2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Steht ab sofort an der Seitenlinie des FC Amberg: Andreas Scheler.
Steht ab sofort an der Seitenlinie des FC Amberg: Andreas Scheler. – Foto: Florian Würthele

»Kleines Pflänzchen wachsen lassen«: Das hat Scheler mit Amberg vor

Der Ex-Trainer der SpVgg SV Weiden steht heute Abend erstmals auf dem Trainingsplatz des Landesligaabsteigers

Gut 15 Monate nach seinem plötzlichen Aus bei der zu diesem Zeitpunkt frisch in die Bayernliga aufgestiegenen SpVgg SV Weiden – in Folge der Trennung von Teammanager Hannes Beer zeigte sich damals der komplette Trainerstab solidarisch und trat zurück – kehrt Andreas Scheler auf die Trainer-Bühne zurück. Am Wochenende wurde bekannt, dass der 46-jährige Amberger das Traineramt beim FC Amberg übernehmen wird. Und so in die großen Fußstapfen des überraschend zurückgetretenen Karl-Heinz Wagner tritt. Am heutigen Montagabend leitet Scheler seine erste Einheit am Schanzl. Uns hat der „Neue“ verraten, weshalb er dem Traditionsklub zugesagt hat und was er mit der Mannschaft vorhat.

Nach Deinem Abschied von der SpVgg SV Weiden hast Du eine längere Pause vom Trainersein eingelegt. War das von Vornherein so geplant?
Andreas Scheler (46): Ja, das war für mich absolut klar. Es waren intensive Zeiten in Weiden. Der Aufstieg in die Bayernliga war ja auch intensiv. Weil wir Fortuna immer im Genick hatten, war es bis zum Ende ein enges Titelrennen. Mit 86 Punkten Meister zu werden war eh Wahnsinn. Ich bin keiner, der von einem ins Nächste hüpft. Ich wollte eine Pause einlegen, die braucht jeder mal. Um sich schön zu sammeln und mal ohne Zeitdruck Spiele in der ganzen Region anschauen zu können. Ich schaue mir einfach gern Fußball lacht. (schmunzelt)


Jetzt hast Du dem FC Amberg zugesagt. Wie es kam es dazu?
Mit dem Abschied von Karl-Heinz Wagner hat niemand gerechnet. Der FC Amberg ist einfach eine Adresse. Das ist ein Traditionsverein, ich bin selbst Amberger und kenne die Verantwortlichen um Abteilungsleiter Wolfgang Haller seit vielen Jahren. Ich habe mit dem FC immer gute Gespräche geführt. Auch die jüngsten Gespräche waren von den Inhalten her top. Und ich denke schon, dass man hier etwas bewegen kann, wenn man weiter bodenständig arbeitet. Man muss sich weiter stabilisieren und lässt dann ein kleines Pflänzchen wachsen. Mit der jungen Truppe kann man etwas aufbauen. Wobei klar ist, dass solch eine junge Mannschaft immer ein bisschen Zeit braucht.


Wie schon zu Deiner Weidener Zeit nimmst Du Josef Haas als Co-Trainer an Deine Seite. Ben Burger komplettiert das Dreigestirn als spielender „Co“. War das ein Anliegen Deinerseits?
Natürlich. Josef ist auch ein Amberger, war zu meiner früheren Zeit beim FC Amberg schon dabei und hat mich begleitet. Folglich war das sehr naheliegend. Froh bin ich auch um Ben, der ein bestehender Teil des FCA ist, riesige Erfahrungswerte hat und es bis hierhin super gemanagt hat.


Zuletzt fand Deine neue Mannschaft in der Bezirksliga Nord mit zwei Siegen in Folge zurück in die Spur...
Es waren sehr wichtige Ergebnisse und auch gute Spiele, ja. Dennoch darf man sich von den zwei Siegen nicht blenden lassen. Schließlich ist die Mannschaft noch sehr jung. Zudem ist die Bezirksliga Nord heuer sehr ausgeglichen, das siehst du ja wöchentlich an den Ergebnissen.


Mit welchen Zielsetzungen legst Du beim FC Amberg los?
Zunächst müssen Josef und ich das Ganze kennenlernen. Weil es mitten in der Saison ist, möchte ich gar kein großartiges Statement zur sportlichen Zielsetzung abgeben. Ganz wichtig ist in meinen Augen, eine gewisse Stabilität reinzubringen und dann die Mannschaft weiterzuentwickeln, um von Spiel zu Spiel Steigerungen und Verbesserungen reinzukriegen. An den zuletzt gezeigten Leistungen gilt es dranzubleiben und dann von Spiel zu Spiel zu schauen. Ein Problem bei einer jungen Truppe sind ja oft die Leistungsschwankungen. Hier schauen wir, die Schwankungen so gering wie möglich zu halten. Dies hinzubekommen ist der erste Step.


Das Interview führte Florian Würthele.

Aufrufe: 09.10.2023, 11:15 Uhr
Florian WürtheleAutor