilung schien demnach klar abgesteckt zu sein. Und so lief auch diese Partie für eine lange Zeit. Doch als alle dachten, dass es ein klares und deutliches Ende geben würde, drehte der „Underdog“ noch mal so richtig auf.

Als der Schlusspfiff ertönte konnten sich die Spieler der HT 16 glücklich in die Arme fallen. Aber sicherlich hatte auch der ein oder andere von ihnen erstmal tief durchatmen müssen. Und das, obwohl sie bis zum Beginn der Schlussphase sehr komfortabel mit einem Vier-Tore-Abstand in Führung lagen. Doch die letzte Viertelstunde hatte es dann in sich. Denn die Saseler gaben nicht auf, holten noch mal ihre letzten Kraftreserven hervor und ließen das Spiel tatsächlich noch mal sehr spannend werden. Doch bis dahin schien eigentlich alles klar. Die Gäste wurden ihrer Favoritenrolle zunächst gerecht. So gingen sie dann auch in der Höhe verdient mit einer 3:0-Führung in die Pause. Emrah Ates (25. Minute), Sammy Güzel (36.) und Dieter Forkert (39.) erzielten die ersten Treffer des Spiels. Es war aber nicht so, dass die Mannen des TSV Sasel II während der ersten 45 Minuten nicht stattfanden. Sie standen hinten sehr kompakt und auch sie versuchten immer mal wieder ordentliche Nadelstiche in der Offensive zu setzen. Diese Angriffe konnte die Defensive der HT 16 aber gut wegverteidigen. Insgesamt betrachtet, waren die Gäste trotzdem spielerisch überlegen.

Spielszene.
Spielszene. – Foto: Nicky Bude


Die HT 16 macht das Spiel, trifft dann aber auf eine hervorragende Moral
Diese Dominanz führten die Favoriten auch nach der Halbzeitpause noch weiterhin fort. Schnell gelang den Schützlingen von Coach Markus Puder der vierte Treffer. Robin Hübner war es, der in der 49. Minute das 4:0 für das Auswärtsteam erzielte. Die Messe schien zu diesem Zeitpunkt fast schon gelesen zu sein. Auch nachdem die Mannen des TSV Sasel II in der 61. Minute durch Lukas Lauts, der bereits in der ersten Halbzeit für die Ligaleihgabe Nick Gerken eingewechselt wurde, das 1:4 erzielten, zeigten die Kicker der HT 16, dass das ihr Spiel war. Sie hielten weiter das Heft des Handelns in der Hand. Dass sie dann in der 68. Minute durch Sammy Güzel ihr 5:1 erzielten und den alten Abstand wieder herstellten, war dem Spielverlauf gerecht. Kaum einer dachte noch daran, dass der Sieg der Gäste noch mal in Gefahr geraten könnte. Doch das Wichtigste war nicht, was die Zuschauer annahmen, sondern, dass die Saseler es waren, die sich trotz des klaren Spielverlaufs nicht aufgaben. Sie glaubten noch an sich. Das Spiel ist nämlich bekanntlich erst zu Ende, wenn der Schiedsrichter abpfeift. Und in dem Fall hatten sie noch die ganze Schlussphase vor sich. Als dann die letzte Viertelstunde anbrach holten die Hausherren noch mal so richtig alles aus sich heraus. Sie kämpften um jeden Meter. Sie kämpften um jede Balleroberung. Man merkte: Sie kämpften um das Überleben in der Landesliga Hansa.

Und tatsächlich: Das Team von Trainer Norbert Lüneburg raufte sich zusammen, präsentierte sich noch einmal als eine geschlossene Einheit und zeigte, dass auch sie eine Menge Qualität besitzen. In der 75. Minute gelang es Ali Haydar Cakmak den Anschlusstreffer zum 2:5 zu erzielen. Und plötzlich verloren die Gäste ihre Ordnung. Sehr überraschend, da sie tatsächlich bis dahin die Partie vollkommen im Griff hatten. Als dann die Saseler auch noch in der 81. und 83. Minute durch Alperen Ibis und Lukas Lauts einen Doppelschlag landeten, war die Partie für die restliche Zeit auf einmal wieder offen. So sehr sich viele Zuschauer spätestens nach dem 1:5 schon zurücklehnten, so sehr waren sie nun höchst erstaunt und auch wieder Feuer und Flamme, da es eben nur 4:5 stand. Die Hausherren schwammen nun auf einer Euphoriewelle, gegen die die Gäste plötzlich dagegenhalten mussten. Die Schlussminuten waren extrem spannend. Es gab auf beiden Seiten noch gute Möglichkeiten einen weiteren Treffer zu erzielen. Und als dann der Schlusspfiff ertönte, durften die Kicker und Angehörigen der HT 16 froh darüber sein, dass sie ihre sehr überzeugende und gute Leistung, zumindest bis zur 70. Minute, mit drei Punkten belohnen konnten. Das Spiel wurde zum Ende hin aber echt noch mal spannend. Hut ab vor der Leistung beider Teams und vor der Moral des TSV Sasel II.

HT 16-Trainer Markus Puder war mit der Leistung seines Teams größtenteils zufrieden, fand aber auch die Moral des Gegners "geil".
HT 16-Trainer Markus Puder war mit der Leistung seines Teams größtenteils zufrieden, fand aber auch die Moral des Gegners "geil". – Foto: Nicky Bude


Puder: „Meine Jungs haben Bock. Sie sind heiß“
HT 16-Trainer Markus Puder wollte nach dem Duell erstmal den Gegnern seinen Respekt zollen: „Ich muss die Mannschaft von Sasel echt loben. Obwohl sie zweimal mit vier Toren zurückgelegen haben, haben sie einfach nicht aufgegeben und immer weitergemacht. Meinen großen Respekt an das Saseler Team, dass sie nach dem 1:5 nicht den Kopf in den Sand gesteckt haben, wie es viele Mannschaften tun würden, und noch mal so zurückgekommen sind. Da muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich das einfach geil finde. Wenn sie so weitermachen, werden sie in der Liga definitiv auch noch einige Punkte holen. Sie hatten einen wirklich guten Auftritt und sie brauchen sich nicht verstecken.“ Wie es seiner Meinung nach dazu noch kommen konnte, dass seine Truppe nach einer sehr komfortablen Führung doch noch ins Schwimmen geriet, analysierte Markus Puder wie folgt: „Zuerst suche ich die Fehler mal bei mir und nicht bei den Jungs. Darüber muss ich mir Gedanken machen. Wir haben nach dem 5:1 zu früh abgeschaltet und haben uns zu sicher gefühlt. Da sieht man einfach, dass man in der Landesliga Hansa nicht abschalten darf. Eigentlich wissen wir das auch, weil wir schon einige Male zum Schluss Punkte abgeschenkt haben. Aber in diesem Spiel sind wir dann wieder in diesen Trott reingefallen. So, dass es dann doch nochmal richtig eng wurde und wir froh sein können, die drei Punkte noch mitgenommen zu haben.“ Trotzdem hat seine Mannschaft eine, über weite Strecken, sehr gute Leistung gezeigt. „Natürlich bin ich über die letzten zwanzig Minuten nicht begeistert. Aber letztendlich bin ich mit der Gesamtleistung und den drei Punkten zufrieden. Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben eine gute erste Halbzeit gezeigt und waren danach für 25 Minuten auch noch gut. Wir versuchen immer, aus der Mannschaft alles rauszuholen und das versuchen sie, auf dem Platz widerzugeben. Die Jungs haben Bock. Sie sind heiß. Und sie konnten sich mit den nächsten drei Punkten belohnen. Wir hoffen natürlich, dass wir diese Euphorie auch noch in die nächsten Spiele mitnehmen können. Vor allem in das kommende Spiel. Denn ich kann mich im Ligabereich nicht daran erinnern, dass wir so ein Derby, wie das am nächsten Sonntag, schon mal hatten.“

Dann ist die HT 16 nämlich um 15 Uhr am Öjendorfer Weg 3 beim SC Vorwärts-Wacker 08 Billstedt zu Gast. Die Jungs des TSV Sasel II spielen hingegen bereits am kommenden Freitag. Auch auswärts, und zwar um 20 Uhr beim Rahlstedter SC in der Scharbeutzer Straße 23.

Aufrufe: 023.10.2022, 15:56 Uhr
Mathias ReßAutor