2024-05-10T08:19:16.237Z

Totopokal
Die DJK Irchenrieth (in Rot) hat's überraschend ins Pokalfinale gepackt.
Die DJK Irchenrieth (in Rot) hat's überraschend ins Pokalfinale gepackt. – Foto: Dagmar Nachtigall

Irchenrieth glückt Pokal-Coup gegen Schlicht

Halbfinale im Totopokal Amberg/Weiden: Bezirksligist und Titelverteidiger SV Hahnbach sowie Kreisligist DJK Irchenrieth ziehen ins Finale ein

Dicke Überraschung in Irchenrieth: Nicht der klar favorisierte 1. FC Schlicht durfte sich am verregneten Mittwochabend über den Einzug ins Endspiel des Kreispokals freuen, sondern die eine Klasse tiefer ansässige DJK Irchenrieth. Satt mit 4:1 ließ die Mannschaft von Trainer Krzystof Pianka den Gast abblitzen. Endspielgegner des Kreisligisten ist der SV Hahnbach, der sich im Bezirksliga-internen Duell mit dem SV Grafenwöhr knapp mit 2:1 durchsetze. Somit verpassen die Grafenwöhrer ihre ganz persönliche Revanche an Hahnbach für das verlorene Endspiel im Mai.


Grafenwöhrs Akteur Johannes Kopp sollte die tragische Figur des Abends werden. Erst köpfte er seine Mannschaft in Führung (29.), um nur zwei Zeigerumdrehungen später wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte zu sehen. Damit erwies er der SVG früh einen Bärendienst. Wieder nur wenig später traf ein Heimakteur das Lattenkreuz. Die Gäste wussten die zahlenmäßige Unterzahl gegen kampfstarke Grafenwöhrer lange nicht zu nutzen, schlugen in Minute 66 aber dann doch zu. Einen Foulelfmeter verwandelte Manuel Plach sicher. Und in der 88. Minute, als viele schon mit dem Elfmeterschießen rechneten, traf Plach erneut. Sein Freistoß wurde von der Grafemwöhrer Mauer unglücklich abgefälscht und flog ins Tor.



Damit war nicht zu rechnen. Zumal FCS-Trainer Christoph Hegenbart im Vorfeld betont hatte, dass man das Spiel wie ein Punktspiel angehen werden. Doch Irchenrieth machte dem Favoriten einen dicken Strich durch die Rechnung. Torjäger Maximilian Kaufmann (27./nach Slajs' Steckpass) und Petr Slajs selbst (36./Vorlage Krebs) stellten zur Pause überraschend auf 2:0 für den Kreisligisten. Simon Pirner machte es per direkt verwandeltem Freistoß zum 2:1 wieder spannend (70.), ehe clevere Hausherren erneut zuschlugen: Markus Szega (72./in Folge eines Freistoßes) und Kaufmann (89./wuchtiger Abschluss nach Krebs-Ablage) stellten den 4:1-Endstand her.


Die Vorschau: Revival des Finals & Kritik am Zeitplan



Martin Kratzer (Trainer SV TuS/DJK Grafenwöhr): „Wir haben die Möglichkeit, erneut ins Finale einzuziehen – und das auch noch zuhause. Natürlich wird uns Hahnbach dieses Vorhaben aber keineswegs leicht machen. Zumal für Hahnbach nach der durchaus guten Vorsaison aktuell noch nicht der gewünschte Saisonverlauf gegeben ist. Ich glaube aber, dass es für beide derzeit mehr darum geht, in der Punkterunde weiter nach oben zu klettern. Unser Fokus liegt natürlich klar auf der Punkterunde, jedes weitere Boni nehmen wir aber natürlich gerne mit und versuchen, auch mit der ein oder anderen personellen Veränderung, ins Finale einzuziehen.

Von Verbandseite wünscht man sich die Teilnahme vieler Mannschaften. Ich glaube, dass ich hier für viele Vereine spreche, denn es wäre angenehmer, den Mannschaften in der Austragung der Spiele etwas mehr Zeitraum zu bieten. So werden im Juli und August die Spiele durchgepeitscht, was für alle, die sich bis ins Halbfinale spielen, eine zusätzliche Belastung zum Ligaalltag ist. Schöner wäre es gewesen, das Halbfinale – welches ja jede Saison auch namhaft besetzt ist – in der Wintervorbereitung zu spielen, zumal das Finale ja immer am 1. Mai ausgetragen wird. So aber liegt zwischen dem Halbfinale und dem Finale ein knappes Dreivierteljahr.“

Ilker Caliskan (Trainer SV Hahnbach): „Ich werde rotieren, da ich dem ein oder anderen Spieler mehr Spielzeit geben will. Unser Ziel ist auf jeden Fall, wie letzte Saison ins Finale zu kommen und auch den Pot zu holen. Grafenwöhr spielt aus der geordneten Defensive und hat ein gutes Umschaltspiel. Es wird nicht einfach, aber wir fahren nicht zum Spaziergang nach Grafenwöhr, sondern wollen siegen und ins Pokalfinale kommen.“



Andreas Stolorz (Abteilungsleiter DJK Irchenrieth): „Mit dem FC Schlicht kommt ein Topteam aus der Bezirksliga zu uns. Da sind wir selbstverständlich der Underdog. Wir müssen von Beginn an höchstkonzentriert an die Sache rangehen und defensiv sehr gut stehen. In der Offensive sind wir sehr stark und da müssen wir einfach eine der wenigen Chancen, die sich uns bieten werden, nutzen. Für die Mannschaft ist das sowieso eine schöne Abwechslung zum Liga-Alltag und einfach ein schönes Bonusspiel.“

Christoph Hegenbart (Trainer 1. FC Schlicht): „Wir werden das Spiel natürlich so angehen, dass wir unbedingt ins Finale einziehen wollen. Der Verein und die Mannschaft brennen darauf, dass wir dieses Halbfinale erfolgreich gestalten. Uns ist aber bewusst, dass ein Pokalhalbfinale bei einem Kreisligisten trotzdem eine schwere Aufgabe wird. Wir haben uns auf den Gegner vorbereitet und werden das Spiel wie ein Punktspiel angehen, damit es keine Überraschung gibt.“

Aufrufe: 013.9.2023, 20:41 Uhr
Florian WürtheleAutor