2024-05-22T11:15:19.621Z

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In der letzten Saison gewann BW Hollage gegen den TSV Wallenhorst beide Derbys.
In der letzten Saison gewann BW Hollage gegen den TSV Wallenhorst beide Derbys. – Foto: Karl-Heinz Rickelmann

Keine Scheu vor der Favoritenrolle

Im Ligabetrieb nun getrennt, kommt es für Wallenhorst und Hollage im Bezirkspokal zum Derby

Nach rund sieben Wochen Sommerpause startet der Amateurfußball am Wochenende in die Spielzeit 2022/23. Standesgemäß beginnt die Saison mit Pokalpartien auf Bezirks- und Kreisebene. Nach drei Bezirkspokal-Auftaktspielen mit Beteiligung von Teams aus dem Landkreis Osnabrück an diesem Freitag kommt es zu einem echten Leckerbissen: Am Samstag empfängt Bezirksligist TSV Wallenhorst den Landesligaaufsteiger BW Hollage zum vorerst letzten Ortsderby – zumindest in der anstehenden Saison.

Durch die Hollager Rückkehr in die Landesliga nach siebenjähriger Abstinenz trennt die benachbarten Klubs nun wieder eine Liga. So ermöglicht aktuell also nur der Bezirkspokalwettbewerb ein Pflichtspiel-Derby. „Es ist schön für die Zuschauer, dieses Derby so schnell wieder zu erleben“, freut sich Wallenhorsts Spielertrainer Christian Schiffbänker über die Auslosung. Der 39-Jährige selbst wird das Duell am Samstag aufgrund eines Urlaubs verpassen. Das ärgert den Trainer – und versetzt den Hoffnungen seiner Mannschaft einen herben Dämpfer.

Auf der anderen Seite ist das Derby für den Ur-Hollager und Cheftrainer André Strößner ohnehin etwas „ganz Besonderes“. „Ich brauche die Jungs gar nicht groß zu motivieren“, erklärt der 40-Jährige, der extra in der Nacht auf Samstag mit der Familie die Heimreise aus dem Italien-Urlaub antritt, um beim Spiel dabei zu sein. Auch wenn die Liga Priorität habe und kein Ziel für den Pokal ausgerufen wurde, betont Strößner, das Spiel „definitiv gewinnen“ zu wollen. Dabei habe sein Team im Hinblick auf das Zweitrundenaus gegen Viktoria GMHütte in der Vorsaison auch etwas gutzumachen. In dieselbe Kerbe schlägt Schiffbänker, der mit dem TSV in der Auftaktrunde des Vorjahres gegen die U23 von Spelle-Venhaus gar nicht erst angetreten war: „Wir wollen vor heimischer Kulisse eine Runde weiterkommen“, betont er.

Unterschiede ergeben sich indes beim Thema „Vorbereitung“. Ungeachtet der „Urlaubsprobleme“, mit denen sich laut Strößner nahezu alle Mannschaften herumschlagen müssen, befinde sich seine Trupe auf einem „sehr guten Stand“. „Fußball spielen können die Jungs alle. Deshalb haben wir in den ersten zwei Wochen fitnesstechnisch eine Menge gemacht“, schildert der Hollage-Coach. Bei den Wallenhorstern wird sich die Personallage bis zum Wochenende nur geringfügig verbessern. Zudem wirft bei Schiffbänker primär der Fitnesszustand einiger seiner Spieler Fragezeichen auf, die über die Vorbereitungszeit im Urlaub verweilten. Trotz teils heftiger Testspielniederlagen habe der Ex-VfLer „phasenweise gute Spielzüge“ gesehen und hofft darauf, dass die spielerische Linie aus der Rückrunde fortgeführt wird.

Im Derby erwartet Schiffbänker derweil einen „gestandenen Gegner, der spielerisch beschlagen ist“ und dem TSV „einiges abverlangen“ wird. Bei der Gegnervorbereitung baut der TSV auf das Know-how des Ex-Hollagers Jonas Baumann, der in diesem Sommer an die Kaisereiche zurückkehrte – auf seinen Einsatz aus zeitlichen Gründen derweil eher nicht. So oder so sind die Blau-Weißen dem Gastgeber aufgrund seiner langjährigen Kaderstruktur ausführlich bekannt. Anders sieht es bei Strößner aus, der den Gegner nicht mehr so gut kennt: „Durch die Umstrukturierung im letzten Jahr wurde die Truppe neu zusammengewürfelt und deutlich verjüngt.“ Doch allein wegen des Klassenunterschieds ist die Favoritenrolle klar verteilt. „Unser Anspruch ist das Weiterkommen. Daher nehmen wir die Rolle gerne an“, erklärt der Hollager Übungsleiter.

Aufrufe: 030.7.2022, 12:00 Uhr
Jakob BuddenbohmAutor