Durch einen durchgerutschten Last-Minute-Freistoß entführte die Loksche drei Punkte aus dem Steigerwald.
BERICHT des FC Rot-Weiß Erfurt
Doch eine gab es noch: Erik Weinhauer trat einen Freistoß aus gut 20 Metern zentraler Position Richtung linkes Kreuzeck, der Ball wäre höchstästhetisch genau dort auch eingeschlagen, doch Torwart Niclas Müller machte es mindestens genauso überragend und patschte das Leder raus. Dann war Pause im prall gefüllten Steigerwald und RWE durfte mit seiner Leistung im ersten Durchgang zufrieden sein, nur das Führungstor fehlte. Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff hob Michael Seaton den Ball von halblinks zu Erik Weinhauer an die Stramraumkante, der den links in den Sechzehner startenden Mergel mitnahm. Der kontrollierte die Kugel mit dem rechten Außenrist und schloss volley ab, scheiterte aber ebenfalls am sächsischen Torwart.
Nur drei Minuten später wurde erstmals die Lokomotive Leipzig gefährlich vor Keeper Manitz vorstellig: Atilgan brach durch die RWE-Abwehr und lief alleine auf den 19-jährigen, etatmäßigen A-Jugendtorwart zu. Im Eins-gegen-Eins blieb Manitz lange auf den Beinen, Atilgan verzettelte sich und der Rot-Weiß-Schlussmann gewann das direkte Duell. Szenenapplaus vom Erfurter Publikum! Wieder nur vier Minuten später jagte Cani Elva den Ball von der Sechzehnerkante knapp über den Kasten, gleiches geschah bei Paul Lehmanns volley aus der zweiten Reihe in Minute 65. Gut zehn Minuten vor Spielschluss kam Adigo links im Strafraum frei zum Schuss, visierte mit scharfem Abschluss die lange Ecke an, aber wieder reagierte Pascal Manitz im RWE-Tor wahnsinnig gut, lenkte das Geschoss über den Querbalken. Drei Minuten vor Schluss wieder Lok: Ein Eckball fiel nach Gewühl Richtung Tor, doch Linksverteidiger Santana Soares konnte in letzter Instanz auf der Linie klären, überragende Rettungstat vom 22-Jährigen!
Und gerade, als sich alle auf eine Nullnummer mit anschließender Punkteteilung eingestellt hatten, schlug Luca Sirch aus dem rechten Halbfeld einen Freistoß in die Mitte, Freund und Feind flogen drunter durch und der Ball fand im langen Eck das Tornetz. Keine Chance für den fantastisch aufgegelegten Manitz, der auf einen Kontakt in der Mitte spekulieren musste.
Fazit: Das blieb der Schlusspunkt einer erneut frustrierenden Partie: Frustrierend, weil RWE über lange Zeit das Spiel machte, die besseren Chancen hatte, und nach starker Lok-Schlussphase enorm spät das unglückliche Gegentor kassierte. Die beiden Keeper Pascal Manitz und Niclas Müller waren die besten auf dem Rasen, beide Schlussmänner hielten am Samstagnachmittag überragend. Am Ende steht dennoch das neunte RWE-Spiel ohne Sieg in Serie. Der Kampf gegen die Serie geht nächste Woche weiter, Freitag 19 Uhr in Berlin, beim BFC Dynamo.