„Muss ich annehmen“ - Weikertshofens Coach Kandziora wechselt in die türkische Süper Lig

Oberweikertshofen – Überraschung in Oberweikertshofen: Cheftrainer Guido Kandziora wechselt mit sofortiger Wirkung zum türkischen Erstligisten Samsunspor. „Ich habe ein Angebot aus der ersten türkischen Liga von Samsunspor bekommen, das muss ich annehmen“, sagte der 55-jährige Landesliga-Coach. Am Montagabend informierte er Fußballvorstand Martin Steininger und den Sportlichen Leiter Uli Bergmann.

„Er war ein Trainer mit klaren Ansagen, dabei immer mit einem gewissen rheinländischen Humor.“

Oberweikertshofens Sportlicher Leiter Bergmann über Kandziora.

Die Spieler erfuhren am Dienstag von Kandzioras Abschied. Alle waren überrascht, zeigten aber Verständnis für die Entscheidung.

„Er war der Richtige für uns“, sagte Bergmann. „Er war ein Trainer mit klaren Ansagen, dabei immer mit einem gewissen rheinländischen Humor. Ich bin überzeugt, wir hätten mit ihm eine erfolgreiche Zeit erlebt.“ Aber so sei es im Fußball. „Wir alle wünschen ihm eine erfolgreiche Zeit und bedanken uns für sein Engagement bei uns.“

Seit Mittwoch sind Kandziora und Gisdol in der Türkei

Schon bei seiner Verpflichtung stand im Raum, dass Kandziora den SCO schnell wieder verlassen könnte, wenn der ehemalige Bundesliga-Trainer Markus Gisdol ein Trainer-Engagement annehmen würde. So kommt es jetzt auch: Kandziora wird in der Türkei Gisdols Co-Trainer. Samsunspor ist nach sieben Spieltagen mit nur einem Punkt am Ende der Tabelle. Bereits am Mittwoch flogen Gisdol und Kandziora nach Antalya, wo der türkische Erstligist ein Kurz-Trainingslager bestreitet. Gisdol war als Trainer bei den Bundesligisten TSG Hoffenheim, Hamburger SV und 1. FC Köln tätig. Sein letztes Engagement bei Lokomotive Moskau beendete er nach dem Ausbruch des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.

17 Punkte in zehn Spielen: Erfolgreiche Zeit beim SCO

Kandziora hatte vor acht Wochen in Oberweikertshofen spontan den glücklosen Spielertrainer Pablo Pigl abgelöst. Der erfahrene Trainer, der Weikertshofen schon einmal von der Kreis- in die Bezirksliga führte, fand auch diesmal sofort den Draht zur Mannschaft und holte in zehn Spielen fünf Siege und zwei Unentschieden. Er führte die Mannschaft vom letzten Tabellenplatz auf einen Nichtabstiegsplatz.

Greif und Widemann übernehmen interimsweise

Als Interimslösung konnten Steininger und Bergmann am Dienstagabend, als sich Kandziora von der Mannschaft verabschiedete, Kapitän und Co-Trainer Alexander Greif sowie Dominik Widemann gewinnen. Beide genießen das vollste Vertrauen der Abteilungsführung, zumal diese Möglichkeit schon nach Pigls Ablösung im Raum stand. Bei der Suche nach einem neuen Cheftrainer wollen sich die SCO-Funktionäre Zeit lassen. Auch ein längeres Engagement von Greif und Widemann ist nicht ausgeschlossen. (Dieter Metzler)