2024-05-02T16:12:49.858Z

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Wir müssen reden: Nach den zuletzt eher mäßigen Leistungen seiner Mannschaft (hier nach dem Spiel gegen Bad Heilbrunn lud Raistings Spielertrainer Johannes Franz seine Spieler zu einem Krisengespräch.
Wir müssen reden: Nach den zuletzt eher mäßigen Leistungen seiner Mannschaft (hier nach dem Spiel gegen Bad Heilbrunn lud Raistings Spielertrainer Johannes Franz seine Spieler zu einem Krisengespräch. – Foto: halmel

„Mit einem Sieg feiert es sich leichter“: Raisting möchte die Trendwende schaffen

Zuletzt verlor Raisting zwei Mal

Raistings Trainer Franz erwartet nach einem Krisengespräch eine andere Einstellung seiner Elf. Gegen Brunnthal können sie die Wirkung beweisen.

Raisting – Es herrschte dringender Gesprächsbedarf. Deshalb zog sich Johannes Franz mit seiner Mannschaft am vergangenen Dienstag vor dem Training ins gemeinsame Konklave zurück. Die beiden jüngsten Pleiten gegen Bad Heilbrunn (1:2) und beim FC Penzberg (1:3) wollte der Spielertrainer des SV Raisting so nicht auf sich beruhen lassen. Auch wenn in einer solchen Runde absolute Verschwiegenheit das oberste Gebot ist, ließ Franz dann doch ein paar Interna an die Öffentlichkeit dringen.

Der traute Gesprächskreis stellte ungefähr das fest, was dem Coach schon vor zwei Wochen aufgefallen war. „Dass wir uns schnell von schlechten Phasen beeinflussen lassen“, nannte Franz einen Kritikpunkt. In solchen Situationen verlieren seine Kicker nicht nur die Linie, sondern ihren Mut und ihren Kopf obendrein – und folglich auch das Spiel. Natürlich musste auch noch ein Thema zur Sprache kommen, das dem Trainer unter den Nägeln brannte und das bei 29 Gegentreffern in 23 Partien unumgänglich ist. „Wir haben es zuletzt nicht mehr geschafft, dass wir zu Null spielen“, monierte Franz.

Raistings Stärke wurde zur Schwäche

Weil er sich als eine Art Lordsiegelbewahrer der Defensive betrachtet, stellt diese Nachlässigkeit in seinen Augen ein besonderes Sakrileg dar. Denn es verrät viel über die aktuelle Mentalität seiner Mannschaft. Die verstand sich in den sechs Jahren seiner Amtszeit immer als Arbeitsgemeinschaft sowohl der Defensive als auch der Offensive. Dass diese Mentalität auf einmal bröckelt, kann nicht in seinem Sinne sein. Denn das konsequente Abwehrverhalten war stets auch der Garant des eigenen Erfolges. Im Angriff waren die Raistinger ohnehin immer schwächer aufgestellt, schafften es aber dank der eigenen Verteidigung mit limitierten Mitteln stets, optimalen Ertrag einzufahren.

Nach eingehender Beratung hatte Franz jedenfalls das Gefühl, dass seine Kicker begriffen hatten. Im Training war jede Menge Zug vorhanden, was die Hoffnung nährt, dass der Tabellensechste der Bezirksliga Süd noch einmal einen rasanten Schlussspurt anziehen wird. Der nächste Gegner ist bereits an diesem Samstag der Ranglistenvorletzte TSV Brunnthal (14 Uhr). Die Assoziationen, die der SVR mit dem Abstiegskandidaten verbinden, sind positiv. Im Hinspiel lieferten die Raistinger eine Galavorstellung ab und siegten mit 6:0. Mann des Tages war Benedikt Multerer, der insgesamt drei Mal einnetzte.

Raisting fehlt Torjäger Benedikt Multerer

Bei der Neuauflage der Partie wird der Torjäger allerdings fehlen. Seine Schwester feiert Hochzeit, was Multerer unabkömmlich macht. Stellt sich jedoch die Frage, warum der SVR ausgerechnet am Samstag schon antritt, wenn er eigentlich seine Spiele immer am Sonntag austrägt? Für die ungewöhnliche Ansetzung sorgt ein Stadlfest, das Thomas Müller zusammen mit der Ersten und Zweiten Mannschaft in der eigenen Scheune unweit des Sportgeländes veranstaltet. Die öffentliche Feier, auf neudeutsch „Spring Break“ genannt, hat aber nur wenig gemeinsam mit dem berühmten-berüchtigten Vorbild aus Florida. „Das ist ganz harmlos“, beruhigt Franz lieber im Vorhinein argwöhnische Sittenwächter.

Allerdings sollten sich seine Fußballer schon etwas in Acht nehmen. Eine Fortsetzung der Niederlagenserie könnte dazu führen, dass der eigene Trainer zum Partycrasher mutiert. „Mit einem Sieg feiert es sich leichter“, mahnt Franz seine Mannschaft. Zwar fehlen neben Multerer noch die einen oder anderen angeschlagenen Spieler wie Andreas Heichele, doch der Trainer hält seine Elf für stark genug, um einen Dreier zu buchen. Und wenn nicht, herrscht in Raisting dann mal so richtig Gesprächsbedarf.

Aufrufe: 019.4.2024, 16:55 Uhr
Christian HeinrichAutor