2024-05-24T11:28:31.627Z

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Kai Robin Schneider wird den 1. FC Kleve im Sommer verlassen.
Kai Robin Schneider wird den 1. FC Kleve im Sommer verlassen. – Foto: Christoph Thyssen

Kai Robin Schneider: „1. FC Kleve hat mich nachhaltig geprägt“

Kai Robin Schneider wird den Oberligisten 1. FC Kleve verlassen, weil er nach Köln gezogen ist. Es bleiben nicht zuletzt tiefe Freundschaften. Gehen will der 27-Jährige mit dem Klassenerhalt. Am Sonntag trifft sein Team auf Union Nettetal.

Die vergangenen Monate waren für Kai Robin Schneider kräftezehrend. Der Außenverteidiger des Oberligisten 1. FC Kleve war Ende 2022 nach Köln gezogen, um dort seinen Master in Sport, Bewegung und Ernährung zu absolvieren. Ein Winterwechsel kam für den 27-Jährigen nicht in Frage. „Ich habe dadurch aber ein logistisches Problem. Mein Lebensmittelpunkt ist Köln. Daher sitze ich drei Mal pro Woche knapp vier Stunden im Auto, um hin und zurück zum Training zu kommen“, sagt Schneider. „Dieser Aufwand ist riesig – und er ist auf Dauer viel zu groß“, sagt der Routinier, der im Sommer 2019 vom SV Sonsbeck zum Fusionsklub kam.

So verkündete er vor wenigen Wochen seinen Abgang im Sommer. „Ich wollte die Mannschaft und den Verein nicht mitten in der Saison im Stich lassen. Zumal wir in der Tabelle damals noch deutlich schlechter dastanden“, sagt Schneider. Die Entscheidung, das Team von Trainer Umut Akpinar hinter sich zu lassen, sei hart gewesen. „Ich habe eine unheimlich schöne Zeit in Kleve gehabt. Persönlich habe ichmich weiterentwickelt. Umut hat mir sehr geholfen, die Fans standen immer hinter mir, und der Zusammenhalt in der Mannschaft ist besonders“, sagt Schneider. Der Verein habe ihm auch bei beruflichen oder studentischen Verpflichtungen immer den Rücken freigehalten. Zudem hat sich rund um Schneider mit den Ex-Klevern Leslie Rume und Sebastian Santana, Kapitän Fabio Forster sowie Außenverteidiger Mike Terfloth, der den Klub ebenfalls verlässt, eine Fünfer-Clique gebildet. „Diese tiefen Freundschaften werden bleiben“, sagt Schneider.

Höhepunkte seiner vierjährigen Zeit beim 1. FC Kleve seien das Pokalhalbfinale gegen den 1. FC Bocholt und das Endspiel gegen Rot-Weiss Essen gewesen, das im Sommer 2020 mit 1:3 verloren ging. „Das waren intensive und emotionale Tage mit Mannschaft, Fans und den Verantwortlichen. Und das Derby gegen Bocholt, mitsamt Verlängerung, Elfmeterschießen, Gewitterunterbrechung und einer aufgeheizten Stimmung war beeindruckend“, sagt Schneider. Einen Makel gab es aber. „Natürlich war es schade, dass damals wegen Corona kaum Zuschauer vor Ort sein durften. Dennoch werde ich diese Spiele nie vergessen“, sagt der unangefochtene Stammspieler. Einen neuen Klub hat der 27-Jährige, der einst für die SV Hönnepel-Niedermörmter kickte, im Kölner Raum noch nicht gefunden. „Da kennt mich ja noch niemand. Ich mache mir bei der Vereinssuche aber auch bewusst keinen Stress. Ich werde einen Klub finden“, sagt Schneider.

Klassenerhalt das oberste Ziel

Unbedingt will sich „Karo“ allerdings mit dem Klassenerhalt vom Verein verabschieden. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das Ziel erreichen werden“, sagt Schneider. Schließlich habe sein Team nur bei der Niederlage gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten FSV Duisburg vor drei Wochen schlecht gespielt (Schneider: „eine grauenvolle Leistung“). Ansonsten sei man aber in Form. „Wir haben uns als Mannschaft nach der Winterpause gefangen und uns aufs Wesentliche fokussiert. Das war harte Arbeit. Nun können wir wieder jeden Gegner schlagen. Und wenn wir demütig an das Saisonfinale herangehen, werden wir auch die nötigen Siege einfahren“, sagt Schneider, der in dieser Saison bislang auf 28 Einsätze kommt, in denen ihm ein Treffer und sechs Assists gelangen.

Am Sonntag, 15 Uhr, trifft der Tabellenzwölfte in der heimischen Ero­glu-Arena auf den direkten Konkurrenten SC Union Nettetal, der nur fünf Zähler weniger auf dem Konto hat. „Wir müssen gegen Union Nettetal unbedingt punkten. Dann schaut es in der Tabelle gut aus. Klar ist nämlich auch, dass wir es selbst in der Hand haben: Wenn wir unsere Leistungen bringen, werden wir die Klasse halten“, sagt Schneider.

Aufrufe: 022.4.2023, 10:00 Uhr
Maarten OversteegenAutor