2024-05-24T11:28:31.627Z

Vereinsnachrichten
Fahrservice für den Edelfan: Matthias Bader  | Foto: Privat
Fahrservice für den Edelfan: Matthias Bader | Foto: Privat

Matthias Bader, TuS Lörrach-Stetten: "Trainingsshirt ist dem Trainer zu klein"

Die Fußballer des TuS Lörrach-Stetten haben nach acht Jahren die Rückkehr in die Bezirksliga geschafft. Ein Meisterfaktor? Für den Kapitän sind es die Spieler aus der zweiten Reihe.

In einer Serie porträtieren wir Aufsteiger im Amateursport. Heute: die Fußballer des TuS Lörrach-Stetten - Aufsteiger in die Bezirksliga. Der Meister der Kreisliga A West blieb in 30 Spielen ungeschlagen (28 Siege). Kapitän Matthias Bader blickt auf die Spielzeit zurück.

Welcher Satz fasst die Saison am besten zusammen? Was mit Spaß begann, endete in purer Freude.

Mannschaftliche Geschlossenheit vorausgesetzt - was war darüber hinaus ein wichtiger Erfolgsfaktor? Das Team besteht nicht nur aus elf Spielern. Der größte Erfolgsfaktor sind die Spieler Nummer zwölf bis 20. Trotz der wenigen Spielzeit waren die Jungs ständig da und haben sich im Training aufgedrängt. Dafür will ich mich nochmals bei ihnen bedanken. Ein anderer Erfolgsfaktor war, dass unser Trainer Sascha Müller aufgehört hat, selbst zu spielen. Über die ein, zwei Spiele, in denen er sich aufgestellt hat, sehe ich mal hinweg. Smiley.

Beste Anekdote der Saison? In der Vorrunde lief beim Stand von 4:0 gegen Herten II nicht alles so, wie das Trainerteam es sich vorgestellt hatte. Da wurde einer unserer Trainer so sauer, dass er kurzerhand einen weißen Plastikstuhl durch die Gegend geworfen und dabei fast seinen Trainerkollegen getroffen hat.

Welchen Moment werden Sie in besonderer Erinnerung behalten? Der Sieg in Hausen, als der Meistertitel endlich auch tabellarisch feststand. Ich glaube, da ist den jüngeren Spielern und auch dem Trainerteam eine unglaubliche Last von den Schultern gefallen.

Welcher Saisonerfolg war der vielleicht wichtigste? In der Rückrunde gab es das eine oder andere Spiel, das wir erst kurz vor knapp oder mit etwas Glück für uns entscheiden konnten. Nach dem bitteren 1:1 gegen Eichsel war es für mich der Sieg gegen den FC Steinen. Nach schlechten 30 Minuten und einem 0:2-Rückstand haben wir mit einem unglaublichen Willen das Spiel noch 3:2 gewinnen können. Da war für mich klar, dass uns die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen ist.

Wer war der Spieler des Jahres - nicht nur sportlich? Viele würden sagen, Danilo Avellina oder Muhamadou Krubally mit zusammen 40 Toren, oder jemand aus dem Defensivverbund. Für mich war es Michael Stiefvater. Leider kam er nicht sehr oft zum Einsatz auf dem Platz, jedoch war sein Einsatz für das Team und den Verein auch neben dem Platz ein wichtiger Baustein des Erfolges. Des Weiteren würde ich noch meinen Freund Michael Stammler dazuzählen, auch er hat sehr viel auf und neben dem Platz für Mannschaft und Verein geleistet.

Welcher Spieler musste die meisten Kisten zahlen? Es gab gefühlt in jedem Training ein oder zwei Spieler, die eine Kiste zahlen mussten. Unser Trainer hat schon beim kleinsten Vergehen eine Kiste gefordert. Es gab Tage, an denen niemand genau wusste, für welches Vergehen man eine Kiste schuldig war. Oft hieß es dann "Stammler macht's", er war sicher ganz vorne mit dabei.

Wer hat sich auf der Aufstiegsfeier als größtes Feierbiest entpuppt? Definitiv die jungen Spieler wie Alici, Maier, Sabatino, Wappner, Avellina, Berger und Pfeiler. Bei den Jungs hat man schnell gemerkt, dass ihnen da die wöchentliche Routine entgegenkommt. Die älteren Spieler haben es da eher ruhiger angehen lassen.

Wer waren die größten Fans? Meine größten Fans sind natürlich mein Vater, meine Ehefrau und unsere Kinder Amilia und Emil. Selbst bei Regen haben sie es sich nicht nehmen lassen und mir zugeschaut. Die größten Fans der Mannschaft sind Frau Müller sowie unser Ötschi. Trotz seiner Krankheit war er bei jedem Spiel da und hat uns unterstützt. Ötschi ist nicht nur ein Fan, sondern ein Teil des Teams. Aus gesundheitlichen Gründen kann er nicht mehr Auto fahren. Die Jungs im Team haben immer geschaut, dass ihn jemand abgeholt und wieder sicher nach Hause gebracht hat.

Welche Songs passen am besten zur Mannschaft? "Se bastasse una canzone" von Eros Ramazzotti, lief vor jedem Spiel mindestens einmal. Zum Ende der Runde kam noch der vom Trainer umgeschriebene Song dazu: "Der TuS hat keine Bremse".

Welche Auswärtsfahrt werden Sie nicht vermissen? Karsau. In den zwei Spielen, die ich dort bestreiten durfte, haben sie uns einmal die Meisterschaft versaut und uns nun als einziges Team der Vorrunde ein Unentschieden abgerungen. Die Spiele waren immer sehr intensiv und sie waren immer sehr heimstark. Grüße nach Karsau!

Wo steht der Verein in einem Jahr? Wenn wir den Schwung, die Einstellung und den Teamspirit aus der letzten Saison mitnehmen, werden wir die Runde im gesicherten Mittelfeld beenden.

Wo muss sich der Verein besser aufstellen? Es gibt sicher die eine oder andere Baustelle, wie in jedem anderen Verein auch. Alles in allem ist der TuS gut aufgestellt.

Sascha Müller ist ein super Meistertrainer, aber ... sein schwarzes Trainingsshirt ist ihm am Bauch definitiv zwei Nummern zu klein. Smiley. Wir schenken ihm sicher noch ein neues Shirt.


Matthias Bader (38) ist ein waschechter Stettener und TuS-Eigengewächs. Nach Stationen unter anderem beim FC Steinen und in der Schweiz kehrte er 2017 zu seinem Heimatclub zurück. Der Steuerfachangestellte sieht sich im Fußball als Mittelfeldallrounder, wobei er gerne im Zentrum aufläuft, aber auch mal im Sturm.

Aufrufe: 011.8.2023, 08:00 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor