2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Immer wieder tauchen neue Spielerinnen auf der Flinthöhe auf.
Immer wieder tauchen neue Spielerinnen auf der Flinthöhe auf. – Foto: Patrick Staar

Isarwinkel soll zum „Leuchtturm“ werden: Enrico Machka wünscht sich Zusammenarbeit der Vereine

SG Isarwinkel soll ausgeweitet werden

Für den Juniorinnen-Koordinator Enrico Machka steht der Mädchenfußball im Vordergrund. Er erhofft sich, dass Vereine im Umkreis auch bald so denken.

Bad Tölz – Viele Fußballvereine kennen diese Situation: Es gibt viele Mädchen in den Nachwuchsmannschaften, aber nicht genügend, um Mädchenteams zu formen. Dieses Problem will Enrico Machka nun angehen: Der Juniorinnen- und Frauen-Koordinator des SV Bad Tölz wünscht sich, dass die Isarwinkler Vereine in diesem Bereich eng zusammenarbeiten.

Am 22. September um 18 Uhr will er das „Leuchtturmprojekt des Bayerischen Fußballverbands“ im SV-Klubheim vorstellen: „Da darf dann diskutiert werden – gerne auch lebhaft.“

„Das nervt die Mädels. Drei B-Juniorinnen hätten uns beinahe verlassen, weil wir nicht in der Lage sind, aus diesem Modell rauszukommen.“

Frauen- und Juniorinnen-Koordinator Enrico Machka

Beispielhaft für die gegenwärtige Situation sind die E-Juniorinnen. Momentan spielen neun Mädchen im Alter von acht bis zehn Jahren beim SV Bad Tölz. Eine ganze Menge – aber nicht genug, um eine ganze Saisonmannschaft zu stellen. Ähnlich sei die Situation bei den C-Juniorinnen. Die würden laut Machka liebend gerne mit Elf-gegen-Elf über das ganze Feld spielen – wie es in dieser Altersklasse vorgesehen ist. Tatsächlich werde allerdings das „Norweger-Modell“ praktiziert.

Das bedeutet: Es werden neun Mädchen (statt elf) auf dem Spielfeld stehen und es wird auf das verkleinerte Großfeld mit Jugendtoren gespielt. Die Trainer können sich bei Personalmangel darauf einigen, dass auch mal mit Sieben gegen Sieben gespielt wird. „Das nervt die Mädels“, sagt Machka. „Drei B-Juniorinnen hätten uns beinahe verlassen, weil wir nicht in der Lage sind, aus diesem Modell rauszukommen.“

Hinzu komme, dass die Altersunterschiede in den Teams teilweise gewaltig sind. Im Team der B-Juniorinnen spielen 16-Jährige mit 13-Jährigen zusammen. In den meisten Vereinen sei die Situation ähnlich. Um überhaupt den Mädchen des Vereins das Spielen zu ermöglichen und sie im Verein zu halten, mischt man die Altersstufen bunt durcheinander und tritt in der Klasse an, in der das älteste Mädchen spielen müsste.

SG Isarwinkel: Machka möchte Kooperation ausweiten

Machka würde sich wünschen, dass Tölzerinnen mit Gastspielrecht für einen anderen Isarwinkler Verein auflaufen können, wenn es beim SV nicht für eine komplette Mannschaft reicht. Und umgekehrt – je nachdem, wie die Personalsituation des jeweiligen Vereins ist. Machka: „Mit unseren neuen Modellen kämen die 2012er aller Vereine zusammen in die D-Jugend und würden maximal noch mit 2011ern in einer Mannschaft spielen.“

Teilweise werde schon kooperiert. So bilde der SV Bad Tölz im Frauenbereich bereits eine Spielgemeinschaft (SG Isarwinkel) mit dem Lenggrieser SC, dem SV Wackersberg/Arzbach und dem SC Gaißach. Machka würde dies gerne ausweiten. Viele Konzepte seien denkbar, bis hin zum FFC Isarwinkel. „Wir müssen es schaffen, alte Grenzen zu überwinden“, sagt er. „Ich möchte nicht anderen Vereinen Spielerinnen abwerben, mir geht es nur um das Beste für die Mädels.“

Viele Mädchen kicken beim SV Bad Tölz – aber nicht genügend, um über das ganze Feld zu spielen.
Viele Mädchen kicken beim SV Bad Tölz – aber nicht genügend, um über das ganze Feld zu spielen. – Foto: Patrick Staar

Natürlich dürften die Mädchen gerne weiter bei den Jungs mitspielen, betont der Koordinator: „Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, an diesem Mädchen nicht mehr für Jungenteams geeignet scheinen. Dann sollen sie nicht nach Penzberg, Holzkirchen oder München abwandern.“ Er ist überzeugt: „Mit einer schlagkräftigen, großen Truppe könnten wir dann auch Vereinen wie dem FFC Wacker München Paroli bieten.“

Welches Potenzial im Isarwinkel vorhanden ist, habe man in der vergangenen Saison gesehen, als das eilig zusammengestellten E-Juniorinnen-Team des SV Bad Tölz um ein Haar den Einzug ins Finalturnier des Merkur CUP geschafft hätten.

Momentan sei der SV Bad Tölz „händeringend“ auf der Suche nach neuen Spielerinnen im Alter von acht bis 15 Jahren. Ab der Altersstufe der Zwölfjährigen seien allerdings „gewisse fußballerische Grundkenntnisse“ wünschenswert. (Patrick Staar)

Aufrufe: 024.8.2023, 07:32 Uhr
Patrick StaarAutor