Lange dominiert

Nachdem die Zweite des SV Sillenbuch im Hinspiel beim sechstplatzierten Spvgg Stetten/Filder 3:1 unterlegen war, startete sie an diesem Ostermontag wesentlich aufmerksamer in die Revanche. Endgültig wachgerüttelt wurde das Team in der 7. Minute, als die Gäste viel zu frei zum Zuge kamen und das 0:1 über den Innenpfosten einnetzten. Daraufhin übernahm der SVS das Kommando. Am laufenden Band entwickelten sich erstklassige Chancen, meist mit viel Übersicht herausgespielt. Es haperte lediglich an der Präzision bei den Abschlüssen, denn Talha Demirez, Jerry Nkamanyi, Krasi Dimitrov, Leo Cimino und Co. verfehlten des Öfteren das Ziel, mehrere Male denkbar knapp. Ein zweiter Torschuss der Stettener wurde erst nach einer halben Stunde Spielzeit zugelassen und einen weiteren vereitelte SVS-Keeper Vale Schulik hervorragend durch eine Parade vom Feinsten. Aber die Grünen ließen nicht locker. Mindestens der Ausgleich wäre schon längst fällig gewesen. Doch es dauerte bis zur 40. Minute, dass sich die SVS-Elf belohnte. Wieder einmal ganz stark hatte Leo Cimino einen Ball erlaufen und von der Torauslinie auf den zentral positionierten Jerry Nkamanyi serviert, der das 1:1 kompromisslos eintütete. Der Knoten schien geplatzt. Denn schon drei Minuten später legten die Grünen nach. Diesmal bereitete Jerry Nkamanyi für Jannik Hintermaier auf, der zwar aus kurzer Distanz am Torwart scheiterte, die Kugel aber trotzdem noch auf Talha Demirez lenken konnte. Dieser vollendete rechtzeitig vor dem Seitenwechsel die hochverdiente 2:1-Führung.

Nahtlos knüpfte Sillenbuch auch im zweiten Durchgang an die zuvor gezeigte Leistung an. Beinahe hätten Demirez und Nkamanyi ein Stettener Eigentor erzwungen, hätte nicht ein anderer Feldspieler das Ding gerade noch von der Linie gekratzt. Kurz darauf traf Talha Demirez aus vollem Lauf heraus lediglich den Pfosten und auch weitere Möglichkeiten setzte das Team zunächst nicht um. Bis Leo Cimino an der Seitenlinie einen Gegner auszauberte und noch eine Rundumdrehung einbaute, bevor er Talha Demirez bediente, der dem Spvgg-Schlussmann beim 3:1 (57.) keinerlei Chance ließ. Nun entwickelte sich ein heißer Kampf auf beiden Seiten. Es folgte eine längere Phase vor der SVS-Kiste, in der die Gäste mehrere Ecken nicht nutzen konnten. Obwohl Keeper Vale Schulik in der 64. Minute seine nächste Parade präsentierte, aber den Ball nicht in den Griffbekam, kassierte er den Anschlusstreffer zum 3:2. Prompt antwortete der SVS mit dem 4:2 (66.). Eine Balleroberung von Fabi Schöck über Benni Mulalic verwertete Leo Cimino mit Hilfe des Innenpfostens. Wieder zurück im Sillenbucher Strafraum verteidigte Linus Karck in der inzwischen richtig hitzig gewordenen Atmosphäre etwas zu übermütig, was in Minute 68 nicht nur seinen gelb-roten Abgang bedeutete, sondern auch den ärgerlichen Elfmeter zum 4:3. Schade, dass Konni Trölitzsch die nächste brisante Gelegenheit nicht im Ziel unterbrachte, als er bei seinem einsamen Vorstoß den Stettener Torhüter überlobbte und die Kugel direkt neben dem linken Pfosten ins Aus hüpfte. Der SVS geriet zum Schluss hin gewaltig unter Druck und mit dem bitteren 4:4 in der 85. Minute drohte die Partie vollends zu kippen. In der Nachspielzeit hatte Jannik Hintermaier den Dreier nochmals auf dem Fuß, setzte ihn aber etwas zu hoch über die Box. Über weite Strecken bot die stark aufspielende Zweite ihre beste Vorstellung seit Langem, konnte aber leider trotzdem nur den zweiten Punkt dieser Rückrunde verbuchen.

Bericht von Sylvie Fischer