2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Das Team des SC Victoria bejubelt einen Treffer.
Das Team des SC Victoria bejubelt einen Treffer. – Foto: Olaf Both

Kantersieg für Vicky – Für Sperber war das „okay so“

Der SC Victoria begeisterte mit ansehnlichen Spielzügen und tollem Kombinationsfußball.

Der Ball rollt wieder. Die Saison 2022/23 startet dieses Wochenende mit der ersten Runde des LOTTO-Pokals. Unter anderem empfing der Bezirksligist SC Sperber das Oberliga-Schwergewicht SC Victoria Hamburg. Auf dem Kunstrasen-Ausweichplatz des VfL 93 an der Meerweinstraße gab es in der Partie zwischen dem SCS und Vicky viele Tore zu bestaunen.

Der Underdog stellte sich auf den SC Victoria ein. Der SC Sperber stand kompakt weit zurückgezogen in der eigenen Hälfte. SCS-Trainer Simon Burhorst, der in der letzten Saison selbst noch mit seiner Mannschaft als Spieler auf dem Feld stand, verriet: „Ein Vögelchen hatte mir gezwitschert, wie Vicky bisher in der Vorbereitung gespielt hat. Deshalb hatten wir sie auch erst ganz gut verteidigt. Aber sie haben natürlich ein paar Spieler mit individueller Klasse, die sowas auflösen können.“ Vom Anpfiff weg präsentierte sich der Oberligist als das deutlich dominierende Team. Die Victorianer nutzten die ihnen bis in die gegnerische Hälfte gebotenen Räume, um den Ball gut laufen zu lassen. Sören Titze, Trainer der Hoheluftkicker, beschrieb den Auftritt seines Teams in der Anfangsphase wie folgt: „Wir haben das Spiel von der ersten Minute so angenommen, wie man es auch annehmen muss. Wir haben gegen einen über die gesamte Zeit sehr fairen und laufbereiten Gegner geradlinig Fußball gespielt.“

Im Duell Timo Gahrmann (li.) und Vincent Boock.
Im Duell Timo Gahrmann (li.) und Vincent Boock. – Foto: Olaf Both

Die Gastgeber, die mit großen Personalsorgen in die Partie gehen mussten, warfen alles rein, was in ihrer Macht stand. Sie versuchten über die Defensive das Spiel zu kontrollieren. Doch gegen die Qualität der SCV-Spieler war kein Kraut gewachsen. Immer wieder kombinierten sich die Gäste mit einem sehr ansehnlichen Kurzpassspiel durch die gegnerischen Reihen, wodurch sie mehrfach gefährlich im gegnerischen Strafraum auftauchten. Die ersten beiden Treffer durch das Geburtstagskind Vincent Boock in der elften Minute und Lesley Karschau in der 24. Minute wurden allerdings unhaltbar abgefälscht. Den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1 besorgte der Sperberaner Dustin Vespermann (20.). Dieser hätte auch zuvor schon, nach einem Schnitzer von Vicky-Torwart Dennis Lohmann, treffen können, brachte aber beim Schuss auf das verwaiste Tor nicht genug Druck hinter den Ball, sodass der Keeper zurückeilen und das Leder noch vor der Linie sichern konnte.

Zwischenzeitlich konnte sich der SC Sperber über den Ausgleich freuen.
Zwischenzeitlich konnte sich der SC Sperber über den Ausgleich freuen. – Foto: Olaf Both


Ein deutlicher Sieg für Vicky
Nach einer halben Stunde war es dann Dennis Bergmann, der nach einer Flanke von André Monteiro Branco mustergültig zum 3:1 für den SC Victoria einköpfte und somit auch den Halbzeitstand herstellte. Diese Führung der Gäste ging zu dem Zeitpunkt absolut in Ordnung. Auch wenn sich das Team des SC Sperber kämpferisch und leidenschaftlich präsentierte und zwei der drei Vicky-Treffer vor dem Einschlag noch abgefälscht wurden. Aber die Victorianer hatten das Geschehen vollkommen im Griff und begeisterten mit ansehnlichem Kombinationsfußball, schönen Flankenläufen und kontrolliertem Passspiel. Das führten sie dann nach dem Wiederanpfiff genauso fort und erhörten mit einem Doppelschlag durch Dennis Bergmann und dem eingewechselten Luca Ernst auf 5:1. Die Messe war deshalb bereits spätestens in der 50. Minute gelesen. Mit zunehmender Spielzeit gelang es dann den Mannen des SC Sperber auch immer weniger dagegenzuhalten. Ein lupenreiner Hattrick von Gerrit Pressel (67., 72. und 90.) führte schließlich zum 8:1-Sieg des SC Victoria.

Vicky-Rückkehrer Dennis Bergmann (mi.) erzielte einen Doppelpack.
Vicky-Rückkehrer Dennis Bergmann (mi.) erzielte einen Doppelpack. – Foto: Olaf Both


Sören Titze: „Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen“
Vicky-Trainer Sören Titze: „Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Dass wir in dieser Phase, am Ende der Vorbereitung, so viele Torchancen durch wirklich schöne Angriffe herausspielen, war echt gut. Am Ende war es mehr, als ich erwartet hätte. Der Platz war sehr klein, was es für eine Mannschaft, die tief und kompakt steht, eigentlich einfacher macht. Trotzdem haben wir unsere Räume gefunden, die wir nutzen konnten. So wollen wir auch in Zukunft spielen, dass wir durch Positionstausch variabel sind und dadurch unsere Räume finden können. Da hat heute einiges gefruchtet, was wir uns in der Vorbereitung erarbeitet haben und das nehmen wir uns auch für die Saison vor. Jetzt freue ich mich auf das erste Punktspiel in Niendorf.“ Sein gegenüber, SCS-Coach Simon Burhorst war trotz der hohen Niederlage nicht unzufrieden mit seiner Mannschaft. „Vom Ergebnis her wäre alles andere eine Überraschung gewesen. Ich fand uns gut organisiert. Das Vicky nicht über 90 Minuten verteidigt werden kann, ist okay. Wenn du an so einem Tag etwas reißen willst, dann muss alles stimmen. Dann dürfen beispielsweise so abgefälschte Gegentore nicht passieren und dann musst du auch mal eins, zwei Unhaltbare rausholen. Das ist heute alles nicht gewesen und insofern geht das Ergebnis in Ordnung. Wir haben alles was in unserer Macht stand getan und haben uns reingehauen. Daher ist das heute auch okay so.“

Für seine Mannschaft hat Sperber-Trainer Simon Burhorst nur einen Kritikpunkt.
Für seine Mannschaft hat Sperber-Trainer Simon Burhorst nur einen Kritikpunkt. – Foto: Olaf Both


Simon Burhorst: „Ich hätte heute schon mega gerne gespielt“
Dennoch gab es für Simon Burhorst einen Punkt, den er mit seinem Team aufarbeiten möchte: „Das Einzige was ich auch in der Halbzeit bemängelt hatte war, dass wir das Zentrum besser beschützen müssen. Weil es eigentlich das Mittel war, womit Vicky am gefährlichsten gewesen ist. Das haben wir nicht gut gemacht und das ist auch die Kritik, die wir uns gefallen lassen müssen.“ Auf die Frage, ob er nun nach seinem Karriereende tatsächlich nicht mehr als Spieler zu sehen sein wird, entgegnete der Coach: „Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich heute mega gerne gespielt hätte. So ein cooles Los, hier jetzt auf Kunstrasen am Freitagabend ist doch was Besonderes. Da hat es schon in den Beinen gejuckt. Aber so wie es jetzt ist, ist es auch in Ordnung. Der Plan ist, dass die Schuhe am Spieltag zuhause bleiben, aber ich wurde schon gewarnt, dass ich sie nicht zu weit wegstellen soll, weil es auf unserem Niveau immer mal vorkommen kann, dass man einspringen muss. Es ist nicht geplant und es muss auch nicht sein. Ich mache im Training noch ein bisschen mit und habe damit meinen Spaß.“ Was den weiteren Verlauf des Pokalwettbewerbs betrifft, so ist der SC Victoria nun hochverdient eine Runde weitergekommen. Und Trainer Sören Titze ist „schon ganz gespannt“ auf welchen Gegner seine Victorianer als nächstes treffen. Die Auslosung findet am kommenden Montagabend um 19 Uhr in den Räumlichkeiten des Hamburger Abendblatts statt.


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Aufrufe: 023.7.2022, 00:30 Uhr
MRAutor