Fußballer Marco Romano geht beim SV Herten im Abstiegskampf mit Einsatz voran. Für die sportliche Situation des Bezirksligisten sieht der Verteidiger mehrere Ursachen.
Derzeit bewegt sich Marco Romano zwischen Lust und Frust. Einerseits freut sich der Deutsch-Italiener ("Papa ist Italiener, Mama ist Deutsche") über die Erfolge des italienischen Fußballs in der Champions League mit den beiden Halbfinalisten Inter und AC Mailand. Andererseits bewegt er sich mit dem SV Herten im Abstiegskampf der Bezirksliga.
Fünf Spieltage vor Rundenende liegen die Grün-Gelben drei Plätze und drei Punkte über der Abstiegszone. Die Gründe für die Situation seien vielschichtig gelagert, sagt Romano. Nicht nur die sportliche Leitung habe sich verändert. Mit Eike Elsasser wurde ein neuer Trainer installiert, auch die Mannschaft habe größtenteils ein neues Gesicht erhalten. "Wir haben es zunächst nicht geschafft, zu einer Einheit zu werden. Wir haben viele unterschiedliche Charaktere in der Mannschaft. Da lief es zu Beginn nicht rund", sagt der 27 Jahre alte Verteidiger.
Ende September 2022 warf Elsasser hin, für sechs Spiele sprang Roger Schubbe ein, ehe Arben Gashi und Julian Jäger das Kommando übernahmen. Nach Ende der Hinrunde fand sich der SVH mit 16 Zählern und Platz 13 im Abstiegskampf wieder. "Da gehören wir eigentlich überhaupt nicht hin", findet Romano. "Aber wir mussten diese Situation erst einmal annehmen. Das war völlig neu für uns."
Romanos Einsatz zeigt sich auch in seiner Kartenbilanz
Romano, der in Rheinfelden als Industriemechaniker arbeitet, begann in der Jugend des SC Rheinfelden 03 und spielte für kurze Zeit beim FC Basel in der U13 ("Da hat es mir aber nicht mehr gefallen"). Über die B-Junioren des SV Weil kam er als A-Jugendlicher nach Herten, wo er im Aktivbereich debütierte. Nach zwei Jahren bei Landesligist FSV Rheinfelden ging es 2017 wieder nach Herten, wo er sich "am wohlsten fühlte".
Im Sommer 2020 aber klopfte der frischgebackene Oberligist FV Lörrach-Brombach an. Romano nahm die Chance wahr, jedoch hielt diese Beziehung nicht lange. "Ich habe nur die achtwöchige Vorbereitung absolviert. Dann habe ich gemerkt, dass für mich der Aufwand doch größer war als angenommen", so Romano, der wieder direkt nach Herten zurückkehrte.
Hier will er wieder Erfolge feiern und mit "ganzer Energie an bessere Zeiten anknüpfen". Er gebe auf dem Platz immer einhundert Prozent. Das zeigt sich auch an seiner Kartenbilanz: 50 mal Gelb, fünf Mal Gelb-Rot und fünf Mal Rot sind in seiner Aktivenzeit notiert. "Meine Spielweise begeistert wohl nicht jeden Schiedsrichter", sagt Romano schmunzelnd und tippt für die BZ den 26. Spieltag.