2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
– Foto: Anne Weimer

Kopfkino setzte wieder ein

Der FC Einheit begann die Partie, in der man gegen den Tabellenzweiten der Oberliga, der zuvor, nimmt man das Pokalspiel gegen Erzgebirge Aue mal heraus, in 33 Partien ungeschlagen war, antrat, mit viel Engagement.

BERICHT von H. Gerlach // FC Einheit Rudolstadt

Zunächst konnte Stefan Kiefer im Tor der Gäste einen Schlegel-Freistoß nur abklatschen (3.). Noch in der Anfangsphase hat erneut Schlegel die Führung auf dem Fuß. Doch er zog, völlig frei, aus zwölf Metern mit seinem schwächeren rechten Bein ab und der BFV 08-Keeper konnte per Fußabwehr einen Einschlag in seinen Kasten verhindern (17.). Frank Rietschel (53), seit dem 1. Juli 2021 Trainer der „Schiebocker“, wusste um die Bedeutung der zwei Glanztaten seines Torhüters: „Rudolstadt ist immer eklig und griffig und hat mit Riemer einen richtig guten Spieler vorn drin. Das hat man in den ersten Minuten gesehen. Wenn wir da in Rückstand geraten, wird es für uns auch brenzlig.“

Doch was dann passierte, bezeichnete FC-Coach Holger Jähnisch als „Kopfkino“. Denn zwei Mal waren die Rudolstädter nicht dicht genug im eigenen Strafraum am Ball, waren nicht konsequent genug und gestatteten dem Kontrahenten zwei relativ leichte Tore (18., 25.). Dazu der dienstälteste Oberligatrainer: „Da braucht man auch das Glück, um vielleicht mal in Führung zu gehen. Dann hat man etwas, was man verteidigen kann. Damit fällt vielleicht der eine oder andere Meter leichter. Das hätte in unserer Situation sicher geholfen. Doch wir haben es uns, das muss man ganz klar sagen, wieder selbst kaputt gemacht. Wir standen im Mittelfeld schlecht gestaffelt und auch beim dem Freistoß war es relativ offensichtlich. Dass man dann so ein wenig ein Dèjà-vu hat, was die letzten Wochen anbelangt, ist im Sport nicht selten. Da verliert man dann das Selbstvertrauen, der Kopf geht herunter und man denkt ‚nicht schon wieder’. Das ist ein Kopfkino, das man in unserer jetzigen tabellarischen Situation hat.“

Ab dem 0:2 war es dann ein ganz anderes Spiel. Der Gast aus Sachsen beherrschte die Szenerie, besaß eine gute Raumaufteilung und ließ bis auf den Kopfball des später verletzt ausgeschiedenen Tom Eichberger (42.) nichts zu. Man spürte beim Gastgeber die Verunsicherung. Es gelangen kaum Kombinationen über mehrere Stationen und den Akteuren um Kapitän Marco Riemer fiel es schwer, in die gegnerische Box zu kommen.

Auch im zweiten Durchgang änderte sich am Geschehen nichts. Der Ex-Oberligist verwaltete die Partie, ließ aber in der in der Offensive einen „Riesen“ durch Tim Hoffmann (55.) aus. So blieb die Einheit im Spiel, wobei Rietschel hoffte, dass es nicht zum Anschlusstreffer kommen würde. Zwar machten die Hausherren in den letzten zehn Minuten noch einmal Druck, aber bis auf einen Kopfball des eingewechselten Georg Kaiser, der sich in den kommenden zwei Monaten im Ausland aufhalten wird, über den Kasten (88.) sprang nichts Gefährliches heraus. Im Gegenteil. Gegen eine zu weit aufgerückte Rudolstädter Hintermannschaft hatte Bruno Schiemann plötzlich völlig freie Bahn. Die nutzte er in der Nachspielzeit zum überlegten Abschluss und zum Endstand der bis auf die Anfangsviertelstunde recht einseitigen Begegnung.

TRAINERSTIMMEN

Frank Rietschel zog dieses Fazit: „Wir sind froh, hier drei Punkte geholt zu haben. In den letzten zwei Jahren gingen die Spiele unentschieden aus. Wir haben hinten heraus aus unserer Defensive sauber mit Stefan Kiefer und zwei jungen Innenverteidigern herausgespielt und waren ruhig am Ball. Gut, dass wir zu null gespielt haben. Insgesamt denke ich, haben wir das Spiel verdient gewonnen.“

Das Resümee von Holger Jähnisch fällt so aus: „Wir haben es nicht geschafft, uns mit einfachen fußballerischen Mitteln über die Flügel oder mit Passstafetten über drei, vier Stationen so in Position zu bringen, dass wir in die Halbräume kommen und klare Torchancen herausspielen. Da war es für den Gegner relativ einfach, sich in der 2. Halbzeit auf die langen Bälle einzustellen. Bischofswerda hat gezeigt, warum sie dort oben stehen. Sie waren uns vom Fußballerischen sowie von der Zweikampfführung, vom Selbstvertrauen und der Stabilität her überlegen. Aber wir müssen ganz einfach weitermachen, aufstehen und es nächste Woche in Freital besser machen. Das ist unsere Aufgabe. Es gilt, den Kopf nicht in den Sand zu stecken.“

Übrigens gab es vom Einheit-Trainer zur Pressekonferenz nach dem Match auf Nachfrage des Vereinssprechers noch eine interessante Anmerkung zu seiner Zukunft als Übungsleiter im Verein. Dazu später mehr...

Aufrufe: 022.4.2024, 14:00 Uhr
H. Gerlach / Einheit RudolstadtAutor