Bei vielen Vereinen sorgte die Einteilung der Bezirksliga 2023/24 für eine Menge Gesprächsbedarf. Nicht so beim Aufsteiger TSV Gaimersheim.
Gaimersheim – „Es ist ja bekannt, dass die Münchner Vereine nicht so Lust haben, hier runterzufahren“, erzählte Manfred Kroll, der Trainer des TSV Gaimersheim, mit breitem Grinsen. Der Aufsteiger spielt nach einer starken letzten Saison nun in der Bezirksliga Nord. Jene Liga, um die es zuletzt viele Diskussionen gab. Demzufolge gab es mehrere Vereine, die Einspruch einlegten und die Liga wechselten.
„Mit einem Schmunzeln“ verfolgte der TSV das Geschehen. Für die Gaimersheimer spiele es keine Rolle, da „wir eh nach München rauffahren müssen“, sagte Kroll. Es erweckt den Eindruck, als ob sowieso nichts die Vorfreude des Vereins auf die neue Liga trüben könnte. Besonders dem Ligastart fiebert die Mannschaft von Trainer Kroll entgegen. Das Auftaktspiel bestreiten die Liganeulinge vor eigenem Publikum gegen den Landesliga-Absteiger ASV Dachau.
62 Punkte, 96 Tore, 12 Punkte Vorsprung auf Platz zwei. Es war eine überzeugende Saison des TSV Gaimersheim, die den Aufstieg in die Bezirksliga besiegelte. Das Ziel für die kommende Spielzeit ist für TSV-Trainer Kroll dennoch ganz klar: „Es gibt keine andere Antwort als der Nicht-Abstieg“.
Als Gründe nennt er, dass sich die Mannschaft erst an das Niveau der Liga gewöhnen müsse und die Abstiegsregelung nicht einfach ist. Zwei Vereine steigen direkt ab, drei weitere spielen in der nervenzehrenden Relegation. Fünf Teams, die der TSV im besten Falle also hinter sich lassen will.
Erschwerend kommt noch der Umbruch im Spielerpersonal hinzu. So vermeldete Gaimersheim sechs Abgänge und sechs Neuzugänge. Unter den Neuzugängen befindet sich auch Thomas Schreiner, der bereits beim FC Pipinsried Bayernliga-Erfahrung sammeln konnte. Auch wenn es sicherlich seine Zeit brauchen wird, bis das Team sich gefunden hat, Trainer Kroll verspricht: „Wir werden alles in die Waagschale werfen“.
Für eine Überraschung sorgte der TSV Gaimersheim am letzten Wochenende beim Landesfinale des Erdinger Meister-Cups. Die Gastgeber scheiterten erst im Halbfinale am Bayernligisten TSV Neudrossenfeld. Im Spiel um Platz 3 besiegte der TSV dann sogar den zukünftigen Regionalligisten SV Schalding-Heining mit 2:1. Auch deshalb gehen die Gaimersheimer mit viel Euphorie und Selbstvertrauen in das neue Abenteuer Bezirksliga. (Michel Guddat)