2024-05-02T16:12:49.858Z

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Schon 2020 war der Verkauf des Stadions an die SpVgg Unterhaching unter Dach und Fach. Doch dann kam es zu Problemen bei den Verhandlungen.
Schon 2020 war der Verkauf des Stadions an die SpVgg Unterhaching unter Dach und Fach. Doch dann kam es zu Problemen bei den Verhandlungen. – Foto: Martin Becker

"Meilenstein": Gemeinde Unterhaching bietet SpVgg Stadion zum Kauf an

Präsident Schwabl spricht von „Meilenstein“

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Seit sechs Jahren will die SpVgg Unterhaching das Sportpark-Stadion kaufen. Doch zum Verkauf ist es bisher nicht gekommen. Das könnte sich jetzt ändern.

Unterhaching – „Ein Meilenstein“, sagt SpVgg-Präsident Manfred Schwabl. Seit sechs Jahren will die SpVgg Unterhaching über eine GmbH das Sportpark-Stadion kaufen. 2020 war das Ganze eigentlich bereits unter Dach und Fach, der Gemeinderat stimmte mehrheitlich für den Deal. Als Kaufpreis waren damals 3,3 Millionen Euro vereinbart worden. Doch zustande gekommen ist der Verkauf bis heute nicht. Beide Verhandlungspartner konnten sich in Detailfragen nicht einigen. Darüber hinaus hatte die SpVgg – auch Corona bedingt – mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen. Das Kaufinteresse seitens des Clubs blieb aber immer bestehen, wie SpVgg-Vizepräsident Peter Wagstyl vor einem Jahr im Finanzausschuss noch einmal ausdrücklich betonte: „Dieses Stadion ist seit Jahrzehnten unsere Heimat – gern würden wir das leidige Thema endlich zum Abschluss bringen.“ Jetzt wurden die Karten neu gemischt. Der Unterhachinger Gemeinderat hat am Mittwoch einstimmig beschlossen, der SpVgg Unterhaching das Stadion zum Kauf anzubieten. Und nicht nur das. In der Pressemitteilung der Gemeinde werden nun auch die Trainingsplätze und das VIP-Haus erwähnt, also das gesamte Areal des Sportparks.

Sachverständiger muss nun Kaufwert ermitteln

„Um einen fairen und korrekten Wert und insbesondere einen transparenten Prozess bei der Preisfindung der Liegenschaften zu garantieren, hat die Gemeinde bereits einen öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen mit der Wertermittlung beauftragt“, heißt es in der Pressemitteilung. Und weiter: „Hierdurch hat nicht nur die Spielvereinigung die Garantie, einen gerechten Preis zu bezahlen, die Gemeinde erfüllt damit ihre Verantwortung gegenüber den Steuerzahlern. Auch die Belange der bisherigen Nutzer der Sportflächen, insbesondere die der Fortuna Unterhaching, der Stockschützen und der Munich Ravens (American Football; Anm. d. Red.) werden beim Verkaufsprozess selbstverständlich berücksichtigt.“

Präsident Schwabl ist „dankbar für das Angebot“

Manfred Schwabl ist froh, „dass die Fronten jetzt geklärt sind“. Ihm sei wichtig gewesen, dass der Umgriff, also die Trainingsplätze und das VIP-Haus, auch Teil des Angebotes sind, sagte der SpVgg-Präsident auf Anfrage unserer Zeitung. Er sei der Gemeinde Unterhaching und dem gesamten Gemeinderat sehr dankbar für das Angebot. „Jetzt werden wir erst schauen, welchen Preis der Gutachter rausbringt“, sagt Schwabl. „Der Kauf des Stadions wäre ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte und enorm wichtig, um unsere mittel- und langfristigen Ziele zu erreichen.“

Kooperation zwischen der SpVgg Unterhaching und dem FC Bayern könnte beim Kauf von Vorteil sein

Der Preis von 3,3 Millionen Euro wird freilich wohl nicht zu halten sein. Zum einen sind die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren stark gestiegen und – vor allem – ist das nun angebotene Areal wesentlich größer als „nur“ das Stadion. Andererseits braucht die Gemeinde das Geld, um sich aus der eigenen finanziellen Schieflage zu befreien. Auffällig ist, dass die Gemeinde Unterhaching gerade jetzt dem Drittligisten das aktualisierte Kauf-Angebot unterbreitet. Jetzt, da die Kooperation zwischen der SpVgg Unterhaching und dem FC Bayern wohl kurz vor dem Abschluss steht. Das berühmte Festgeldkonto des FC Bayern könnte den Unterhachinger Gemeinderat also durchaus beeinflusst haben.

Aufrufe: 025.4.2024, 14:14 Uhr
Patricia KaniaAutor