2024-06-04T08:56:08.599Z

Allgemeines
Ausrichter HSV Langenfeld hat die Langenfelder Hallenstadtmeisterschaft für sich entschieden.
Ausrichter HSV Langenfeld hat die Langenfelder Hallenstadtmeisterschaft für sich entschieden. – Foto: Peter Teinovic

HSV Langenfeld gewinnt intensive Stadtmeisterschaft

Der Ausrichter holt den Hallenfußball-Titel, beim Finale gibt es unschöne Szenen. Die Einnahmen sollen einem guten Zweck dienen.

Der Platz begrenzt, die Stimmung intensiv und die Technik am runden Spielgerät besonders wichtig – Winterzeit bedeutet im Amateurfußball, dass die alten Hallenschuhe aus der Schulzeit aus dem Schrank geholt werden und das Spiel ins Innere verlegt wird. In Langenfeld wurde auf diese Weise nun wieder traditionell der Stadtmeister ermittelt. Ein Titel, der freilich sehr begehrt ist, und den sich Bezirksligist HSV Langenfeld sichern konnte. Das Finale gegen Landesligist SC Reusrath musste allerdings aufgrund von kleineren Ausschreitungen für einige Minuten unterbrochen werden.

Grund dafür war laut HSV-Präsident und Ausrichter Gunnar Neuser eine Meinungsverschiedenheit zwischen Spielern der Reusrather Zweitvertretung, Fans des Landesligisten und der auf dieser Seite der Halle positionierten Bank der Langenfelder. Neuser relativierte den Vorfall. Er berichtete: „Das passiert, wenn bei den Jungs das Bier und Testosteron wirken, dann werden Bemerkungen von der Tribüne manchmal im Eifer des Gefechts nicht so aufgenommen wie sonst.“ Nach etwa fünf bis zehn Minuten hatten sich die Gemüter wieder beruhigt, und die Auswechselspieler des HSV wechselten die Seite, um weitere Vorfälle zu vermeiden. Zu einer körperlichen Auseinandersetzung kam es nicht, lediglich der eine oder andere Becher flog von den höher gelegenen Zuschauerrängen auf das Spielfeld.

Diese kleine Störung soll aber nicht von einem fußballerisch und technisch hochklassigen Aufeinandertreffen im Finale ablenken. Nach der Spielzeit von 15 Minuten setzte sich der HSV mit 2:1 gegen den Favoriten durch. Luca Mario Attardi traf zweimal für den HSV. HSV-Coach Marc Adomako überließ die Traineraufgaben an diesem Tag seinen Co-Ausbildern Abdel Haddad und Heiko Schornstein. „Ich bin nicht überrascht, dass die Jungs gewonnen haben“, sagte Adomako nach dem Turnier über seine Elf, „sie spielen guten Fußball.“ Die Stadtmeisterschaft bedeutet ihm und seiner Mannschaft eine Menge. „Wir sind stolz auf die Jungs. So ein Turnier bringt immer eine gute Stimmung in die Mannschaft“, sagte der Übungsleiter.

Den dritten Platz sicherte sich der SSV Berghausen mit seiner Bezirksligavertretung. Sie setzte sich 3:2 gegen die Zweite der Gastgeber aus der Kreisliga A durch. Für die Berghausener ist nun zu hoffen, dass das gute Resultat Aufschwung für die anstehenden Testspiele und dadurch ultimativ den Liga-Alltag bringt, befindet sich die Auswahl von Trainer André Köhler doch in argen Abstiegsnöten. Noch in der Vorrunde der Stadtmeisterschaft scherzte Köhler nach zwei gewonnenen Partien: „Wir haben jetzt schon so viele Spiele gewonnen, wie unter meiner bisherigen Ägide in der Liga.“ Eigentlich, gab er zu, mache es in der jetzigen Situation aber sportlich keinen Sinn für seinen SSV, an dem Hallenturnier teilzunehmen. Schließlich ist die Verletzungsgefahr im Vergleich zur normalen Variante etwas erhöht, und einen echten sportlichen Mehrwert im Hinblick auf die Rückrunde gebe es auch nicht.

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Dennoch traten die acht Teilnehmer natürlich an, um den Titel „nach Hause“ zu holen. Das Prestige, das mit dieser Stadtmeisterschaft einhergeht, ist und war auch am Spieltag in der Halle des Konrad-Adenauer-Gymnasium unverkennbar. „Man sieht ja, was hier los ist“, betonte unter anderem Köhler, der auf die volle Tribüne verwies. Die Spieler und Trainer kennen sich zudem freilich untereinander, sind zusammen zur Schule und zeitweise sicher auch zum gleichen Verein gegangen. „Es ist immer ein wichtiges sportliches Ereignis zum Jahresanfang“, erläuterte Neuser, „alle Vereine und Zuschauer treffen sich zu einem Stelldichein – und alle wollen gewinnen, das sieht man ganz eindeutig, vor allem, wenn sie in der gleichen Liga spielen. Jeder ist heiß darauf.“

Im kommenden Jahr übernehmen an gleicher Stelle die Verantwortlichen von TuSpo Richrath die Organisation des Turniers, das ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer keinesfalls möglich wäre. Für die Einnahmen aus Würstchen-, Brötchen- und Bierverkauf gibt es beim HSV bereits sinnvolle Ideen. Solche Dinge, die bisher nicht geregelt werden konnten, weil die finanziellen Mittel aus dem städtischen Gesellschaftsfonds aus Budgetgründen nicht zugesprochen werden konnten, können nun erledigt werden. So fiel – im wahren Sinne des Wortes – eine Hütte auf der Anlage Sturmböen zum Opfer. Sie soll mit dem Geld eventuell wieder aufgebaut werden.

Aufrufe: 09.1.2023, 12:30 Uhr
RP / Tobias BrückerAutor