KFC Uerdingen verpasst eine ganz große Chance

Der KFC Ist wider da – und mit ihm auch die Fans. Sie wittern ebenso wie die Mannschaft die Aufstiegschance und honorieren die Leistungssteigerung seit dem Trainerwechsel. Die Folge: Wegen den Zuschauerandrangs wurde die Partie in Nettetal eine Viertelstunde später angepfiffen. Und es war nicht nur die mit den alten Sitzen aus dem alten Düsseldorfer Rheinstadion bestückte Tribüne bestens gefüllt. Und auf der Gegenseite hatten die KFC-Fans ein neues große Transparent enthüllt, auf dem stand: Weil das Blau für die Treue und das Rot für die Liebe steht.

Interimstrainer Levan Kenia hatte seine zuletzt erfolgreiche Elf nur auf einer Position verändert. Für den zuletzt überragenden Maik Odenthal stand beim Anpfiff Pepijn Schlösser wieder in der Viererkette und Simones Ribeiro rückte ins Mittelfeld vor. Der Grund dürfte der kleine Kunstrasen in Nettetal sein, der größere Kompaktheit erforderte.

KFC bringt sich um den Ertrag

Es war von Beginn an das erwartete Spiel: die Gäste waren überlegen, die Gastgeber hielten mit Kampfgeist dagegen. Die erste Chance hatte Justin Härtel mit einem Kopfball nach einer Ecke. Es folgten weitere Möglichkeiten für Alexander Lipinski und Dimitrios Touratzidis, der an alter Wirkungsstätte die Hereingabe um Zentimeter verpasste. Pech hatte Gianluca Rizzo, der in der 26. Minute mit einem fulminanten Schuss die Latte traf. Zehn Minuten später war der Ball dann im Tor, doch Schiedsrichter Jens Laux verweigerte dem Treffer die Anerkennung, weil er ein Handspiel von Touratzidis erkannt haben wollte. „Schieber, Schieber“-Rufe waren die Folge. Der KFC arbeitete unermüdlich an der Führung, doch bis zur Pause vergeblich, weil der Abschluss von Takumi Yanagisawa weder Schuss noch Hereingabe war.

48 Sekunden nach Wiederanpfiff der Schock: Härtel lässt sich von Leon Falter den Ball abluchsen und Peer Winkens braucht nur noch den Fuß hinzuhalten und den Ball über die Linie drücken. Der Spielverlauf ist auf den Kopf gestellt. Erstmals liegt die Mannschaft unter Kenia in Rückstand. Wie wird sie reagieren? Sie warfen alles nach vorn und kamen durch Yanagisawa zum verdienten Ausgleich. Damit gab sich der KFC natürlich nicht zufrieden und wurde prompt ausgekontert: Drilon Istrefi brachte Union erneut in Front. Die Uerdinger versuchten alles, Levan Kenia wechselte ich sogar selbst ein – ohne Erfolg. Im Gegenteil, fünf Minuten vor Schluss verwandelte Gero Wolters einen direkten Freistoß zum 3:1. Die Entscheidung.

Die Niederlage war bitter, weil der Aufwand groß und die Chancen vor der Pause da waren. Im zweiten Durchgang fehlte es an Ideen und klaren Aktionen. So ist es für die Uerdinger alles andere als ein frohes Osterfest.