Kirchseeons U17 meistert den Sondermodus – System Golden Goal

Kirchseeon – Volle Hütte, gute Stimmung, engagierte Nachwuchskicker. Der Auftakt der Kirchseeoner Serie „REWE Sattler Indoors 2024“ war beste Werbung für den Hallenfußball. Bei vier von insgesamt elf angesetzten Wettbewerben bekamen die U9-, U11-, U14- und U17-Jugendlichen Gelegenheit, ihr Können auf dem Hallenparkett unter Beweis zu stellen.

Werner Weber, Jugendleiter von Gastgeber ATSV Kirchseeon, zog danach eine positive Bilanz: „Alles lief bestens, keine schlimmen Verletzungen. Es kam jedenfalls niemand, um nach Eispacks zu fragen.“ Und die Resonanz sei bei den Nachwuchsturnieren ohnehin jeweils erstklassig, da die Turniere noch als Familienausflug genutzt werden. Entsprechend lautstark sei die Atmosphäre und Anfeuerung, die sich auf einer fairen Ebene bewegt habe. Weber: „Insgesamt war’s eine tolle Sache.“

Wobei der Kirchseeoner besonders den U17-Wettbewerb im Visier hatte, was angesichts des Abschneidens des ATSV-Teams kein Wunder war. Mit 2:0 Toren hatten die Schützlinge von Markus Ohlberger und Frank Mann im Finale den Gästen aus Ebersberg das Nachsehen gegeben.

Aber auch die übrigen Platzierungen der ATSV-Teams durften sich sehen lassen: Zweiter mit der U9, Zweiter mit der U14, dazu Rang vier der U11, die Gastgeber waren zurecht stolz auf ihre junge Generation. Da die Ebersberger den Spieß im Duell der U14 umdrehten, konnten auch sie mit Coach Rainer Huber zufrieden die Heimfahrt antreten. Wobei sie in den Genuss einer wohl nur in Kirchseeon gebräuchlichen Sonderregelung kamen.

Einfallen lassen hatte sich die der ATSV-Jugend- und Abteilungsleiter. Ihm hatte bereits vor geraumer Zeit missfallen, dass Jugendturniere in der Halle bei Unentschieden stets mit einem Siebenmeterschießen entschieden werden. „Einer ist dabei immer der Depp“, so Werner Weber. Zudem sei der Torschuss aus sieben Metern bei den älteren Jahrgängen nicht das Mittel der Wahl, „um rechtzeitig fertig zu werden“.

Sonderregelung für die Siegerfindung

Darum führte der ATSV-Chef das System Golden Goal ein. Bekanntgeworden war diese Entscheidungsfindung beim EM-Finale 1996 gegen Tschechien, als Oliver Bierhoff das erste Golden Goal der Geschichte gelang. Deutschland wurde damit zum dritten Mal Europameister. Doch das Tor, das eine Verlängerung beendet, bleibt oft aus.

Drum griff Werner Weber zu einer Variante, die er „Golden Goal Minus“ nennt: Ist nach einer Minute der Verlängerung kein Treffer gefallen, wird die Anzahl der Spieler auf beiden Seiten reduziert. Nach der zweiten Minute ohne Tor, geht jeweils hüben wie drüben erneut ein Spieler raus. „Das machen wir längstens, bis die Entscheidung im Eins-gegen-Eis fällt“, so Weber, „das geht schneller, ist gerechter als das Siebenmeterschießen und bringt Spannung“.

Dem ATSV bescherte die Eigenregel diesmal im Endspiel gegen den TSV Ebersberg sogar den Turniersieg im U17-Wettbewerb.