2024-05-02T16:12:49.858Z

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Jan Pimingstorfer hat sich dem TuS Xanten angeschlossen.
Jan Pimingstorfer hat sich dem TuS Xanten angeschlossen. – Foto: GSV Moers

Jan Pimingstorfer: "Ich bin jemand, der Ansprüche hat"

Der Stürmer ist in der Winterpause innerhalb der Bezirksliga vom GSV Moers zum TuS Xanten gewechselt. Warum der 27-Jährige über ein Karriereende nachgedacht hat und was er mit seinem neuen Klub erreichen möchte.

Mit Jan Pimingstorfer hat der TuS Xanten den zweitbesten Stürmer der Vorsaison in der Bezirksliga, Gruppe 4 vom GSV Moers loseisen können. Der Winter-Neuzugang hätte sich von seinem ehemaligen Klub mehr Unterstützung gewünscht. Mit seinem neuen Verein möchte der 27-Jährige mittelfristig in die Landesliga. Der duale Student der sozialen Arbeit, der kürzlich mit seiner langjährigen Freundin aus Rheinhausen nach Moers gezogen ist, war in der Vorbereitung bereits für die Domstädter erfolgreich.

Jan Pimingstorfer, in der Hinrunde standen Sie nur einmal 90 Minuten auf dem Platz. Wieso haben Sie den GSV Moers nach dreieinhalb Jahren als Stammspieler und nach ihrer erfolgreichsten Senioren-Saison mit 25 Toren in 27 Spielen verlassen?

JAN PIMINGSTORFER | Bei mir ist privat sehr viel vorgefallen. Es gab zwei Todesfälle in der Familie, weshalb ich im letzten halben Jahr nur sporadisch dabei war. Weil ich so und durch die Uni einfach andere Prioritäten hatte und mich dann auch noch verletzt habe, hat alles zusammengespielt. Leider gab‘s vom GSV nicht das gewünschte Verständnis für meine Situation, was ich sehr schade finde. So ist auch die Motivation für den Fußball verloren gegangen. Das habe ich dem Trainer und Manager klar kommuniziert, zumal ich auch unzufrieden mit meiner Spielzeit war. Andere Spieler haben den Vorzug bekommen, obwohl ich, wenn ich da war, gut gespielt habe. So haben sich die Wege getrennt.

Wie blicken Sie denn auf ihre Zeit beim GSV zurück?

PIMINGSTORFER | Anfangs war alles super, aber die Freude hat immer mehr nachgelassen, weil ich einen gewissen Druck und eine Negativität gegenüber bestimmten Personen empfunden habe. Das macht mich weniger traurig. Ich war in einem Loch und in keiner guten Verfassung. Ich hätte mir mehr Unterstützung erhofft. Das muss man akzeptieren. Trotzdem ist es schade, dass ich die Saison nicht mit den Jungs, mit denen ich auch teilweise noch befreundet bin, nicht zu Ende spielen konnte, weil ich eigentlich nicht gehen wollte. Ich habe auch überlegt, komplett aufzuhören und erst mal zur Ruhe zu kommen. Es ist eben sehr viel passiert.

Was hat Sie dennoch zum Weitermachen motiviert und wie kam der Kontakt nach Xanten zustande?

PIMINGSTORFER | Ich hatte auch viele höherklassige Angebote. Die anderen Vereine aus dem Umkreis kamen aber durch den Hauptfaktor Zeit nicht in Frage. So wurde es dann der TuS Xanten. Der Verein hat mich super aufgefangen. Ich bin sehr zufrieden. Das möchte ich auf jeden Fall mit vielen Toren zurückgeben. Viele Jungs kenne ich noch aus der Schule und der Zeit aus der Sonsbecker Jugend. Levin Bardehle (Co-Trainer und ab Sommer Chefcoach beim TuS; die Red.) hat schon nach dem A-Jugend-Niederrheinpokal-Halbfinale mit Sonsbeck gegen Fortuna Düsseldorf, als wir 2015 im Elfmeterschießen ausgeschieden sind, mit 16 zu mir gesagt, dass er mich gerne mal trainieren möchte und ich nach Xanten kommen soll. Das war immer mal wieder Thema, wenn wir uns getroffen haben. Die Gespräche waren dementsprechend sehr gut. Es ist mir überhaupt nicht schwergefallen, Anschluss zu finden.

Wenn der TuS gut aus den Startlöchern kommen sollte, könnte die Landesliga noch mal zum Thema werden – oder?

PIMINGSTORFER | Definitiv. Ich habe immer gesagt, dass ich, wenn ich den GSV verlasse, noch mal höher spielen möchte. Man hat immer gesehen, dass mannschaftliche Geschlossenheit zu viel führen kann. Die ist in Xanten mit am besten gegeben. Ich habe den Vergleich. Wir sind oben dran. Kleve II steht zwar überraschend, aber auch zurecht auf Platz eins. Ich bin jemand, der Ansprüche hat und bin gekommen, um oben mitzuspielen – und den GSV und Goch zu ärgern. Die Jungs haben Bock drauf, das merkt man im Training. Der Aufstieg ist kein Muss, aber wir haben eine gute Chance, wenn wir das Nachholspiel gegen den RSV Praest gewinnen. Ich kenne den Gegner nicht, für mich ist es das erste Spiel gegen sie. Das wird direkt eine Standortbestimmung. Und die direkten Duelle kommen ja auch noch.

Im Testspiel in Alpen haben Sie getroffen, gegen Winnekendonk mussten Sie früh verletzt vom Platz. Ist der Einsatz am Freitagabend gefährdet?

PIMINGSTORFER | Ich hoffe, dass es funktioniert. Mein Schuh wurde am Sonntag immer enger, sodass ich kaum laufen konnte. In der Nacht hatte ich dann solche Schmerzen, dass ich sogar in die Notaufnahme musste, was sich schlimmer anhört, als es ist. Ich habe keine 100-prozentige Diagnose bekommen. Es war wohl eine Entzündung im Fuß. Der war dick angeschwollen, und es war Wasser drin. Am Dienstag war ich nicht beim Training und muss noch abwarten. Zum Glück ist meine Freundin in dem Bereich tätig und kann zusätzlich zum Arzt auf den Fuß schauen.

Info: Karriere startete beim SV Sonsbeck

Fußball-Vita Nach seiner Jugendzeit bei seinem Heimatklub SV Sonsbeck und SV Straelen spielte Jan Pimingstorfer in der Saison 2014/2015 als Frühsenior 14 Mal für die Sonsbecker in der Oberliga. Über den A-Ligisten Borussia Veen (2016/2017), FC Meerfeld (2017 bis 2020) sowie Viktoria Goch (2020/2021) führte sein Weg im Sommer 2020 zum GSV Moers und von dort aus zum TuS Xanten.

Aufrufe: 09.2.2024, 20:00 Uhr
Fabian Kleintges-TopollAutor