2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Youssef Mokhtari kickte vor einigen Jahren auch mal bei einem Benefizspiel mit Brasiliens Legende Ronaldinho in einem Team.
Youssef Mokhtari kickte vor einigen Jahren auch mal bei einem Benefizspiel mit Brasiliens Legende Ronaldinho in einem Team. – Foto: Jan Hübner (Archiv)/stock.adobe - Bearbeitung: VRM

Leidenschaftlicher Einsatz für junge Talente

Ex-Profi führt mit Bruder Oualid seine Akademie in Raunheim - und will perspektivisch ins Trainergeschäft +++ Steter Kontakt zu Marokkos Nationalcoach

Raunheim. Youssef Mokhtari hat sowohl jahrelang in der Bundesliga für den 1.FC Köln und den MSV Duisburg gekickt als auch für die marokkanische Nationalelf und wurde sogar Torschützenkönig des Afrika-Cups 2004. Mit dem Ende seiner Profikarriere ließen die Schlagzeilen um ihn nach. Was macht der 44-Jährige heute, womit verdient er sein Geld und ist er dem Fußball noch immer eng verbunden?

Auch nachdem der gebürtige Marokkaner seinen sportlichen Höhepunkt erreicht hatte, wurde er dem Fußball nie untreu und kickte auch im Alter von 40 Jahren noch für den SV 07 Raunheim. Außerdem war er von 2017 bis 2019 als technischer Direktor bei Hessen Dreieich angestellt. Dort entwarf er Trainingsinhalte und stand im engen Kontakt mit den Spielern, besuchte all ihre Spiele, brachte den Jungs Verhaltensregeln bei und unterstützte die Trainer aller Jugendmannschaften in Sachen Trainingsplanung und Mannschaftsaufstellungen. „Ich habe weitergegeben, was ich selbst gelernt habe“, erklärt Mokhtari.

Als die Pandemie ausbrach, wurden die A- und B-Jugend aufgelöst, weshalb es keinen Sinn mehr ergab, den Ex-Profi weiter zu bezahlen. Mokhtari blickt leicht wehmütig zurück auf eine schöne Zeit, denn die Arbeit in Dreieich habe ihm geholfen, seine Leidenschaft weiter auszuleben.

"Moki Fußballschule" als Standbein

Doch auch aktuell dürfte der Marokkaner keinen Grund haben, das runde Leder in seinem Leben zu vermissen: Seit 2016 führt er mit seinem Bruder Oualid eine eigene Fußballakademie in Raunheim. Die „Moki Fußballschule“ ist das Standbein der beiden Marokkaner. Sie bieten dort ein „Gesamtpaket für junge Talente“ – von Betreuung und Training der jungen Kicker über Einzelgespräche mit den Talenten und persönlichen Spielanalysen bis hin zu Gesprächen mit Eltern. „Ich sehe es als Berufung, Kindern zu helfen und ihnen zu zeigen, wie alles funktioniert. Das macht mich sehr glücklich“, schwärmt Mokhtari von seinem Job.

Büffeln für die A-Lizenz

Nebenbei macht „Moki“ seine Trainerscheine, aktuell sitzt er an der A-Lizenz. Er könne sich auch vorstellen, in der Zukunft selbst eine Mannschaft zu übernehmen. An Angeboten mangele es nicht, allerdings sei es aktuell zeitlich schwierig, schließe mache er bei der Akademie alles selbst. Da sei dann keine Zeit mehr für zusätzliche vier bis fünf Trainingseinheiten pro Woche und ein bis zwei Spiele am Wochenende. Und es müsse Leistungsniveau sein, denn „ich möchte mein Fachwissen weitergeben und kann meine Basics keinem Nicht-Fortgeschrittenem beibringen“, betont Mokhtari.

Stolz auf die Erfolge bei der WM

Der aktuell in Langen ansässige Ex-Profi habe die WM 2022 mit Stolz verfolgt, schließlich erreichte sein Heimatland Marokko als erste afrikanische Mannschaft das Halbfinale bei einer Weltmeisterschaft. Vor allem mit Trainer Walid Regragui stehe Mokhtari noch in regelmäßigem Kontakt. „Walid und ich haben eine enge Beziehung, wir haben vier Jahre lang im Nationalteam gespielt und viele Erfolge gemeinsam gefeiert. Wir schreiben noch regelmäßig“, erzählt Mokhtari. Vor der Leistung seines Ex-Mannschaftskameraden zieht er den Hut: „Er hat das Bestmögliche aus der Mannschaft rausgeholt, vor allem defensiv hat alles gestimmt“. Und wer weiß – vielleicht wird Moki bald selbst ein Team zum Erfolg führen.

2004 wurde Youssef Mokhtari mit Marokko Vize-Afrika-Meister und Torschützenkönig des Turniers.
2004 wurde Youssef Mokhtari mit Marokko Vize-Afrika-Meister und Torschützenkönig des Turniers. – Foto: imago/PanoramiC - Archiv

Könnt ihr mich hören? Mokhtari im Trikot des MSV Duisburg.
Könnt ihr mich hören? Mokhtari im Trikot des MSV Duisburg. – Foto: dpa - Archiv

Seine Spielerkarriere ließ Mokhtari bei Viktoria Urberach ausklingen.
Seine Spielerkarriere ließ Mokhtari bei Viktoria Urberach ausklingen. – Foto: Peter Henrich - Archiv

Zur Serie: In dieser Reihe porträtieren wir ehemalige Trainer und Funktionäre, die derzeit nicht bei einem Team aus der Region an der Seitenlinie stehen. Ihr habt Vorschläge für einen Protagonisten, der Teil der Serie werden soll?

Dann mailt uns an fupa@vrm.de!

Bisher erschienen:

Aufrufe: 04.4.2023, 05:00 Uhr
Clara HütigAutor