2024-05-02T16:12:49.858Z

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Sind ihrem ehemaligen Lehrer Stefan Munz im Gedächtnis geblieben: Christopher Schindler und Frans Krätzig.
Sind ihrem ehemaligen Lehrer Stefan Munz im Gedächtnis geblieben: Christopher Schindler und Frans Krätzig. – Foto: IMAGO / Sven Simon; IMAGO / ActionPictures

Musterschüler Schindler und Sympathieträger Krätzig: Lehrer plaudert über Schulzeit der Profis

Stetig in Kontakt mit den ehemaligen Schülern

Das Theodolinden-Gymnasium in München hat viele Nachwuchsspieler des FC Bayern, TSV 1860 und der SpVgg Unterhaching auf ihrem Weg zum Profi begleitet.

MünchenMats Hummels, Josip Stanisic, Christopher Schindler, Frans Krätzig, Angelo Stiller und Malik Tillman haben eine gemeinsame Vergangenheit. Die Profifußballer besuchten alle das Theodolinden-Gymnasium in München. Die Schule bietet Leistungssportklassen an, um jungen und talentierten Sportlern die Doppelbelastung von Bildung und Fußball zu erleichtern.

Stefan Munz, Lehrer und Koordinator der Fußball-Leistungsklassen, kann sich an einen Kicker besonders gut erinnern: Christopher Schindler. Der ehemalige Jugendspieler des TSV 1860 München läuft aktuell für den 1. FC Nürnberg in der 2. Bundesliga auf. Zuvor war er fünf Jahre in England.

„Er hat hundertprozentig auch ein, zwei Studiengänge nebenher gemacht. Das machen die guten Schüler.“

Stefan Munz über Nürnbergs Routinier Christopher Schindler.

„Christopher Schindler war ein höchst vorbildlicher Schüler. Er hat ein paar Jahre in der Premier League gespielt, war Kapitän in Huddersfield – das ist sportlich beachtlich. Er hat hundertprozentig auch ein, zwei Studiengänge nebenher gemacht. Das machen die guten Schüler. Die studieren nebenher, weil es ihnen zu langweilig ist, nur Profi zu sein“, so Munz.

Auch der beim FC Bayern ausgebildete Torhüter Michael Rensing, der 2020 bei Fortuna Düsseldorf seine aktive Karriere beendete und dort aktuell als Aufsichtsratsmitglied fungiert, bildet sich stetig weiter. „Michael Rensing war vor kurzem da und hat sein Abiturzeugnis abgeholt, weil er jetzt ein Studium machen will“, erinnert sich der Lehrer und ergänzt: „Vom Geld her müsste er das nicht machen, aber er ist ehrgeizig. Er will sich mit einem Studium weiterqualifizieren, weil ihm das sonst zu langweilig ist.“

Zuletzt in Unterhaching zu Gast: Munz verfolgt die Karrieren seiner Schüler

Munz hat die Laufbahnen seiner ehemaligen Schüler im Blick. Er führt eine Liste, bei welchem Verein die Fußballer spielen und aktualisiert diese jedes Jahr. Auch bei Spielen schaut er privat oder zusammen mit Kollegen gerne vorbei, sofern diese in der Nähe sind. Zuletzt machten die Gymnasiallehrer einen Ausflug in den uhlsport Park zur SpVgg Unterhaching.

„Die Spieler freuen sich immer, wenn die alten Lehrer vorbeischauen. Die waren alle gerne hier an der Schule. Wenn man ehemalige Schüler trifft, unterhält man sich freundlich und lacht manchmal über irgendwelche Geschichten, die in der Schule passiert sind“, sagt der ausgebildete Fußballtrainer.

Ein paar nette Anekdoten gibt es da sicherlich zu besprechen. Munz deutet an: „So Jungs müssen im Verein und der Nationalmannschaft super funktionieren, dürfen sich nichts leisten und dann ist die Schule manchmal ein Ort, wo man ein bisschen einen Schmarrn macht.“

„Ich hoffe, dass Frans lange beim FC Bayern spielt.“

Stefan Munz über FCB-Spieler Frans Krätzig.

Auch wenn der Koordinator der Leistungssportklassen natürlich nicht immer vor Ort sein kann, bleibt er mit seinen ehemaligen Schülern in Kontakt.

Frans Krätzig gratulierte er zuletzt zu seinem Profivertrag beim FC Bayern. „Wir haben ihm eine Nachricht geschickt. Es freut uns sehr für ihn, dass er jetzt aus der zweiten Mannschaft reingerutscht ist und einen Profivertrag bekommen hat. Ich hoffe, dass Frans lange beim FC Bayern spielt. Er ist ein ganz angenehmer, netter Kerl“, so Munz. Er erinnert sich an eine gute gemeinsame Zeit. „Frans Krätzig war erst eine Woche hier, ist dann mit unserer Schulmannschaft zur Deutschen Meisterschaft nach Berlin gefahren und gleich Deutscher Meister geworden. Das war praktisch sein Einstieg in München“ erzählt er.

VfB Stuttgart-Profi Stiller schickt dem Münchner Gymnasium ein Trikot

Auch mit dem ehemaligen FCB-Jugendspieler Angelo Stiller habe er erst Kontakt gehabt. Der Stuttgart-Profi schicke der Schule demnächst ein Trikot für die Galerie. Für ihn findet Munz ebenfalls nur lobende Worte: „Er war sportlich immer schon sehr gut, hat einen guten Abschluss gemacht und ist dann eher Richtung Profi gegangen. Mit der Schulmannschaft ist er sogar einmal Deutscher Meister geworden. Wir freuen uns natürlich immer, wenn solche ehemaligen Schüler dann in einer Profimannschaft spielen.“

„Ich habe ihm zu dem Job bei St. Pauli gratuliert. Es läuft für ihn wirklich wie geschmiert.“

Stefan Munz über Kiezkicker-Trainer Fabian Hürzeler.

Neben den Profifußballern waren auch erfolgreiche Trainer an der Schule. Einer von ihnen ist Fabian Hürzeler, dessen Karriere quasi am Theodolinden-Gymnasium begann. „Er hat hier seine ersten zwei Trainerscheine bei uns an der Schule gemacht und auch ein super Abitur abgelegt. Nach seinem Studium hat er unsere Fußballer dienstags und donnerstags zwei, drei Jahre trainiert, während er Spielertrainer bei Pipinsried war“, blickt Munz zurück.

Mit Hürzeler, der die Akademie des FC Bayern und TSV 1860 München durchlief und aktuell im Norden beschäftigt ist, ist Munz ebenfalls im Austausch. Er sagt: „Ich habe ihm zu dem Job bei St. Pauli gratuliert. Es läuft für ihn wirklich wie geschmiert, St. Pauli ist ganz oben in der Tabelle der 2. Liga. Die ganze Schule freut sich mit ihm.“

„Wie geschmiert“ – so laufen also die Karrieren mancher Fußballspieler und -trainer, die am Theodolinden-Gymnasium ausgebildet wurden. Wir sind gespannt, welche Talente die Münchner Schule in Zukunft durch ihre spezielle Förderung noch so hervorbringen wird. (Selina Leitl)

Aufrufe: 017.10.2023, 12:33 Uhr
Selina LeitlAutor