2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Foto: Redaktion Schwandorf
Foto: Redaktion Schwandorf

Jugendfußball in Regensburg: Reformen, Gewalt-AG & Zahlen

Veränderungen gibt es vor allem im Kleinfeldbereich – Positive News bei den Mannschaftsmeldungen und Schiedsrichtern

Der Jugendausschuss des Spielkreises Regensburg stellte in seiner Wintertagung die Veränderungen für den Jugendfußball zur Saison 2024/25 vor. Kreisjugendleiter Sebastian Wasserburger konnte am Samstagvormittag rund 140 Vereinsvertreter von 95 Vereinen begrüßen. Zusammen mit dem Kreis-Vorsitzenden Harald Greß, dem Schiedsrichter-Obmann Florian Islinger sowie dem Schiedsrichter-Beisitzer Simon Ettl hörten die Anwesenden gespannt zu, welche Änderungen ins Haus stehen.

Gegenwärtig sind im Spielkreis Regensburg rund 560 Jugendmannschaften gemeldet, wovon etwa 30 in der Bezirksoberliga oder höher spielen. Positive Aspekte: In der Winterpause gab es wieder einige Mannschafts-Anmeldungen, außerdem ist die Zahl an Nichtantritten stark zurückgegangen. So wurden in der Herbstrunde lediglich zwei Prozent Großfeld-Spiele und ein Prozent auf Kleinfeld wegen Nichtantritts einer Mannschaft abgesetzt.

In der Halle sind mittlerweile alle Kreismeisterschaften im Jugendbereich abgeschlossen. Sebastian Wasserburger und seine Mitstreiter möchten sich ausdrücklich bei den Vereinen für die Zurverfügungstellung der Hallen bedanken: „Das ist nicht mehr selbstverständlich, da die Hallenmieten bei manchen Gemeinden und Städten sehr teuer geworden sind.“ Auch auf Bezirksebene waren die Regensburger Vertreter erfolgreich. So wurde bei den A-Junioren (SSV Jahn Futsal), den B-Junioren (Kareth-Lappersdorf) und den D-Junioren (JFG Naab-Regen) jeweils ein Regensburger Team Bezirksmeister.

Positives gab's auch aus der Riege der Schiedsrichter zu berichten: 38 angehende Referees waren beim Neulingskurs Anfang Februar in Regensburg anwesend, 20 waren es in Parsberg. Aufgrund der positiven Zahlen wird ab Sommer das Pilotprojekt eingeführt, dass Spiele der D-Jugend-Gruppen wieder mit Schiedsrichtern besetzt werden. Schiedsrichter-Beisitzer Simon Ettl betonte, dass es aber natürlich vorkommen könne, dass nicht alle Spiele besetzt werden können. Gerade für die jüngeren Schiedsrichter zwischen 14 und 16 Jahren seien Partien in der U13 jedenfalls gut zum Reinkommen. Ettl bat die Vereine um Feedback bezüglich des Pilotprojektes.


Gewalt-AG wurde ins Leben gerufen

In der vergangenen Saison hatte das Bezirks-Sportgericht 602 Fälle zu bearbeiten, aktuell steht man zur Halbzeit der Saison bei 285 Fällen. Leider handelt es sich bei einem Bruchteil dieser Fälle nach wie vor um Gewalthandlungen oder Diskriminierungen. Deshalb wurde von Bezirks-Jugendleiter Heinz Zach die Gewalt-AG ins Leben gerufen. „Wir möchten nochmal ein klares Statement geben, dass für uns Gewalthandlungen und Diskriminierungen auf den Plätzen keinen Platz haben und wir das nicht respektieren“, lässt der Regensburger Jugendausschuss verlauten.

Bei der D-Jugend wird die aktuelle Saison aufgrund der Europameisterschaft bereits Mitte Mai enden. Neu ist: Jeder Verein kann bis zu zwei Spieler ohne Spielberechtigung bzw. Spielpass einsetzen. Davon erhofft man sich, dass auch Spieler ohne Verpflichtung die Lust am Fußballspielen gewinnen.


Die diesjährige Wintertagung der Regensburger Fußballjugend war gut besucht.
Die diesjährige Wintertagung der Regensburger Fußballjugend war gut besucht. – Foto: Wasserburger



Meldeligen sollen zweistellige Ergebnisse minimieren

Zwei größere Veränderungen stehen für den Regensburger Jugend-Spielbetrieb zur Saison 2024/25 an. Den Vereinen wurden zwei Pilotprojekte vorgestellt, über die die Vereinsvertreter abstimmen konnte. Durch das positive Abstimmungsergebnis werden somit ab der neuen Saison die beiden Pilotprojekte eingeführt. Zum Ersten werden in der B-Jugend (U17) wieder Kreisklassen ins Leben gerufen. Mehrere Wünsche von Vereinen sowie positive Mannschaftszahlen in der B-Jugend machen dies möglich. Und zum Zweiten werden im Bereich der G- bis E-Jugend Meldeligen eingeführt. Heißt: „In der Herbstrunde werden die Mannschaften immer nach den Fahrstrecken eingeteilt. Da die Ergebnisse teilweise sehr hoch ausgefallen sind, führen wir die Meldeliga ein. Das heißt, die Vereine können sich für die neue Saison nach dem Schulnotensystem eingruppieren. Dadurch wollen wir auch für die Herbstrunde abdecken, dass es zu leistungsorientieren Spielen kommt und dass keiner aufgrund der zu hohen Ergebnisse den Spaß am Fußball verliert“, erklären die Verantwortlichen. Die Vereine hätten mehrheitlich für diesen Vorschlag gestimmt.

Des Weiteren wurde von Wasserburger und Co. das Minifußballkonzept vorgestellt: Ab der kommenden Saison wird von der G- bis zur E-Jugend nur noch Minifußball gespielt. Was heißt das konkret? Bei den „Kleinsten“ wird 3 gegen 3 gespielt, in der F-Jugend haben die Vereine die Wahl zwischen 3 gegen 3 auf vier Minifußballtore oder 5 gegen 5 mit abgesenkten Kleinfeldtoren und in der E-Jugend werden die Spiele weiterhin mit 7 gegen 7 ausgetragen. „Für uns als Kreis-Jugendausschuss war es wichtig, dass wir möglichst alle Varianten anbieten und dass sich die Anzahl der Spieler pro Jahr erhöht“, erklärt Kreisjugendleiter Sebastian Wasserburger hierzu.

Der Regensburger Jugendausschuss skizziert abschließend: „Aktuell haben wir uns für das Jahr 2024 mehrere Aufgaben gesetzt. Wir wollen uns in einen Workshop das Thema Hallenkreismeisterschaft anschauen, was wir hier organisatorisch noch verbessern können. Zudem haben wir den Vereinen auch das Thema Vereinsdialog in Tagung näher gebracht, da uns ein offener und ehrlicher Austausch mit den Vereinen wichtig ist. Denn nur gemeinsam und mit den Anregungen der Vereine können wir den Jugendfußball gestalten. Wir haben für die restlichen zwei Jahre unserer Amtszeit noch einiges vor.“ Wasserburger fügt dem Gesagten hinzu: „Ich möchte mich bei meinem professionellen Team bedanken, das mir immer den Rücken stärkt und mich unterstützt. Ebenso gilt jedem Vereinsvertreter, Trainer und Betreuer ein Dankeschön für ihr Engagement. Ohne dem Ehrenamt und dem täglichen Arbeitsaufwand wäre der Jugendfußball nicht möglich.“

Aufrufe: 019.2.2024, 16:15 Uhr
Florian WürtheleAutor