2024-06-14T06:55:53.576Z

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Leitet am 2. Januar die erste Trainingseinheit bei Zweitligist Hansa Rostock: Mersad Selimbegovic.
Leitet am 2. Januar die erste Trainingseinheit bei Zweitligist Hansa Rostock: Mersad Selimbegovic. – Foto: Eibner-Pressefoto

Mersad Selimbegovic: »Es ist kein Hokuspokus«

Das hat der langjährige Trainer des SSV Jahn Regensburg mit Hansa Rostock vor

Fast 17 Jahre lang war Mersad Selimbegovic ununterbrochen für den SSV Jahn Regensburg tätig. Mit viel Herzblut und stets mit einem Lächeln auf den Lippen. Sympathisch und charismatisch gab sich der 41-jährige Bosnier auch auf der Vorstellungs-Pressekonferenz seines neuen Vereins. Am vergangenen Montag wurde er vom F.C. Hansa Rostock als neuer Trainer im Abstiegskampf der 2. Bundesliga vorgestellt – gut sieben Monate nach seinem Aus als Chef-Trainer des SSV Jahn. Wie er die Pause genutzt hat und wie er die „Nordlichter“ zum Klassenerhalt führen will, das hat Selimbegovic dem Presseteam des FC Hansa verraten. Wir haben für Euch die wichtigsten Aussagen zusammengetragen.

Mersad Selimbegovic über...

... seine Zusage als neuer Trainer in Rostock: „Das ganze Drumherum erinnert mich stark an meine Heimat. Diese Emotionen sind bei den Vereinen, wo ich groß geworden bin, ähnlich gegeben. Wir aus Bosnien sind emotionale Menschen. Ich habe bereits ein paar Mal erleben dürfen, welche Wucht hier in Rostock entstehen kann. Zudem kann ich mich mit dem Fußball hier sehr gut identifizieren. Durch die sechs Jahre als Co-Trainer und Chef-Trainer bei Jahn Regensburg kenne ich die 2. Liga natürlich bestens – und weiß, dass hier viel Potenzial drinsteckt. Ich war sehr erfreut, als der Anruf kam. Und freue mich auf neue Leute und neue Herausforderungen.“

... die vergangenen sieben Monate nach dem Abschied von Jahn Regensburg: „Für mich war wichtig, auch mal Abstand vom Fußball zu nehmen. Ich habe mit meiner Familie und meinen Kindern sehr viel Zeit verbracht. Zudem habe ich viele Mannschaften beobachtet, hospitiert und versucht mich weiterzuentwickeln. Arsenal und Liverpool waren in der Nähe. Dann war ich einige Tage in Stuttgart und habe dort Einblicke sammeln dürfen, wie das Trainerteam um Sebastian Hoeneß arbeitet.“

... den bevorstehenden Abstiegskampf: „Am Ende ist es kein Hokuspokus. Wir brauchen Tugenden, die man jeden Tag vorleben und am Spieltag nochmal verstärkt präsentieren muss. Wir dürfen und sollen uns vor keinem Gegner verstecken, müssen mutig auftreten und am Ende auch Ergebnisse holen.“

... seinen alten und neuen Co-Trainer Markus Palionis: „Ein überragender Mensch und brutaler Profi. Ich habe beobachten können, wie ihn die Trainer-Herausforderung von Anfang an gepackt hat. Wir verstehen uns gut, auch ohne viel zu reden. Für die Vermittlung an das restliche Trainerteam, an die Mannschaft und an alle anderen ist es mir wichtig, dass noch jemand da ist, der ganz genau weiß, wie ich ticke, was ich gerne und was ich nicht gerne sehe.“

... seine bevorzugte Spielweise: „Es muss eine gute Mischung aus allem da sein. Wir müssen schnell unsere Stärken herauspicken und diese forcieren, aber uns gleichzeitig in allen anderen Bereichen entwickeln. Denn ich bin fest davon überzeugt, dass du im Fußball nicht nur auf eine Karte setzen kannst. Du brauchst eine volle Facette. Wenn du nämlich nur einen Plan hast, wird er von den Gegnern schnell durchgeschaut und gelesen und du brauchst schnell einen Plan B. Deshalb ist es wichtig, dass man – in beide Richtungen, also nach vorne wie nach hinten – ein strukturiertes Spiel und Umschaltmomente hat. Wir werden probieren, möglichst flach zu spielen. Lange Bälle des Gegners müssen gut vorbereitet sein. Ich präferiere eine Abwehr-Viererkette, um einen offensiven Spieler mehr zu haben. Das signalisiert auch Mut.“

Aufrufe: 024.12.2023, 14:00 Uhr
Florian WürtheleAutor