2024-06-14T06:55:53.576Z

Allgemeines
Wahnsinn! Das geht ja gar nicht! Aber je intensiver man darüber nachdenkt, desto logischer ist letztlich dieser Schritt. Helmut Furtmair, Abteilungsleiter Fußball beim SV Anzing, über seine anfänglichen Bedenken zur SG-Kooperation. Die Mischung macht‘s bislang erfolgreich: Vormals Kapitän und Leistungsträger des Kreisklassisten FC Parsdorf, haben sich (li.) Peter Rauch und (re.) Gabriel Thul inzwischen bestens ins Kreisliga-Kooperationsteam mit den Anzingern (2.v.l.) Christian Rickhoff (Spielertrainer) und Kilian Blumberg eingefügt. Ich verstehe die Emotionalität, das fällt allen nicht leicht. Auch mir tut’s im Herz ein bisserl weh. Konrad Rauch, Vorsitzender des FC Parsdorf. Entscheidung erst im Rahmen der JHV
Wahnsinn! Das geht ja gar nicht! Aber je intensiver man darüber nachdenkt, desto logischer ist letztlich dieser Schritt. Helmut Furtmair, Abteilungsleiter Fußball beim SV Anzing, über seine anfänglichen Bedenken zur SG-Kooperation. Die Mischung macht‘s bislang erfolgreich: Vormals Kapitän und Leistungsträger des Kreisklassisten FC Parsdorf, haben sich (li.) Peter Rauch und (re.) Gabriel Thul inzwischen bestens ins Kreisliga-Kooperationsteam mit den Anzingern (2.v.l.) Christian Rickhoff (Spielertrainer) und Kilian Blumberg eingefügt. Ich verstehe die Emotionalität, das fällt allen nicht leicht. Auch mir tut’s im Herz ein bisserl weh. Konrad Rauch, Vorsitzender des FC Parsdorf. Entscheidung erst im Rahmen der JHV – Foto: christian riedel
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„Mir tut’s im Herz ein bisserl weh“: Was spricht für einen FC Anzing-Parsdorf?

Fusion

Die Kooperationspartner SV Anzing und FC Parsdorf informieren ihre Mitglieder im Anzinger Rathaus über eine mögliche Fusion der beiden Fußballabteilungen.

Anzing/Parsdorf – Dass der lokale Fußball nicht mehr den Stellenwert früherer Jahre genießt, ist kein Geheimnis. Immer häufiger klagen Vereine über Mangel an Spielerinnen und Spielern. Spielgemeinschaften sind ein Weg, dieses Problem zu lösen, ein anderer ist die Fusion. Und eben die wollen nun die Kicker des SV Anzing und FC Parsdorf in Angriff nehmen. Am Ende soll der FC Anzing-Parsdorf stehen.

Wie das gehen kann, welche Schwierigkeiten es gibt und was sich ändern würde, das sollen die Mitglieder beider Vereine im Rahmen einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 11. Januar, ab 19.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses in Anzing erfahren.

Was seit Jahren im Nachwuchsbereich funktioniert, die Bildung einer Spielgemeinschaft, läuft seit einigen Monate auch erfolgreich im Herrenbereich: Als SV Anzing in der Kreisliga (derzeit Rang vier), als SG Anzing II-Parsdorf in der A-Klasse 6 (6.) und als SG Anzing III-Parsdorf II in der C-Klasse 6 (6.). Nun wollen die Verantwortlichen beider Vereine einen weiteren Schritt gehen.

Ich verstehe die Emotionalität, das fällt allen nicht leicht. Auch mir tut’s im Herz ein bisserl weh.

Konrad Rauch, Vorsitzender des FC Parsdorf.

„Schon seit Jahren gab’s immer wieder lockere Gespräche“, sagt Helmut Furtmair, Abteilungsleiter Fußball beim SV Anzing. Die seien seit März intensiviert worden. „Wir sind sehr offen mit dem Thema umgegangen“, so Furtmair. Im Rahmen der SG-Kooperation habe man angedeutet, dass in absehbarer Zeit eine Intensivierung in Form einer Fusion geplant sei. Das bringe Erleichterungen im Abstimmungs-, Verwaltungs- und Organisationsaufwand und schaffe eine gemeinsame Identität über alle Altersklassen hinweg.

„Es wird leichter, Mannschaften zu bilden“, sagt Furtmair. Allerdings gesteht er, die Pläne anfangs abgetan zu haben: „Wahnsinn! Das geht ja gar nicht! Aber je intensiver man darüber nachdenkt, desto logischer ist letztlich dieser Schritt.“

Wahnsinn! Das geht ja gar nicht! Aber je intensiver man darüber nachdenkt, desto logischer ist letztlich dieser Schritt.

Helmut Furtmair, Abteilungsleiter Fußball beim SV Anzing, über seine anfänglichen Bedenken zur SG-Kooperation.

„Die sportlichen Gründe sind durchaus nachvollziehbar“, räumt Felicitas Bauer, Vorsitzende des SV Anzing, ein. Ebenso, dass sich ihre „Begeisterung für diese Fusion in Grenzen hält“. Schließlich hat mit der Fußballabteilung die Geschichte des SVA begonnen. Mit großem Interesse blicke sie nun der Informationsveranstaltung entgegen. „Die Mitglieder müssen alle offen eingebunden und nicht im stillen Kämmerlein und nur mit den Aktiven die Weichen gestellt werden.“

„Es ist ja nicht so, dass die Fusion von langer Hand geplant ist“, bewertet Konrad Rauch das Vorhaben. Der Vorsitzende des FC Parsdorf hat Verständnis dafür, dass „nicht alle begeistert“ sind. „Ich verstehe die Emotionalität, das fällt allen nicht leicht. Auch mir tut’s im Herz ein bisserl weh.“ Er spricht aber von einem „logischen und konsequenten Schritt“. Schließlich mache man bereits in den Jugendklassen alles zusammen. Nur mit einer Bündelung der Kräfte könne man sichern, dass weiterhin „die Chance besteht, dem Sport bestmöglichst nachgehen zu können“.

Die Entscheidung fällt erst im Rahmen der JHV

Die Anzinger und Parsdorfer Verantwortlichen haben bereits vorausgedacht. Würden die Mitglieder in den kommenden Jahreshauptversammlungen das Fusions-Vorhaben befürworten, gäbe es mehrere Wege, den Plan schnell und effektiv umzusetzen. Idealerweise mit einer vergleichsweise einfachen Namensumbenennung in FC Anzing-Parsdorf.

Doch bis dahin sind noch einige Hürden zu nehmen. Wie die genau aussehen, soll bei der Informationsveranstaltung geklärt werden. „Hier gibt es alle Antworten aus erster Hand“, verspricht Konrad Rauch. Eine Chance, die sich auch die beiden Gemeindeoberhäupter, Bürgermeister Leonhard Spitzauer und seine Anzinger Kollegin Kathrin Alte nicht entgehen lassen werden. (Wolfgang Herfort)

Aufrufe: 030.12.2023, 09:40 Uhr
Wolfgang HerfortAutor