2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Mats Wardemann (links) und David Vengels fallen mit Kreuzbandrissen lange aus.
Mats Wardemann (links) und David Vengels fallen mit Kreuzbandrissen lange aus. – Foto: Julian Hund

Mats Wardemann und David Vengels: "Definitiv schwerste Verletzung"

Die zwei Bezirksliga-Fußballer des TuS Xanten haben sich jeweils einen Kreuzbandriss zugezogen. So geht es den beiden.

Mit fünf Punkten aus drei Spielen ist der TuS Xanten solide in die neue Bezirksliga-Saison gestartet. Doch die Domstädter mussten schon zwei Hiobsbotschaften verkraften. David Vengels und Mats Wardemann fallen jeweils mit einem Kreuzbandriss lange aus. Im Doppel-Interview sprechen der Torhüter und der Mittelfeldmann über ihre Verletzung, Comeback-Pläne und die sportliche Situation der Mannschaft von Johannes Bothen. Beide wollen trotzdem bei jedem Spiel, und wenn möglich auch während des Trainings, vom Seitenrand zuschauen, um weiter nah dran am Team zu sein.

Herr Vengels, wann haben Sie gemerkt, dass etwas mit Ihrem Knie nicht stimmt?

DAVID VENGELS | Das war vor zwei Wochen im Meisterschaftsspiel mit der zweiten Mannschaft gegen den GSV Moers IV. Ich bin hochgesprungen, habe den Ball gehalten und beim Landen ist mein rechtes Knie weggeknickt. Ich habe noch kurz weitergespielt. Voller Adrenalin geht man nicht direkt vom Schlimmsten aus. Nach dem ersten Abschlag habe ich es aber direkt gemerkt. Das ist schon bitter, weil ich schon fast die ganze Vorbereitung wegen einer Zyste im linken Knie aussetzen musste, der Arzt mir gerade erst das Go gegeben hat und ich nach zwei Wochen Training in der Kreisliga C Spielpraxis sammeln wollte.

Herr Wardemann, wann und wie ist die Kreuzbandverletzung bei Ihnen aufgetreten?

MATS WARDEMANN | Ich bin im Testspiel gegen Veen vor einem Monat im Kunstrasen hängengeblieben. Beim Wegdrehen habe ich das Reißen und den Schmerz sofort gespürt, auch wenn es noch zwei Wochen gedauert hat, bis die endgültige Bestätigung kam. Nach einigen Bänderdehnungen in der Jugend und einem Ermüdungsbruch im Zeh vor zwei Jahren ist das definitiv meine schwerste Verletzung.

Werden Sie beide unters Messer müssen?

WARDEMANN | Ich muss auf jeden Fall operiert werden. Falls nicht, könnte ich vermutlich gar nicht mehr spielen. Aber so weit denke ich noch gar nicht. Ich konzentriere mich erst mal darauf, wieder arbeiten zu können. In meinem Beruf als Maler und Lackierer bin ich jetzt schon sechs Monate raus. Da ist der Fußball erst mal hinten angestellt.
VENGELS | Am Freitag bekomme ich im Krankenhaus eine Kniespiegelung, um herauszufinden, ob auch die Menisken und Außenbänder zusätzlich kaputt sind. Erst wenn der Erguss raus ist und alles abgeschwollen ist, kann die OP folgen. Nach dem Gespräch weiß ich mehr, aber ich gehe davon aus. Nach sechs bis zwölf Monaten ist man wieder komplett ausgeheilt. Bei einer Operation im Oktober würde man sogar den Start der nächsten Saison verpassen.

Wie realistisch ist es, überhaupt noch mal voll anzugreifen? Oder denken Sie auch schon ans Ende Ihrer Laufbahn?

VENGELS | Ich hatte vor sieben oder acht Jahren schon mal einen Kreuzbandriss im linken Knie, der nicht operiert werden musste. Damals habe ich den Muskelaufbau durch Physiotherapie schnell vorantreiben können und nach vier bis fünf Monaten wieder vor den Ball getreten. Ich werde im November 32 und habe Frau und Kind. Es gibt einfach wichtigere Dinge als den Fußball. Da spielt man schon mit dem Gedanken, die Schuhe komplett an den Nagel zu hängen.

Herr Wardemann, Sie standen in der Vorsaison 22 Mal auf dem Platz und kamen auf fünf Scorerpunkte im Mittelfeld. Wie hätte Ihre Rolle in diesem Jahr ausgesehen?

WARDEMANN | Ich glaube, dass die Chancen auf noch mehr Einsatzzeit für mich gut gestanden hätten. Die Vorbereitung lief gut. Wir konnten die Abgänge von Lars van Schyndel und Niklas Binn mannschaftlich gut auffangen, haben unsere Spielidee etwas geändert und sind vielleicht noch weniger ausrechenbar geworden.

Der Saisonstart verlief positiv. Was ist in dieser Spielzeit möglich für den TuS Xanten?

WARDEMANN | Der Trainer hat’s bereits gesagt. Gegen Viktoria Goch haben wir die beste Halbzeit unter Johannes Bothen gespielt. Mit der Ausbeute können wir sehr zufrieden sein. Das hätte vorher jeder von uns so unterschrieben. Die Bezirksliga ist größer geworden. Es gibt ein paar neue Mannschaften, die schwierig einzuschätzen sind. Wie in den vergangenen Jahren auch, ist es wieder der Xantener Anspruch, oben mitzuspielen.
VENGELS | Das sehe ich ähnlich. Wir wollen so lange wie möglich für Spannung in der Liga sorgen und haben jetzt schon gegen drei Gegner (Wachtendonk, GSV Moers, Goch; Anm. d. Red.) gepunktet, die Ambitionen haben. Die Mannschaften, die unbedingt aufsteigen wollen zu ärgern, bleibt unser Ziel. Das hat in der letzten Saison auch gut funktioniert.

Die Personallage ist angespannt, auch David Epp plagt sich mit Leistenproblemen herum. Wie läuft die Suche nach einem Ersatztorhüter hinter Michael Jansen?

VENGELS | Es wird noch Ausschau nach einem Torwart gehalten. Das ist vor allem fürs Abschlussspiel im Training wichtig. Sollte jemand frei sein, sich anbieten und bereit dazu sein, sich auf die Bank zu setzen, nimmt man das sicher dankend an. Ansonsten muss ein Feldspieler einspringen. Bei dem Pech, was wir hatten, hoffen wir einfach, dass wir unbeschadet davonkommen und müssen insgesamt einfach das Beste aus der Situation machen.

Ihr Vater Bernd ist Torwarttrainer beim SV Sonsbeck. Wie sehr verfolgen Sie das Abschneiden ihres Heimatvereins?

VENGELS | Bei uns zuhause wird jedes Wochenende darüber gefachsimpelt. Als ich nach 27 Jahren beim SV Sonsbeck den Schritt nach Xanten gegangen bin, wollte ich noch mal mit meinen Brüdern zusammenspielen. Das hat zumindest ein Jahr ganz gut funktioniert. Aber man schielt natürlich immer noch rüber. Ich drücke ihnen die Daumen, dass sie die Oberliga weiter halten können – gerade jetzt, wo Lars van Schyndel und Niklas Binn dort hingewechselt sind. Ich gönne ihnen viele Einsatzzeiten und eine erfolgreiche Saison.

Info: Am Sonntag spielt Twisteden in Xanten

Nächster Gegner Gegen die mit sieben Punkten überraschend gut gestartete DJK Twisteden soll am kommenden Sonntag (15 Uhr) der erste Heimsieg eingefahren werden. In der Vorsaison gab es für den TuS Xanten ein Remis und eine Niederlage. „Uns erwartet wieder eine Wundertüte“, sagt David Vengels. Mats Wardemann rechnet mit einem „kampfbetonten Spiel“. Mit Marcel te Nyenhuis (31) steht seit Sommer in Twisteden ein neuer Mann an der Seitenlinie.

Aufrufe: 03.9.2023, 09:30 Uhr
Fabian Kleintges-TopollAutor